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Predigten zu Psalm 52,8

"Ich aber bin wie ein grüner Olivenbaum im Hause Gottes; ich vertraue auf die Güte Gottes immer und ewiglich."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Gottes Güte."

Sinne ein wenig nach über diese Güte des Herrn; denn sie ist Güte der Erbarmung. Mit zarter, liebevoller Handauflegung heilt Er die zerschlagenen Herzen, und verbindet die Wunden der Zerstossenen. Er ist ebenso barmherzig in der Erweisung seiner Güte, wie in ihrer Grösse. Ja, es ist große Güte. Nichts ist klein, was göttlich ist. Seine Güte ist wie Er, sie ist unendlich. Du kannst sie nicht ermessen. Seine Güte ist so groß, dass Er großen Sündern große Sünden vergibt, nach langer, langer Zeit, und schenkt großen Frieden und große Freude, und erhebt uns zu großer Wonne in dem großen Himmel des großen Gottes. Es ist unverdiente Güte, wie alle Güte es in Wahrheit nicht anders sein kann, denn verdiente Gnade wäre nur ein unrichtiger Name für Gerechtigkeit. Auf seiten des Sünders war kein Recht vorhanden auf die gütige Teilnahme des Höchsten; wäre der Empörer augenblicklich verdammt worden zum ewigen Feuer der Hölle, so hätte er die Verdammnis reichlich verdient gehabt; und wenn er dennoch vom Zorn errettet wird, so hat die allbarmherzige Liebe allein es bewirkt, denn im Sünder selber lag kein Grund dazu. Es ist reiche Güte. Manches ist groß, und vermag doch wenig auszurichten, aber diese Güte ist unsern betrübten Seelen ein herzlicher Trost; eine Salbung aus goldenem Horn auf unsre blutenden Wunden; eine himmlische Heilung für unsre zerbrochenen Gebeine; ein königlicher Wagen für unsre müden Füße; ein liebender Busen für unser zitterndes Herz. Es ist vielfältige Güte. Wie Bunyan einmal sagt: "Alle Blumen in Gottes Garten sind gefüllt." Es ist keine vereinzelte Güte. Ihr denkt vielleicht, ihr habt nur eine einzige Gnade empfangen, aber ihr müsst erfahren, dass es eine ganze Wolke der Güte ist. Es ist überschwengliche Güte. Millionen haben sie genossen; aber unerschöpft, bleibt sie allezeit gleich frisch, gleich frei, und gleich voll. Es ist bleibende Güte. Sie kann dir nie entschwinden. Wenn du die Güte Gottes zur Freundin hast, so wird sie mit dir sein in jeder Versuchung und dich bewahren vor allem Abfall, sie wird mit dir sein in Trübsal, dass du nicht untersinkst; sie wird mit dir sein im Leben, ein Licht vor deinem Angesicht; und mit dir im Sterben als deiner Seele Sonne, wenn aller Erdentrost entschwindet. "Ich will aber von Deiner Macht singen, und des Morgens rühmen Deine Güte!"


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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»Die Gerechten«, gegen die sich der Zorn des Tyrannen richtet, werden seine Feindschaft überleben und mit eigenen Augen das Ende des gottlosen Unterdrückers sehen. Gott erlaubte Mordechai, Haman am Galgen hängen zu sehen. Zu David wurden die Zeichen von Sauls Tod auf Gilboa gebracht. Heilige Furcht wird den Geist des Gottesfürchtigen nüchtern erhalten. Ehrfürchtig wird er den Gott anbeten, der alles so gefügt hat. Umfangreiche Intrigen wurden alle durchkreuzt und noch so gründlich abgesicherte Pläne gänzlich vereitelt. Dies ist ein guter Grund, über ihre Ränke zu lachen, was einem ernsten Geist eher ansteht, als sich darüber lustig zu machen. Seht her und lest die Grab-Inschrift eines Mächtigen, der sich während seiner kurzen Lebenszeit stolz hervortat und seine Absätze auf die Hälse der Erwählten des Herrn setzte. Betrachtet diesen Menschen, diesen großen, eingebildeten Mann! Er fand seinen Schutz, aber nicht in Gott; er rühmte sich seiner Macht, aber nicht des Allmächtigen. Wo ist er jetzt? Wie erging es ihm in der Stunde seiner Not? Seht seinen Untergang und wie gänzlich er zunichte wurde. Das von ihm zusammengeraffte Vermögen und das Unheil, das er stiftete, waren sein Stolz und sein Ruhm. Reichtum und Gottlosigkeit sind schreckliche Genossen, vereint machen sie aus einem Menschen ein Ungeheuer. Regiert der Teufel über den Geldbeutel, so ist er wirklich teuflisch. Beelzebub und Mammon zusammen heizen den Ofen siebenmal heißer für das Kind Gottes; aber am Ende werden sie damit ihre eigene Vernichtung bewirken. Wo immer wir heute einen Menschen mit großen Sünden und viel Vermögen sehen, tun wir gut daran, sein Ende zu erwarten und Vers 9 als den göttlichen Grabstein für ihn zu betrachten.

»Ich aber«, zwar gejagt und verfolgt, »bin wie ein grüner Olivenbaum. « Ich bin nicht ausgerissen oder zerstört, sondern gleiche einem gedeihenden Ölbaum, der aus dem Felsen Öl herauszieht und mitten in der Dürre lebt und wächst. David gehörte zur göttlichen Familie und konnte nicht daraus entfernt werden; sein Ort war nahe bei Gott, und dort war er sicher und glücklich, trotz aller Machenschaften seiner Gegner. Er trug Frucht und würde es auch dann noch tun, wenn alle seine stolzen Feinde wie abgeschlagene Äste verwelkt sein werden. »Ich vertraue jetzt auf die Gnade Gottes«, sagte David und wusste, dass Gottes Gnade ewig und ohne Unterbrechung ist, und darauf vertraute er. Welch ein Fels, um darauf zu bauen! Welch eine Burg, um dahin zu fliehen!

David betrachtet sein Gebet als schon erhört und die Verheißung Gottes als schon erfüllt; darum beginnt er sofort mit heiligem Psalmgesang. Gott wird auch weiterhin des Psalmisten Hoffnung sein, darum wird er auch in Zukunft auf niemand anderen blicken. Mögen sich die Mächtigen rühmen, wir wollen auf den Herrn warten; und wenn ihnen ihre Hast augenblickliche Ehre einbringt, so wird sich unsere Geduld nach und nach auszahlen und uns schließlich weit höhere Ehren eintragen.