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Predigten zu Psalm 5,9

"Denn in ihrem Munde ist nichts Zuverlässiges; ihr Inneres ist Verderben, ein offenes Grab ihr Schlund; ihre Zunge glätten sie."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Nun kommen wir zum zweiten Teil, in dem der Psalmist die Argumente wiederholt, den Pflug aber noch tiefer durch die gleiche Furche zieht. Wie ein kleines Kind von seinem Vater und ein Blinder von seinem Freund geleitet wird, so sicher und fröhlich kann er seinen Weg gehen, wenn Gott ihn führt. Wenn wir gelernt haben, unsere eigenen Wege dranzugeben, und in Gottes Wegen zu gehen trachten, ist das ein erfreuliches Zeichen Seiner Gnade, und es ist keine kleine Barmherzigkeit, wenn wir Gottes Weg klar vor unseren Augen haben dürfen. Die Beschreibung des verdorbenen Menschen ist vom Apostel Paulus übernommen worden, weil es die richtige Beschreibung des gesamten Menschengeschlechts ist, nicht nur die der Feinde Davids, sondern aller natürlichen Menschen. Das Bild ist bemerkenswert: »Ein offenes Grab ist ihre Kehle« – voll Verwesung, Pestilenz und Tod. Aber schlimmer noch: Sie ist ein offenes Grab mit all seinen üblen Ausdünstungen, die Tod und Verderben rings um sich her verbreiten. Außerdem sind ihre Zungen voll von Heuchelei. Eine glatte Zunge ist ein großes Übel; viele sind dadurch verführt worden. Es gibt unzählige menschliche Ameisenbären, die mit ihren langen Zungen und mit öligen Worten die Unachtsamen betrügen, einfangen und zu ihrer Beute werden lassen. Wenn der Wolf das Lamm leckt, bereitet er seine Zähne darauf vor, sich in dessen Blut zu baden. Im elften Vers spricht der Psalmist wie ein Richter, von Amts wegen; er spricht als der Mund Gottes, indem er die Bösen verdammt; aber damit gibt er uns keinerlei Entschuldigung dafür, wenn wir eine Verwünschung über solche aussprechen sollten, die uns persönlich Unrecht getan haben. O, ihr unbuß- fertigen Menschen, nehmt es doch zur Kenntnis, dass alle eure frommen Freunde einmal feierlich dem schrecklichen Urteil Gottes zustimmen werden, das der Herr am Tag des Gerichts über euch aussprechen wird!

Freude ist das Vorrecht der Gläubigen. Wenn die Sünder umgekommen sind, wird die Freude vollkommen sein. Die zuerst weinen, werden am Ende lachen; wir weinen jetzt, aber wir werden ewig jubeln. Dieses unser heiliges Glück, hat eine feste Grundlage; denn »wir frohlocken in Dir«. Der ewige Gott ist die Quelle unseres Glücks. Wir lieben Gott, darum erfreuen wir uns in Ihm. Der HERR hat uns zu Erben der Seligkeit eingesetzt, und nichts wird uns unser Erbteil rauben. Mit der ganzen Fülle Seiner Kraft wird Er uns segnen, und alle Seine Eigenschaften werden sich dazu vereinen, uns mit göttlicher Glückseligkeit zu sättigen. Dies gilt schon jetzt; aber der Segen reicht in die unendliche, unbekannte Zukunft hinein. »Du segnest den Gerechten, HERR.« Das ist eine Verheißung von unendlicher Dauer, grenzenloser Weite und unaussprechlicher Herrlichkeit.