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Predigten zu Psalm 71,19

"Und deine Gerechtigkeit, o Gott, reicht bis zur Höhe; du, der du große Dinge getan hast, o Gott, wer ist wie du?"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Überaus großartig, unerforschlich, erhaben und herrlich ist das heilige Wesen Gottes und Seiner Wege, den Menschen gerecht zu machen. Sein Plan zur Rechtfertigung reißt den Menschen von den Pforten der Hölle in die Wohnungen des Himmels. Dies ist die hohe Lehre des Evangeliums, sie bewirkt hohe Erfahrungen, führt zu hohen Taten und endet in hoher Glückseligkeit. Die großen Leistungen anderer sind im Vergleich zu Gottes Werk nichts als kindliches Spiel und nicht wert, auch nur im selben Zusammenhang erwähnt zu werden. Schöpfung, Vorsehung und Erlösung sind so einzigartig, dass nichts mit ihnen verglichen werden kann.

Anbetung ist die Geisteshaltung, die sich für einen Gläubigen geziemt. Wenn er sich Gott nähert, betritt er einen Bereich, wo alles unbeschreiblich großartig ist, ringsumher findet man Wunder über Wunder und muss über die Verbindung von Gerechtigkeit und Gnade staunen. Reist man durch die Alpen, so wird man oft inmitten ihrer wunderbaren Großartigkeit von einem Gefühl der Ehrfurcht überwältigt; doch wie viel mehr gilt das, wenn wir die Höhen und Tiefen der Gnade und Heiligkeit des Herrn überblicken. »Gott, wer ist wie Du?« Wie tief uns der Herr auch sinken lassen mag, Er wird dem Abstieg eine Grenze setzen, und zur rechten Zeit bringt Er uns wieder hinauf. Selbst wenn wir bis ins Grab gelegt werden, besteht die Gnade darin, dass wir nicht tiefer hinabsinken können, sondern wir werden zurückkehren und in ein besseres Land aufsteigen. Und all dies, weil des Herrn Retterhand allmächtig ist. Ein kleiner Gott würde uns fallen lassen; nicht aber der HERR, der Allmächtige. Wer sich auf Ihn stützt, ist in Sicher- heit, denn Er hält die Pfeiler des Himmels und der Erde aufrecht. Eine so staunenswerte Liebe fordert das schönste Lob heraus. David wollte dem Herrn zu Ehren sein Bestes geben, sowohl mit der Stimme als auch mit seinen Instrumenten. Weder seine Harfe noch seine Stimme sollten schweigen. Das Wesentliche des Gesangs liegt in der heiligen Freude der Sänger. Wenn die Seele singt, ist das die Seele des Gesangs. Bevor die Menschen erlöst sind, gleichen sie verstimmten Instrumenten; doch wenn das kostbare Blut sie frei gemacht hat, sind sie fähig, den Herrn zu erheben, der sie erkauft hat. Um einen hohen Preis erkauft zu sein, ist ein mehr als hinreichender Grund, uns selbst der ernst gemeinten Anbetung Gottes, unseres Heilands, hinzugeben. Wie in vielen anderen Psalmen sprechen die letzten Verse das als vollendete Tatsache an, was in den früheren Versen nur eine Bitte war. Der Gläubige weiß, dass seine Bitten erhört wurden. Glaube ist die Verwirklichung dessen, was man hofft, er ist eine so reale und fassbare Tatsache, dass die frohe Seele darüber zu singen beginnt.