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Predigten zu Psalm 86,14

"Gott! Übermütige sind wider mich aufgestanden, und der Gewalttätigen Rotte trachtet nach meinem Leben; und sie haben dich nicht vor sich gestellt."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Niemand hasst die guten Menschen so grimmig wie die Hochfahrenden und Herrschsüchtigen. Wer Gott nicht fürchtet, schreckt nicht vor gewalttätigen und grausamen Taten zurück. Ein Atheist ist ein Menschenhasser; Irreligiosität ist dasselbe wie Unmenschlichkeit.

Wir wenden uns von den tyrannischen, prahlerischen und doch so kümmerlichen Menschen zu der Herrlichkeit und Güte des Herrn. Wir kehren uns von dem lärmenden Schaum aufgewühlter Wellen zu dem kristallenen Meer, das mit Feuer vermengt, ruhig und still ist. »Du aber, o Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, langsam zum Zorn und groß an Gnade und Wahrheit.« Das ist ein wahrhaft herrlicher Lobpreis, in dem nicht ein überflüssiges Wort steht. Hier finden wir Mitleid mit den Schwachen und Bekümmerten, Gnade für die, die sie nicht verdienten, Langmut für die, welche sie herausforderten, Gnade für die Schuldigen und Wahrheit für die Angefochtenen. Gottes Liebe nimmt viele Formen an und ist wunderbar schön für alle. In welche Lage wir auch gebracht werden mögen, immer ist ein bestimmter Farbton im Licht der Liebe, der genau mit unserer Situation harmoniert. Die Liebe ist eine, und doch ist sie siebenfach, ihre weißen Strahlen enthalten die ganze chromatische Reihe. Sind wir kummerbeladen? Dann finden wir den Herrn voller Mitgefühl. Kämpfen wir mit Versuchungen? So kommt uns Seine Gnade zu Hilfe. Irren wir? Er hat mit uns Geduld. Haben wir gesündigt? Er ist reich an Barmherzigkeit. Verlassen wir uns auf Seine Verheißungen? Er wird sie überschwänglich wahr machen.

Wendet Gott uns nur einmal Sein Angesicht zu, verändert sich alle unsere Finsternis in Tag. »Sei mir gnädig!« Weiter will Er nichts; nichts als ein demütiges Herz. Nichts weiter verlangt Er; denn die Gnade reicht für alle Nöte der Sünder. Wenn der Herr uns Seine eigene Kraft gibt, können wir alles Nötige tun und haben keinen Grund zur Furcht vor irgendeinem Feind. Wie Söhne von Sklaven ihrem Herrn von Geburt an gehörten, so rühmte sich David, der Sohn einer Frau zu sein, die selbst dem Herrn gehörte. Was andere als herabsetzende Beschreibung empfinden mögen, ist für ihn eine Freude und außerdem ein Grund, weshalb der Herr zu seiner Rettung eingreifen sollte, weil Er doch sehen konnte, dass David kein neu gekaufter Sklave war, sondern von Geburt an im Haus gelebt hatte. Gott macht keine halben Sachen. Wem Er geholfen hat, den tröstet Er auch und stellt ihn nicht nur in Sicherheit, sondern macht ihn auch froh. Das gefällt den Feinden des Gerechten äußerst schlecht; doch bringt es dem Herrn doppelte Ehre. Herr, handle in dieser Weise immer weiter so mit uns, dann wollen wir Dich ohne Ende verherrlichen. Amen.