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Predigten zu Psalm 99,4

"Und die Stärke des Königs, der das Recht liebt! Du stellst fest die Geradheit, du übst Recht und Gerechtigkeit in Jakob."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Gott ist der König, und der Gnadenstuhl ist Sein Thron, und das Zepter, das Er schwingt, ist so heilig wie Er selbst. Seine Macht wirkt sich nie tyrannisch aus; Er ist ein Souverän, der unumschränkt herrscht; aber Seine Gewalt erfreut sich an der Gerechtigkeit, und Seine Kraft setzt Er nur für gerechte Zwecke ein. Heutzutage schwingen sich die Menschen zum Richter über das Regiment des Herrn auf und erlauben sich zu beurteilen, ob Er es richtig oder falsch macht; doch in der Vergangenheit waren die heiligen Menschen anders. Sie wussten genau, dass die Handlungen des Herrn richtig waren, und anstatt Ihn zur Verantwortung zu ziehen, unterwarfen sie sich demütig Seinem Willen und erfreuten sich der festen Überzeugung, dass sich Gott verpflichtet hat, die Gerechtigkeit zu wahren und mit allen Seinen Geschöpfen gerecht zu verfahren. Der Herr, unser Gott, zerstört alle Unrechtssysteme, nur das Recht soll Bestand haben. Gerechtigkeit ist in Gottes Reich nicht nur ein Grundsatz, sie wird auch ausgeübt, die Gesetze werden ausgeführt, und die Exekutive ist genauso gerecht wie die Legislative. Darin dürfen alle Unterdrückten und alle, die das Recht lieben, wahrlich viel Grund finden, Gott zu loben. Die Jahrbücher der meisten menschlichen Regierungen sind mit den Tränen der Gequälten geschrieben und mit den Flüchen der Unterdrückten; die Chroniken des Reiches Gottes sind von anderer Art: Aus jeder Zeile leuchtet Wahrheit, aus jeder Silbe Güte und aus jedem Buchstaben Gerechtigkeit. Der König werde verherrlicht, dessen freundliche Herrlichkeit zwischen den Flügeln der Cherubim hervorstrahlt!

Wenn Ihn sonst niemand anbetet, dann soll Sein Volk Ihm die innigste Verehrung darbringen. Unendliche Erniedrigung ge- stattet es, dass Er unser Gott genannt werden kann; und Wahrheit und Treue binden Ihn, diese Bundesbeziehung aufrechtzuerhalten. Und wahrlich, wir sollten Ihn von ganzem Herzen erheben, weil Er sich uns aus Gnade und Liebe hingegeben hat. Wenn Er sich in Christus Jesus als unser versöhnter Gott offenbart, der uns erlaubt, Seinem Thron zu nahen, ist es angemessen, Ernst und Freude, Demut und Anbetung zu vereinen und uns, während wir Ihn anbeten, vor Ihm in den Staub zu werfen. Muss man uns erst zu einem solchen Gottesdienst antreiben? Wie sehr sollten wir uns unserer Trägheit schämen! Stattdessen müssten wir täglich einen so guten und großen Gott erheben. Heiligkeit ist die Harmonie aller Tugenden. Der Herr hat nicht nur eine herrliche Tugend oder eine, die alles überragt, sondern alle Herrlichkeiten vereinen sich in Ihm zu einem Ganzen; das ist die Krone Seiner Ehre und die Ehre Seiner Krone. Seine Macht ist nicht Sein kostbarster Edelstein, auch Seine Souveränität nicht, sondern Seine Heiligkeit. Die Götter der Heiden waren entsprechend ihren Anbetern voller Begierden, grausam und gemein; ihr einziger Anspruch, verehrt zu werden, lag in der ihnen zugeschriebenen Macht über das Schicksal der Menschen. Wer wollte nicht viel lieber den HERRN anbeten, dessen Wesen unbefleckte Reinheit, unerschütterliche Gerechtigkeit, unbeugsame Wahrheit und grenzenlose Liebe – in einem Wort: vollkommene Heiligkeit – ist?