10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Römer 2,4

"Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut, nicht wissend, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet?"

Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Die Sonne geht auf, ohne dass wir darum bitten

Wenn du aber fragst: »Warum lässt er uns eigentlich bitten und unsere Nöte ihm vortragen? Er weiß und sieht doch besser als wir selbst, was wir brauchen. Denn er gibt doch, ohne dass ihn jemand bittet oder ihm dankt, allen Menschen so unendlich viel und ganz umsonst – Sonne, Regen, Korn, Geld, Leib und Leben und dergleichen. Er weiß ja genau, dass wir keinen Tag ohne Sonnenlicht oder ohne Essen und Trinken auskommen können; warum gebietet er dann, wir sollten darum bitten?« Darauf antworte ich: »Gott sagt das freilich nicht, weil wir ihm mit unseren Bitten erzählen müssen, was er uns geben muss, sondern darum, dass wir es erkennen und bekennen, wie viel er uns an Gütern schenkt und noch viel mehr geben will und kann.« Denn durch unser Gebet belehren wir uns selbst mehr als ihn. Und so werde ich zu ihm bekehrt, dass ich nicht dahingehe wie die Gottlosen, die das nicht verstehen und ihm nicht dafür danken. So wird mein Herz zu ihm bekehrt und erweckt, dass ich ihn lobe und ihm danke und in Nöten bei ihm Zuflucht suche und Hilfe von ihm erwarte. Und alles dient dazu, dass ich je länger, je mehr verstehen lerne, was für ein Gott er ist. Und weil ich bei ihm suche und anklopfe, so hat er auch Gefallen daran, mir desto reichlicher zu geben. Und ich erkenne immer besser, dass alles, was ich besitze, Gottes Gabe ist.


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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vergiftete, faule Sündenpflanze ist er geworden. Und wenn Gott unsere Felder und Weinberge segnet, muß uns das nicht auf das Tiefste demütigen? Jeder Tropfen, jeder Bissen, den mir deine Hand beschert, rufet mir in mein Gewissen: Bist du auch des Einen wert?

So liegt in allen Begegnungen und Offenbarungen Gottes an unserem Herzen etwas, das zur Buße treibt; ja daran magst du eben unterscheiden, ob ein Zug, der an dein Herz kommt, göttlich ist, oder ob er etwas Selbstgemachtes, durch die Kräfte deiner Natur Bewirktes ist. Wenn du die herrlichsten Empfindungen von Gott und göttlichen Dingen in deinem Herzen hast und deine eigene Richtigkeit, deine Jämmerlichkeit wird dir dabei nicht klar und offenbar, so sind jene Empfindungen gewiß nicht göttlicher Natur. Denn zu Anerkennung unseres Elendes, unserer Sünde, d.h. zur Wahrheit will uns Gott allenthalben leiten. Dies sehen wir an der ganzen Bibel; sie predigt von vorne bis hinten die Sünde, das Elend der Menschen, d.h. sie predigt Buße. Buße predigt das Gesetz; Buße predigt das Evangelium; es ist kein Blatt in der Bibel, das nicht auf irgendeine Weise Buße predigte, d.h. die Sünde, die Strafwürdigkeit, die Vergänglichkeit, Kleinheit und Hilflosig- keit des Menschen vor Augen stellte. Alle Züge Gottes an den Herzen der Menschen zielen auf ihre Demütigung. Wer sich nun dieses gefallen läßt, wer dem Zuge Gottes folgt und läßt sich seine Sünde und Hilflosigkeit, die ihm Gott allenthalben offenbaren will, in das Licht stellen, ein solcher Mensch wird Christum, den Heiland der Sünder, den Bürgen, der genug getan hat für uns, den Arzt, der alle Gebrechen heilen kann, suchen, und wenn er ihn ernstlich sucht, so wird er ihn auch finden.

Gottes liebste Kinder gehn als arme Sünder in den Himmel ein; und die blinde Menge kann im Weltgedränge doch so sorglos sein! Ach, die Welt! Welch Totenfeld! Wieviel trägt, Herr, dein Erbarmen! Trag auch mich, den Armen!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Suche Gott um Seiner selbst willen!

Warum sollte ein Mensch ein Traktat schreiben und verbreiten mit dem Titel: »Wie man betet, dass Gott, so Er will, das benötigte Geld schickt?« Jeder von uns, der Erfahrungen mit Leben und Dienst im Glauben hat, kann berichten, wie Gott den Bedürfnissen begegnet. Ganz gewiss glauben wir, dass Gott Seinen gläubigen Kindern Geld schicken kann – doch ist es eine erbärmliche Angelegenheit, wenn man über das Geld große Worte macht und dabei den Geber zu ehren vergisst! So sind viele dabei, Gott zu »benutzen«. Sie brauchen Gott für einen Arbeitsplatz! Sie brauchen Ihn, um bewahrt zu bleiben! Sie brauchen Ihn für einen klaren Kopf! Sie brauchen Ihn für geschäftliche Erfolge! Und schließlich brauchen sie Ihn, um in den Himmel zu kommen! Brüder, wir sollten es lernen – und zwar so schnell wie möglich –, dass es viel besser ist, erst einmal Gott zu haben, Ihn selbst, auch wenn es sonst mangelt, als allen Reichtum und Einfluss in dieser Welt, ohne dass Gott dabei ist! John Wesley meinte, die Menschen müssten Gott allein deshalb suchen, weil Er Liebe ist. Ich glaube, in unseren Tagen brauchen wir eine Ermahnung wie diese: »Suche mehr von Gott! Suche Ihn um Seiner selbst willen!« Wenn wir beginnen, das ernst zu nehmen, werden wir bald entdecken, dass uns alle göttlichen Gaben mit der Erkenntnis der Gegenwart Gottes zusammen geschenkt werden!