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Predigten zu Römer 8,36

"Wie geschrieben steht: "Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir gerechnet worden"."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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So schrieb Paulus. Ich glaube nicht, dass wir Christen von heute das so ohne weiteres nachsprechen können.

Wir überwinden nicht weit; wir überwinden auch nicht knapp. Wir überwinden überhaupt nicht. Wir werden vielmehr über-wunden. Wenn Gott unsere Pläne durchkreuzt, wenn Schweres in unser Leben bricht, ja, wenn wir gar „geachtet sind wie Schlachtschafe", wenn die Welt uns verspottet oder verfolgt um unseres Glaubens willen, – dann lassen wir uns überwinden.

Das ist aber nicht in Ordnung, da stimmt etwas nicht. Warum konnte Paulus „weit überwinden"? Er sagt es selbst: „um deswillen, der uns geliebt hat". Der Mann, der uns bis in den Tod und in alle Ewigkeit geliebt hat und liebt, ist Jesus. Die Liebe Jesu, die vor allem in Seinem Kreuzestod hervorbricht, ist die Kraftquelle für alles Überwinden.

Wenn es nun bei uns mit dem Überwinden nicht weit her ist, dann liegt das an unserer gebrochenen Stellung zu Jesus. „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz." Ist das bei uns der Fall? Wenn die Leitungen verstopft sind, kann das Wasser nicht fließen. Wenn die Kabel zerrissen sind, kreist der Strom nicht durch den Draht. Das ist sicher: Lassen wir der Liebe Jesu Raum in unserem Leben, dann „überwinden wir weit".

Weit! Nicht so, dass wir gerade noch durchkommen. O nein! Weit! Es bleibt noch Kraft übrig zum Loben, zum Freuen – zum Weitergeben an andere. Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Gott ist ein starker und wundersamer Gott. Das erfahren die Kinder Gottes, die mit Gott versöhnt sind, in ihren Führungen. Gott zwingt Seine Kinder in die Not hinein. „Wir sind geachtet wie Schlachtschafe", sagt der Apostel Paulus. Er hat diesen Satz übernommen von dem Sänger des 44. Psalms. Und die Männer Gottes im Alten wie im Neuen Bund haben die Bitterkeit dieser Wahrheit bis zum Zerbrechen am eigenen Leibe erfahren.

Christenweg ist Kreuzesweg. So wird es bleiben bis zum Ende. Und wenn wir uns auch wehren: Unser Gott ist stark. und zwingt uns unter das Kreuz. Ja, unser Gott ist stark. Darum kann Er aus der Not herausreißen. Die ganze Bibel und die Geschichte der Gemeinde ist voll von Zeugnissen, dass unser Herr retten kann, wo keine Rettung mehr ist. Es ist Ihm „ein Geringes, durch viel oder wenig zu helfen".

Aber unser Gott ist so stark, dass Er noch Größeres als dies kann. Er kann Seine Kinder in der Not überwinden lassen. Davon rühmt Paulus in unserem Wort. Furchtbar klingt es zu-erst: „Wir sind geachtet wie Schlachtschafe." Und dann kommt nicht ein Sterbenswörtlein, dass dieser Zustand abgestellt würde. Stattdessen kommt ein Jubelwort: Wir wissen von Einem, der uns überschwänglich liebt. Der liebt uns so, dass Er unsere Schuld wegtrug. Nun ist Seine Liebe ausgegossen in unser Herz. Und um deswillen überwinden wir weit – mitten in der Not. Amen.