Ach wie hab ich einst das Leben    

1) Ach, wie hab ich einst das Leben
für den Herrn mir schwer gedacht,
weil es galt, das dranzugeben,
was der Welt Vergnügen macht.
Und nun hab ich längst gefunden,
wie es leicht und selig geht,
wenn, vom Joche losgebunden,
man mit Gott im Bunde steht.

2) Seit ich völlig mit dem alten,
wirren Sündenleben brach,
kann mit Gottes Hilf ich halten,
was in Schwachheit ich versprach;
nicht geführt nur, nein, getragen
hat Sein starker Arm mich oft;
mit Ihm ward mir das Entsagen leichter,
als ich's je gehofft.

3) Wahrlich, die der Sünde starben,
finden seligen Genuss,
denn der Herr lässt keinen darben,
bei dem Herrn ist Überfluss.
Der die Fesseln hieß zerspringen,
öffnet dann die Segenshand;
danken, jauchzen und lobsingen muss,
wer diesen Retter fand.

4) Herr, mein Sehnen, mein Verlangen,
sich in eins zusammenfasst:
Fester stets an Dir zu hangen,
der Du mich gerettet hast.
Meine Seele ist genesen:
Denn ich habe Dich gesehn;
lass nun auch vom alten Wesen
jeden Rest an mir vergehn!

5) Herr, ich weiß, es ist Dein Wille,
dass ich es erlangen soll;
darum halte ich Dir stille
willig, freudig, hoffnungsvoll.
Herr, ich weiß es, Deine Treue
lässt Dich nie und nimmer ruhn,
und Du wirst noch immer neue,
größre Taten an mir tun.

Text-Erklärung:
Der Liedtext beschreibt die anfängliche Vorstellung, dass ein Leben für Gott schwer sei, weil man auf weltliche Vergnügen verzichten müsse. Im Laufe der Zeit erkennt das lyrische Ich jedoch, dass es leicht und beglückend ist, wenn man sich ganz Gott anvertraut hat. Der Bruch mit dem alten Sündenleben wird als Befreiung erlebt, bei dem Gott nicht nur führt, sondern auch trägt und das Entsagen erleichtert. Wer der Sünde abgestorben ist, erfährt wahren Genuss und Glück, denn Gott schenkt Überfluss und segnet den, der sich ihm anvertraut. Das Herz des Singenden sehnt sich danach, immer fester an Gott zu hängen, da die Seele durch Gottes Rettung geheilt wurde. Der Wunsch wird geäußert, dass alle alten, schlechten Anteile vergehen mögen. Das Vertrauen in Gottes Willen und Treue ist groß – voller Hoffnung wartet das Ich darauf, dass Gott noch Größeres an ihm wirken wird. Insgesamt beschreibt das Lied die Freude, den inneren Frieden und die neue Hoffnung, die mit dem Leben im Bund mit Gott einhergehen.
Text:
Melodie:
Alternative Melodie: Nun gehören unsre Herzen
CCLI-Nr.: 5788824

Das Lied "Ach wie hab ich einst das Leben" ist in 3 Liederbüchern enthalten:

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