Ich weiß, dass mein Erlöser lebt    

1) Ich weiß, dass mein Erlöser lebt,
Das soll mir niemand nehmen!
Er lebt, und was ihm widerstrebt,
Das muss sich endlich schämen.
Er lebt fürwahr, der starke Held,
Sein Arm, der alle Feinde fällt,
Hat auch den Tod bezwungen.

2) Des bin ich herzlich hoch erfreut
Und habe gar kein Scheuen
Vor dem, der alles Fleisch zerstreut
Gleich wie der Wind die Spreuen.
Nimmt er gleich mich und mein Gebein
Und scharrt uns in die Gruft hinein,
Was kann er damit schaden!

3) Mein Heiland lebt! Ob ich nun werd
Ins Todes Staub mich strecken,
So wird er mich doch aus der Erd
Hernachmals auferwecken;
Er wird mich reissen aus dem Grab
Und aus dem Lager, da ich hab
Ein kleines ausgeschlafen.

4) Da werd ich eben diese Haut
Und eben diese Glieder,
Die jeder jetzo an mir schaut,
Auch was sich hin und wieder
Von Adern und Gelenken findt
Und meinen Leib zusammenbindt,
Ganz richtig wieder haben.

5) Zwar alles, was der Mensche trägt,
Das Fleisch und seine Knochen,
Wird, wenn er sich hin sterben legt,
Zermalmet und zerbrochen
Von Maden, Motten und was mehr
Gehöret zu der Würmer Heer;
Doch soll's nicht stets so bleiben.

6) Es soll doch alles wieder stehn
In seinem vor'gen Wesen,
Was niederlag, wird Gott erhöhn,
Was umkam, wird genesen.
Was die Verfaulung hat verheert
Und die Verwesung hat gezehrt,
Wird alles wiederkommen.

7) Das hab ich je und je gegläubt
Und fass ein fest Vertrauen.
Ich werde den, der ewig bleibt,
In meinem Fleische schauen;
Ja, in dem Fleische, das hier stirbt
Und in dem Stank und Kot verdirbt,
Da werd ich Gott inn sehen.

8) Ich selber werd in seinem Licht
Ihn sehn und mich erquicken,
Mein Auge wird sein Angesicht
Mit großer Lust erblicken.
Ich werd ihn mir sehn, mir zur Freud,
Und werd ihm dienen ohne Zeit,
Ich selber und kein Fremder.

9) Trotz sei nun allem, was mir will
Mein Herze blöde machen!
Wär's noch so mächtig groß und viel,
Kann ich doch fröhlich lachen.
Man treib und spanne noch so hoch
Sarg, Grab und Tod, so bleibet doch
Gott, mein Erlöser, leben.

Text-Erklärung:

Bei diesem Lied geht es um den christlichen Glauben an die Auferstehung und das ewige Leben durch Jesus Christus, den Erlöser. Der Text drückt eine tiefe Zuversicht und Freude darüber aus, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, weil Jesus lebt und den Tod besiegt hat. Im Einzelnen lassen sich die Strophen wie folgt zusammenfassen:

1. Strophe: Der Sänger bekennt voller Überzeugung, dass sein Erlöser (Jesus) lebt und niemand ihm diesen Glauben nehmen kann. Alles, was sich gegen Jesus stellt, wird letztlich beschämt, weil Jesus der mächtige Held ist, der sogar den Tod besiegt hat.

2. Strophe: Diese Erkenntnis erfüllt den Sänger mit großer Freude. Er fürchtet sich nicht vor dem Tod, der alle Menschen dahinrafft, weil ihm durch Jesu Sieg nichts mehr wirklich schaden kann – selbst wenn sein Körper ins Grab gelegt wird.

3. Strophe: Auch im Angesicht des Todes vertraut der Sänger darauf, dass Jesus ihn am Ende der Zeit aus der Erde auferwecken wird. Der Tod wird als ein kurzer Schlaf betrachtet, nach dem eine Auferweckung folgt.

4. Strophe: Es wird betont, dass der Mensch nach der Auferstehung denselben Leib haben wird, ganz wiederhergestellt – mit der gleichen Haut, Gliedern und allem, was zu seinem Körper gehört.

5. Strophe: Der jetzige, sterbliche Körper, mit Fleisch und Knochen, zerfällt zwar nach dem Tod und wird von Würmern zersetzt, aber dies ist nicht das Ende – es wird nicht für immer so bleiben.

6. Strophe: Gott wird alles wiederherstellen; der zuvor zerfallene Körper wird zu seinem vorherigen Zustand zurückkehren. Was verwest ist, wird erneuert und lebendig gemacht.

7. Strophe: Der Sänger betont seinen festen Glauben daran, dass er nach seiner Auferstehung Gott tatsächlich im eigenen Fleisch sehen wird – in demselben Leib, der gestorben und verwest ist.

8. Strophe: Er stellt sich vor, wie er selbst Gott schaut, sich daran erfreut und ihm ewige Freude und Dienst im Angesicht Gottes zuteilwird.

9. Strophe: Abschließend wendet sich der Sänger gegen alle Angst und Bedrohung. Egal, wie sehr Tod, Sarg und Grab drohen – er kann froh sein, denn Gott, sein Erlöser, lebt.

Gesamtzusammenfassung: Das Lied ist ein kraftvolles Glaubensbekenntnis zum lebendigen Christus und zur christlichen Hoffnung auf Auferstehung und ewiges Leben. Der Text verdeutlicht, dass der Tod durch Jesu Sieg seine Macht verloren hat. Der Mensch kann voller Freude, Furchtlosigkeit und Hoffnung in die Zukunft blicken, weil er darauf vertraut, nach dem Tod leiblich auferweckt zu werden und Gott selbst zu schauen. Egal wie schwer die irdische Realität ist, bleibt die Zuversicht: „Mein Erlöser lebt“.

Text: (1667)
Melodie: (1609)
Alternative Melodie: Aus tiefer Not schrei ich zu dir

Das Lied "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt" ist in 5 Liederbüchern enthalten:

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