1) Ich will von meiner Missetat
zum Herren mich bekehren;
Du wollest selbst mir Hilf und Rat
hiezu, o Gott, bescheren
und Deines Geistes Kraft,
der neue Herzen in uns schafft,
aus Gnade mir gewähren.
2) Ein Mensch kann von Natur
doch nicht sein Elend selbst empfinden;
er ist ohn Deines Geistes Licht blind,
taub und tot in Sünden.
Verkehrt ist Will, Verstand und Tun,
des großen Jammers wollst Du nun,
o Heiland mich entbinden!
3) Klopf durch Erkenntnis bei mir an
und führ mir's wohl zu Sinnen,
was Böses ich vor Dir getan.
Du kannst mein Herz gewinnen,
dass ich aus Kummer und Beschwerd
lass über meine Wangen her
viel heiße Tränen rinnen!
4) O, hätte Gott nicht Vatersinn,
nicht mütterlich Erbarmen,
wo flöh in meiner Not ich hin?
Wer hülfe dann mir Armen?
Herr, Herr, zu Dir nur flieh ich hin,
denn Du hast mehr als Vatersinn,
als mütterlich Erbarmen.
Alternativer Text (im RKG):
1) Ich will von meiner Missetat
mich zu dem Herrn bekehren;
du wollest selbst mir Hilf und Rat
hiezu, o Gott, bescheren
und Deines Geistes Kraft,
der neue Herzen in uns schafft,
aus Gnaden mir gewähren.
2) Der Mensch kann von sich selber nicht
sein Elend recht empfinden;
er ist ohn deines Geistes Licht
blind, taub, ja tot in Sünden;
verkehrt ist Wille, Sinn und Tun.
Des großen Jammers wollst du nun,
o Vater, mich entbinden.
5) Bisher hab ich in Sicherheit
gar unbesorgt geschlafen,
gedacht: Es hat noch lange Zeit;
Gott pflegt nicht bald zu strafen.
Er fähret nicht mit unsrer Schuld
so strenge fort; es hat Geduld
der Hirte mit den Schafen.
4) Dies alles jetzt zugleich erwacht,
mein Herz will mir zerspringen.
Ich fühle deines Donners Macht
und Feuer auf mich dringen.
Es regt sich wider mich zugleich
des Todes und der Hölle Reich;
die wollen mich verschlingen.
5) Die mich verfolgt, die große Not
fährt schnell ohn Zaum und Zügel.
Wo flieh ich hin? O Morgenrot,
hätt ich doch deine Flügel.
Verbirg du mich, o fernes Meer,
bedecket mich, fallt auf mich her,
ihr Berge und ihr Hügel.
6) O Herr, ich flieh zu dir allein,
mein Heil, zu allen Stunden;
lass mich in dir geborgen sein,
von meiner Schuld entbunden.
Du tilgtest ja, du Gotteslamm,
der Menschen Sund am Kreuzesstamm
mit deinen heiigen Wunden.
7) Hier ist mein Herz; o mach es rein
von allen seinen Sünden;
lass dir es ganz geheiligt sein,
ganz deine Lieb empfinden.
O schaffe mich im Grunde neu,
dass ich, im Glaubenskampfe treu,
die Welt mög überwinden.
Das Lied "Ich will von meiner Missetat" ist in 3 Liederbüchern enthalten:
| Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
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Liederbuch Band 1 (2016) |
543 | |
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Gesangbuch der Evangelischen (Herrnhuter) Brüdergemeine (1967) |
501 |
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Reformiertes Kirchengesangbuch (RKG) (1952) |
300 |
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