Mitten wir im Leben sind    

1) Mitten wir im Leben sind
mit dem Tod umfangen.
Wer ist, der uns Hilfe bringt,
dass wir Gnad erlangen?
Das bist du, Herr, alleine.
Uns reuet unsre Missetat,
die dich, Herr, erzürnet hat.
Heiliger Herre Gott,
heiliger starker Gott,
heiliger barmherziger Heiland,
du ewiger Gott:
Lass uns nicht versinken
in des bittern Todes Not.
Kyrieleison.

2) Mitten in dem Tod anficht
uns der Hölle Rachen.
Wer will uns aus solcher Not
frei und ledig machen?
Das tust du, Herr, alleine.
Es jammert dein Barmherzigkeit
unsre Klag und großes Leid.
Heiliger Herre Gott,
heiliger starker Gott,
heiliger barmherziger Heiland,
du ewiger Gott:
Lass uns nicht verzagen
vor der tiefen Hölle Glut.
Kyrieleison.

3) Mitten in der Hölle Angst
unsre Sünd' uns treiben.
Wo solln wir denn fliehen hin,
da wir mögen bleiben?
Zu dir, Herr Christ, alleine.
Vergossen ist dein teures Blut,
das g'nug für die Sünde tut.
Heiliger Herre Gott,
heiliger starker Gott,
heiliger barmherziger Heiland,
du ewiger Gott:
Lass uns nicht entfallen
von des rechten Glaubens Trost.
Kyrieleison.

Die lateinische Antiphon „Media in vita“ gehörte zuerst wohl zum Nachtgebet (der „Komplet“) in der Fastenzeit. Im Mittelalter wurde sie häufig bei Bittgottesdiensten und Prozessionen in Notzeiten gesungen, im Spätmittelalter dann auch in der deutschen Übertragung, die in unserer ersten Strophe noch vorliegt. Martin Luther hat die tödliche Bedrohung in der Gottferne des Menschen gesehen und den alten Gesang durch die Hinzufügung der Strophen 2 und 3 zu einem Lied von der rettenden Gnade Gottes gemacht. Im zweiten Teil der Strophen ist eine Variante des „Trishagion“ eingebaut, der dreimaligen Anrufung Gottes, die in der ostkirchlichen Liturgie eine wichtige Stelle einnimmt (vgl. RG-Nr. 234). (Andreas Marti)

Text-Erklärung:
Das Lied thematisiert die menschliche Erfahrung von Leben und Tod und die ständige Bedrohung durch Tod und Sünde. Die Menschen erkennen ihre eigene Schuld und Ohnmacht angesichts des Todes und wenden sich in ihrer Not hilfesuchend an Gott. Sie bekennen, dass nur Gott ihnen durch seine Gnade helfen und Erlösung schenken kann. Immer wieder bitten sie Jesus, den barmherzigen Heiland, darum, sie nicht in der Todesnot oder der Höllenangst versinken zu lassen. Die Gläubigen bekennen ihr Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit und Gnade, insbesondere auf das vergossene Blut Jesu als Erlösung von der Sünde. Das Lied ist durchzogen vom Ruf um Erbarmen („Kyrie eleison“) und mündet in der Hoffnung auf göttlichen Trost und Bewahrung im Glauben. So wird das Lied zu einem Gebet um Rettung vor Tod, Hölle und Verzweiflung und um die Stärkung im Glauben.
Text: (1456), (1524)
Melodie: (1524)
CCLI-Nr.: 5216994
Info: https://de.wikipedia.org/wiki/Media_vita_in_morte_sumus

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