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Predigten zu 1. Johannes 2,6

"Wer da sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt hat."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Wer da sagt, dass er in Ihm bleibt, der soll auch wandeln, gleichwie Er gewandelt hat."

Warum sollen Christen in ihrem Wandel Christo nachfolgen? Sie sollen's tun um ihrer selbst willen. Wenn sie ein Verlangen haben nach einem gesunden Seelenzustand, wenn sie der Sündenseuche entfliehen wollen, und sich gern der belebenden Empfindung des Wachstums in der Gnade erfreuen, so lasst sie Jesum zum Vorbild nehmen. Um ihrer eignen Glückseligkeit willen; wenn sie gern trinken möchten vom reinen Wein, darinnen keine Hefen sind; wenn sie gern sich erfreuen möchten einer heiligen und seligen Gemeinschaft mit Jesu; wenn sie über die Leiden und Sorgen dieser Welt gern hinweggehoben wären, so lasst sie wandeln, gleichwie Er gewandelt hat. Es gibt nichts, was euch so mächtig fördert in eurem Pilgerlauf zum Himmel, als wenn ihr das Bildnis Jesu auf dem Herzen tragt und alle eure Gedanken und Empfindungen dadurch bestimmen lasst. Dann seid ihr am glücklichsten und werdet am ersten erkannt als Söhne Gottes, wenn ihr durch die Kraft des Heiligen Geistes imstande seid, Jesu nachzufolgen in seinen Fußstapfen. Petrus ist unglücklich und elend, sobald er fern von Ihm ist. Dann aber sucht um eures Bekenntnisses willen Jesu ähnlich zu werden: Ach, du armer Christenglaube, wie bist du von deinen Feinden grausam verfolgt und verwundet worden! aber diese Wunden waren nicht halb so gefährlich, wie der Schaden, den dir deine Freunde zufügten. Wer hat der edlen, göttlichen Hand jene tiefen Wunden geschlagen? Der Jünger, der die Schlange der Heuchelei im Busen herbergte. Ein Mensch, der vorgibt, er sei etwas, und sich unter die Schafe mischt, während er nichts ist, als ein Wolf in Schafskleidern, verstört die Herde mehr, denn ein Löwe, der draußen lauert. Keine Waffe ist halb so tödlich, denn ein Judaskuss. Wankelmütige Jünger verunehren das Evangelium mehr, als der schnöde Spott der Gottlosen. Vor allem aber folgt Jesu nach um seinetwillen. Christ, liebst du deinen Heiland? Ist dir sein Name teuer? Liegt dir seine Sache am Herzen? Wünschest du, dass die Reiche der Welt sein eigen werden? Ist's dein Verlangen, dass Er möchte verherrlicht werden? Sehnst du dich danach, dass sich Seelen für Ihn gewinnen lassen? Wenn dem so ist, so folge Jesu nach; sei "ein Brief Christi, der erkannt und gelesen wird von allen Menschen."


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Als Christen verfolgen wir ein großes Ziel – Christus ähnlich zu werden. Der theologische Begriff dafür lautet „Heiligung“. Jesus sagte einfach: „Folge mir nach“, und diese Aufforderung wurde weder ersetzt noch abgeändert. Christus nachzufolgen, bedeutet, von ihm zu lernen, so dass wir ihm ähnlicher werden (Lk 6,40). Römer 8,29 lehrt uns, dass wir errettet wurden, um „dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein“. Deshalb besteht Ziel und Zweck unseres Lebens darin, ihm ähnlich zu werden.

Einige wollen jetzt vielleicht einwenden, dass es wichtiger sei, Gott zu verherrlichen oder die Verlorenen zu evangelisieren. Doch wer Christus ähnlich ist, verherrlicht Gott und kann gar nicht anders, als den Verlorenen nachzugehen. Denn erinnern wir uns: „Er kam, um zu retten, was verloren ist“ (Lk 19,10). Alles, was im Leben eines Christen wirklich zählt, steht im Zusammenhang damit, wie sehr wir Christus ähnlich sind.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Es bleibt ein für allemal der Probierstein des wahrhaftigen Lebens, der wahren Gnade, dass, wer in Christo ist, auch wandelt, gleichwie er gewandelt hat. Ob das nun einen beunruhigt, ihn bekümmert und verlegen macht, ja fast zur Verzweiflung bringt, tut nichts zur Sache: Gottes Wort ist höher denn alles Fleisch und bleibt ewiglich. So steht geschrieben, und wir haben uns dem zu unterwerfen. Der Apostel schreibt: Er soll so wandeln, und bezieht sich auf die Behauptung oder auf die Lüge, dass man sagt, man bleibe in Christo, wo es sich doch in dem innern wie in dem äußern Wandel ganz anders herausstellt. Wer in Christo bleibt, wandelt, gleichwie er gewandelt hat. Das ist die Wahrheit, eine Wahrheit, wie sie sich auch im täglichen Leben zeigt. Wer auf der Eisenbahn im Zuge bleibt, wenn der Zug abgeht, der kommt dahin, wo der Zug hingeht, und er bleibt in und mit dem Zuge in demselben Geleise, worin die Räder bleiben. Und auch das hat er gesagt: Ich bin der rechte Weinstock und mein Vater ist der rechte Weingärtner. Eine jegliche Rebe, die in mir nicht Frucht bringt, wird er wegnehmen, und eine jegliche, die da Frucht bringt, wird er reinigen, auf dass sie mehr Frucht bringe. Das sei uns genug. Eine jegliche Rebe an einem solchen Weinstock muss notwendig, muss von selbst Frucht bringen; denn dieser Weinstock lässt wahrlich seine Säfte durch alle seine Glieder dringen, dass zu seiner Zeit die Reben wohl Augen bekommen, sodann Frucht bis zur Reife, und zwar Frucht die Fülle.

O selig sind, die in Aufrichtigkeit
vor ihrem Gott zu wandeln sich bestreben,
die sein Gesetz bewahren allezeit,
die immer acht auf Gottes Zeugnis geben.
Heil, wer ihn sucht, von Herzen ihm sich weiht!
Er findet Gott und seine Seel' wird leben.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Wie hat unser Herr Jesus Christus gewandelt? Das ist die Hauptfrage, welche wir mit heilsbegierigem Herzen uns vorzuhalten haben. Er war ein im Fleische Gekommener. So ist er denn arm und elend gewesen um unsretwillen. Und in solcher Armut, in solchem Elende hatte er Gottes Wille und Gottes Gesetz im Herzen. Und der Geist, der auf ihm war, trieb ihn, das Gesetz nach Geist zu erfüllen. Das Gesetz musste getan sein, er erkannte es an als ein ewiges Gesetz, er erfüllte es, trotzdem dass er im Fleische war, trotz seiner Armut, seines Elendes. Er fragte nach dem einen, was Not tat: Gottes Wille, Gottes Gesetz. Und wer in ihm bleibt, der wandelt auch so, wie er gewandelt hat. Wir sollen aber den Wandel unsers Herrn nicht von einem solchen moralischen Wandel verstehen, welchen auch die Heiden, die von Gott nichts wissen, als einen moralischen anempfehlen. Denn man soll aus dem Herrn nie und nimmer ein Bild oder Muster fleischlicher Tugend machen. Gleichwie aber der Herr gewandelt hat, indem er dem Gesetz seine ewige Gültigkeit gelassen, und trotz Armut sich an den Vater gehalten hat, um eben dieses Gesetz zu erfüllen, welches die Liebe Gottes und des Nächsten will, so wandelt auch derjenige, der in ihm bleibt. Wer wandeln will wie Christus, dem geht es nicht einmal so sehr um den Wandel, viel weniger um sich selbst oder um die Welt oder um Ehre oder um ein Stück Brot, dem geht es um Gottes Wort, um Gottes klar ausgedrückten Willen; dafür gibt er alles Sichtbare freudig dran. Gott, der Gott aller Gnade und Wahrheit, kräftige euch in dem Wege aller guten Werke, welche er selbst zuvor bereitet hat, da er sich in Christo Jesu ein solches Volk schuf, das in allen guten Werken erfunden sein wird an jenem Tage.

Der Herr ist seines Volkes Stärke;
Er, er gibt Kraft zu jedem Werke,
sein Arm wird seinen Knecht bewahren.
O Hirte, lass dein Volk erfahren,
dass du es trägst durch diese Zeit
in deinen Schoß zur Ewigkeit.