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Predigten zu 1. Petrus 1,6

"worin ihr frohlocket, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, betrübt seid durch mancherlei Versuchungen;"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Ihr werdet euch freuen, die ihr jetzt traurig seid in mancherlei Anfechtung."

Das Volk Gottes hat seine Prüfungen und Leiden. Diese Wahrheit ist so alt, als die ewigen Hügel, denn Leiden waren in den Bund Gottes mit seinem Volke einbedungen, und dieser Bund ist so alt als die ewigen Berge. Als Gott sein Volk erwählte, hatte er nicht die Absicht, dasselbe ohne Prüfungen und Leiden zu lassen; er hat es nicht erwählt zu Frieden und Sicherheit, zu beständiger Glückseligkeit hienieden, und zu Freiheit von Krankheit und den Schmerzen der Sterblichkeit. Im Gegenteil, als Gott den Bund machte, machte er auch die Rute des Bundes dazu; und als er den Freiheitsbrief für sein Volk verfasste, da verfasste er auch den Gnadenbrief der Züchtigungen; und als er uns die Urkunde der Erbschaft zustellte, übergab er uns auch die Rute neben den Gegenständen, die wir beerben sollen. Prüfungen sind ein Teil unsres Loses; sie wurden in Gottes feierlichem Rat für uns bestimmt; und so gewiss als die Sterne von seiner Hand gebildet wurden, so gewiss wurden auch unsre Leiden in seiner Waage gewogen. Er hat im voraus ihre Zeit, ihren Ort, ihre Stärke, ihre Wirkungen bestimmt. Kinder Gottes sollen also nie erwarten, den Nöten ausweichen zu können; ein Versuch dieser Art wird ihnen misslingen. Keiner ihrer Vorgänger ist den Leiden entgangen.

Der Weg der Not, und dieser Weg allein Führt zu dem Land, wo ewig Freud' wird sein.

Doch wer unter den Leiden in der Erkenntnis seines Herrn und Meisters ausharrt und seine Gebote bewahrt, der darf glauben, dass er ein Christ, ein Kind Gottes ist - denn Beständigkeit, Beharrlichkeit und Geduld sind die echten Kennzeichen der Kreuzeshelden und der unbezwinglichen Streiter des Herrn. Das ist kein tapferer Held, der, wenn er durch andere von der Unangreifbarkeit einer Festung hört, diese nicht anzugreifen wagt; aber der ist ein rechter Soldat und tapferer Befehlshaber, der unter Rauch und Sturm, im Geräusch und Getümmel der Schlacht, ruhig seine Befehle gibt, wacker kämpft und nach allen Seiten hin seine Pflicht tut. Ein solcher wird von seinem Meister die Ehrenkrone erlangen. Darum, o Christ! halte an deinem Meister, auch im Rauch, halte fest an Ihm auch in der Prüfung, welche dich reinigen und bewähren, dein inneres Wachstum mehren und dir über alle Maßen großen Gewinn bringen soll.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Das Sinnen über das ewige Erbteil sollte dich mit einer Freude erfüllen, die alle zeitlichen Umstände überwindet.

"Darin jubelt ihr ..."

Freude ist ein Hauptthema der Schrift. Der Psalmist sagt: "Jubelt, ihr Gerechten, über den Herrn; den Aufrichtigen geziemt Lobgesang" (Ps. 33,1); "Jubeln sollen meine Lippen, wenn ich dir spiele und meine Seele, die du erlöst hast" (Ps. 71,23).

Selbst von der Schöpfung wird gesagt, dass sie dem Herrn zujubelt: "die Aufgänge des Morgens und des Abends lässt du jauchzen ... Es freue sich der Himmel und es frohlocke die Erde! Es brause das Meer und seine Fülle! Es frohlocke das Feld und alles, was darauf ist! Auch alle Bäume im Wald sollen jubeln vor dem Herrn! Denn er kommt, denn er kommt, die Erde zu richten" (Ps. 65,8; 96,11-13; 98,8-9).

Freude ist das besondere Vorrecht jedes Gläubigen, und das völlig unabhängig von seinen Umständen. Du magst unsägliches Herzeleid und viel Verfolgung um Christi willen erdulden; trotzdem möchte Gott, dass du auch in den bittersten Trübsalen eine tiefe Freude empfindest. Darum sagt Petrus: "Freut euch, in soweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, damit ihr euch auch in der Offenbarung Seiner Herrlichkeit jubelnd freut!" (1. Petr. 4,13).

In 1. Petrus 1,6-9 werden uns fünf Elemente genannt, die trotz Trübsalen Freude ins Leben der Christen bringen. Das erste ist dein sicheres Erbe; denn davon spricht Petrus, wenn er sagt: "Darin jubelt ihr" (Vers 6). Zu den anderen Elementen gehören: ein erprobter Glaube, die versprochene Herrlichkeit, persönliche Gemeinschaft und eine gegenwärtige Erlösung (die Verse 6-9), worüber wir in den nächsten Tagen nachdenken werden.

Das in 1. Petrus 1,6 mit "jubeln" wiedergegebene griechische Wort drückt keine gewöhnliche Freude aus. Petrus braucht hier einen stärkeren und intensiveren Ausdruck, um zu zeigen, dass es hier nicht um irdische und zeitliche Freuden geht, sondern um eine in der Ewigkeit begründete, tiefe, geistliche Glückseligkeit.

Solcherart ist die Freude, die Gott denen schenkt, die auf Ihn vertrauen und die über die zeitlichen Trübsale hinweg auf die Herrlichkeit ihres ewigen Erbes schauen. Möge auch dein Blick dahin gerichtet sein!


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Erprobter Glaube bringt Freude und Zuversicht.

"Darin jubelt ihr, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, in mancherlei Versuchungen betrübt worden seid, damit die Bewährung eures Glaubens viel kostbarer befunden wird als die des vergänglichen Goldes, das durch Feuer erprobt wird zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi"

Obwohl manche Christen fürchten, Trübsale und Verfolgung könnten ihnen die Freude rauben, lehrt Petrus gerade das Gegenteil. Tatsächlich sagt er, dass die Freude nicht trotz der Trübsale, sondern durch sie kommt. Darum kannst du so schnell deine Freude verlieren, wenn du an der Errettung zweifelst; aber wenn dein Glaube erprobt ist und sich als echt erwiesen hat, wird der Zweifel verschwinden und du wirst wahre Freude und Sicherheit geniessen.

Jede Trübsal, die dir begegnet, ist dazu bestimmt, deinen Glauben zu testen und zu vervollkommnen; und Gott steuert alles so, dass dieser Zweck erreicht wird. Vers 6 sagt uns, Trübsale seien zeitlich, nötig, betrübend und vielgestaltig; doch sollten sie nie deine Freude zunichte machen. Gott wird nicht erlauben, dass du mehr erdulden musst, als du ertragen kannst (1. Kor. 10,13).

Petrus gebraucht das Bild eines Metallurgen oder Goldschmiedes, um den Reinigungsprozess zu beschreiben, der den erprobten Glauben hervorbringt (Vers 7). Das Feuer sind die Trübsale und der Glaube ist das reine Gold; so reinigt Gott dich durch die Trübsale, um die Reinheit deines Glaubens zu of-fenbamren.

Das ist ein passendes Bild, weil Gold das kostbarste Metall ist und der gesamte Geldverkehr dadurch bestimmt wird. Aber so wertvoll Gold auch ist, erprobter Glaube ist unendlich wertvoller. Gold ist zeitlich und vergänglich; erprobter Glaube ist ewig.

Darum fürchte dich nicht vor Trübsalen, wenn sie dir auf deinen Wegen begegnen. Begrüsse sie als Möglichkeit, zu zeigen, dass dein Glaube Wirklichkeit ist. Habt Mut! denn "der Gott der Gnade ... der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus, er selbst wird euch, die ihr eine kurze Zeit gelitten habt, vollkommen machen, stärken, kräftigen, gründen" (1. Petr. 5,10).


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Das Gebet bei Versuchungen

Du musst auch in der Hitze der Versuchung beten, wenn dein Herz und deine Gedanken von Begierden oder von Rachsucht angefochten werden. Wenn jemand unter solchen Umständen zum Gebet ermahnt, so wendet das Herz gleich ein, es sei dafür zu unrein, und bei den unreinen Gedanken sei kein Platz für ein Gebet. Dagegen muss du geltend machen, dass es keineswegs nötig ist, das Ende der Versuchung abzuwarten, bis die unreinen Gedanken oder andere Laster aus dem Herzen gewichen sind. Gerade wenn die Anfechtung am stärksten ist und du am wenigsten zum Beten Lust hast, dann gehe an einen Ort, an dem du allein bist, dann sage Gott alles, was du nur gegen den Teufel und seine Anfechtung sagen kannst, und denke immer an die Reihenfolge des Vaterunsers. Dann wirst du merken, dass die Versuchung nachlässt und der Teufel von dir flieht. Wenn wir das Gebet so lange aufschieben wollen, bis das Herz rein von bösen Gedanken ist, dann unterstützen wir damit nur den Teufel in all seiner Schlauheit und Kraft. Im Vertrauen auf den Heiligen Geist, der sich im Gebet für uns verwendet (Röm 8,26), müssen wir mitten in Streit und Anfechtung dem Teufel widerstehen und sagen: »Wenn ich auch ein Sünder bin – einerlei, Gott ist barmherzig. Wenn ich wegen meiner Sünden zum Beten nicht geschickt bin – einerlei, ich werde niemals geschickter werden. Und mag ich auch ganz und gar schlecht sein, und bin ich auch durch und durch sündig und gottlos, so ist gerade deshalb das Gebet das Einzige, was ich jetzt tun muss.«


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Frohlocke — oder nörgle

Ich meine, dass jeder von uns schon Christen begegnet ist, die immer trübsinnig sind, und mit den Problemen des Lebens nichts anderes anzufangen wissen als ständig zu nörgeln. Ich treffe solche Menschen oft, und immer frage ich mich dann: »Kann es sein, dass diese Leute dieselbe Bibel lesen wie ich und ihr vertrauen?« Der Apostel Petrus schrieb an Gläubige seiner Zeit, die angefochten waren, die litten und verfolgt wurden, und er merkte voll Dank, dass sie frohlocken konnten. Denn sie vertrauten darauf, dass Gottes Verheißungen und Seine Fürsorge größer waren als ihre Versuchungen! Wir leben in einer sündhaften und unvollkommenen Welt, und da wir an Jesus Christus glauben, akzeptieren wir, dass es Vollkommenheit jetzt nur ansatzweise gibt - und Gott hat uns noch keineswegs vollendet! Petrus bezeugte, dass die verfolgten und leidenden Christen seiner Zeit im Glauben nach einem zukünftigen Zustand Ausschau hielten, in dem alles unermesslich besser sein würde als jetzt, und dieser Zustand würde vollkommen und vollständig sein!