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Predigten zu 1. Petrus 2,24

"welcher selbst unsere Sünden an seinem Leibe auf dem Holze getragen hat, auf dass wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, durch dessen Striemen ihr heil geworden seid."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Er hat unsere Sünden selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde gestorben, der Gerechtigkeit leben möchten."

Diese Worte sprechen in den einfachsten, klarsten Ausdrücken aus, dass unser Herr Jesus wirklich die Sünden seines Volkes getragen hat. Die Worte hätten keinen Sinn, wenn hier nicht von Stellvertretung die Rede wäre. Der Heilige Geist würde sich sicherlich nicht einer so ausdrucksvollen Sprache bedient haben, wenn es nicht seine Absicht gewesen wäre, uns zu lehren, dass der Heiland wirklich unsere Sünden getragen und an unserer Statt gelitten hat. Neben vielen anderen Irrlehren wird von modernen Theologen eine Lehre vertreten, die versucht, die Stellvertretung oder das stellvertretende Opfer wegzuerklären. Man ist sogar so weit gegangen zu behaupten, dass die Übertragung von Sünde oder Gerechtigkeit an sich unmöglich und dass Stellvertretung als solche unmoralisch sei.

So wie wir durch Adams Sünde leiden, sind wir durch die Gerechtigkeit Christi gerettet. Wie unser Fall durch einen anderen geschah, so ist es auch mit unserer Wiederherstellung: Wir sind unter einem System der Stellvertretung und Zurechnung - dem mag widersprechen, wer da will. Uns ist die Übertragung unserer Sünde auf Christus eine im Wort Gottes deutlich geoffenbarte, erfreuliche Tatsache, die sich in der Verwirklichung unseres Glaubens bestätigt. Unser Text enthält nichts Bildliches, sondern die nackte, buchstäblich gemeinte Tatsache: "Er hat unsere Sünden selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz." Oh, dass doch die Menschen das Streiten aufgeben wollten!

So gewiss es der eigene Leib des Herrn Jesus war, der ans Kreuz genagelt wurde, so gewiss waren es unsere Sünden, die er auf seinem eigenen Leibe auf dem Holz trug. Unser Herr ist für uns, an unserer Statt, vor die Schranken des Gerichts getreten. Ja, noch mehr: Er ist auf dem Richtplatz erschienen und hat an unserer Stelle die Todesstrafe getragen. Obgleich hochgelobt in alle Ewigkeit, wurde unser Erlöser verflucht, ja, er litt bis in den Tod, obwohl er nichts getan hatte, dass der Schande wert war. "Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm."


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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UNSER STELLVERTRETER

Der stellvertretende Tod Jesu zählt zu den grundlegenden Wahrheiten des christlichen Glaubens. Erlösung, Rechtfertigung, Versöhnung, Wegnahme von Sünde und Sühne sind alles Folgen des stellvertretenden Werkes Christi.

Der Apostel Paulus betont das, indem er darauf hinweist, dass Gott „den, der Sünde nicht kannte, für uns zur Sünde gemacht hat, auf dass wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm“ (2Kor 5,21). „Christus hat uns losgekauft von dem Fluche des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist“ (Gal 3,13).

Einige vertreten die Meinung, es sei unmoralisch, dass Gott selbst Mensch wurde, um an des Menschen Stelle die Schuld der Sünder auf sich zu nehmen. Sie sagen, es sei unfair, die Strafe eines Schuldigen auf einen Unschuldigen zu übertragen. Aber so war es nicht. Christus hat unsere Sünde und Strafe bewusst und willentlich auf sich genommen. Wäre er nicht bereit gewesen, unsere Sünde und Strafe willentlich auf sich zu nehmen, dann hätten wir als Sünder die Strafe für die Sünde in der Hölle ewig ertragen müssen. Christi Werk am Kreuz hat nichts mit „unfair sein“ zu tun – es ist Gottes Liebe in Aktion!


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Welcher unsere Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, auf dass wir der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch welches Wunden ihr seid heil geworden.

Es ist wunderbar, wie der Apostel nur Einheiten nennt. Es heißt: Er hat die Sünden hinaufgetragen; durch welches Wunden ihr seid heil geworden. Es war ein ganzes Leid und nichts als Not, ein ganzes Sterben und nichts als Tod. Es war kein lichter Punkt mehr in dem Bild und kein Glanz mehr in diesem Leid. Er und das Leid war eins. Und nun bin ich der Sünde losgesprochen; und weil er die Sünde übermocht hat, da sie ihn zu übermögen schien, und weil er dem Tode die Macht nahm, da er ihn überwältigen wollte, und des sich rühmte, darum bin ich der Sünde entworden. Sie hat an mir kein Teil mehr, so oft sie an mich herantritt, kann ich sie zu ihm weisen, der ihr die Macht genommen hat, und wenn sie drohend mich ansieht, kann ich sie mit dessen Wort verscheuchen, der da einen ewigen Sieg über sie gewonnen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Er hat unsere Sünden selbst hinaufgetragen an seinem Leibe, auf das Holz

1. Er kam in die Sünderwelt

Sündlos wie Er war, nahm Er unsere Natur an sich. An die reine Luft seiner herrlichen Heimat gewöhnt, gestattete Er es, dass seine Ohren und Augen durch Laute und Anblicke belästigt wurden, die Ihm sehr schmerzlich gewesen sein mussten. Seinen heiligen Füßen wurden Schlingen gelegt; sie betraten den Staub des Todes und der Grabeshügel.

2. Er kannte das tägliche Leben der Sünder

Nicht das Sündenleben, sondern die menschliche Schwachheit. Er arbeitete in des Zimmermanns Werkstatt; Er nahm teil an Hochzeitsfesten und herzzerreißenden Begräbnissen; Er aß, trank und schlief. Er fuhr im Fischerboot mit seinen Freunden, setzte sich müde an des Brunnens Rand, und wusste, was es heißt, hungrig sein.

3. Er empfand Mitleid mit der Sünder Schmerzen

„Wer sie ängstete, der ängstete Ihn auch.“ Er seufzte oftmals und weinte. Wenn der Aussatz mit seinen Wunden, das Leid mit seiner unsäglichen Traurigkeit, – wenn Krankheit und Besessenheit an Ihn herantraten, so fanden sie in seinem Herzen ein tiefes Verständnis.

4. Er starb des Sünders Tod

Er ward verwundet für unsere Missetaten. Er wurde angesehen als das Sündopfer der ganzen menschlichen Familie. Auf Ihm lagen unser aller Sünden; Er stand da als unser Stellvertreter und Bürge, und trug an seinem eigenen Leibe die Schuld, den Fluch und die Strafe des übertretenen Gesetzes.

5. Er bereitet den Sündern eine Heimat.

„Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten.“ Keine Mutter rüstete je mit solcher freudigen Sorgfalt ihres Matrosenjungen Zimmer auf seine Heimkehr, wie Jesus uns die Wohnung bereitet im Vaterhause.