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Predigten zu 1. Petrus 5,10

"Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, nachdem ihr eine kleine Zeit gelitten habt, er selbst wird [euch] vollkommen machen, befestigen, kräftigen, gründen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Derselbe wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, vollbereiten, stärken, kräftigen, gründen."

Ihr habt schon den Regenbogen gesehen, diese himmlische Brücke, die sich über die Ebene hinspannt: herrlich sind seine Farben, und unnachahmlich seine Verschmelzungen. Er ist prachtvoll, aber, ach, er vergeht, und siehe, er ist nicht mehr. Die herrlichen Farben zerfließen, und an ihrer Stelle erscheinen wieder die grauen Wolken, und das gewölbte Firmament erglänzt nicht mehr in den himmlischen Farben. Sie sind nicht bleibend. Wie wär's auch möglich? Ein herrlicher Anblick, erzeugt von flüchtigen Strahlen der Sonne und fallenden Regentropfen, wie kann der Dauer haben? Die Gnadenzüge im Wesen des Christen dürfen nicht dem Regenbogen gleichen in seiner vergänglichen Schönheit, sondern sie müssen im Gegenteil vollbereitet, gestärkt, gekräftiget, gegründet sein. Trachte, gläubiger Bruder, dass alles Gute, was du hast, etwas Bleibendes werde. Möge dein Gemüt nicht sein, wie eine Schrift, auf Sand geschrieben, sondern wie ein Denkmal, in hartes Felsgestein gehauen! Möge dein Glaube nicht einem Luftschloss gleichen, sondern möge es auferbaut sein aus einem Stoff, der das schreckliche Feuer zu überdauern vermag, wodurch das Holz, Heu und Stoppeln des Heuchlers verzehrt wird. Seid gegründet und gewurzelt in der Liebe. Eure Überzeugungen seien fest, eure Liebe aufrichtig, euer Verlangen wahrhaftig. Möge euer ganzes Leben so gegründet und vollbereitet sein, dass alle Schrecken der Hölle und alle Stürme der Erde nie und nimmer imstande sind, euch zu erschüttern. Aber achtet darauf, wie diese Gnade, "fest im Glauben" gegründet zu werden, erlangt wird. Des Apostels Worte weisen uns hin aufs Leiden als das Mittel dazu: "Die ihr eine kleine Zeit leidet." Es ist umsonst, dass wir hoffen, wir werden fest genug gegründet sein, wenn keine Stürme über uns kommen. Jene uralten Knorren an den Wurzeln der Eichen und jene mächtigen Risse in der Rinde der Äste zeugen von den vielen Stürmen, die über diese Riesen hinweggegangen sind, sind zugleich aber auch Beweise von der Tiefe, bis zu welcher die Wurzeln sich Bahn gebrochen haben. So wird der Christ stark und festgewurzelt durch alle Trübsale und Stürme dieses Lebens. Darum erschreckt nicht vor den stürmischen Winden des Leidens, sondern seid getrost und glaubet, dass in ihren rauhen Prüfungen Gott seine Heilsabsichten an euch erfüllt.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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REIFE UND LEIDEN

Der Weg des Leidens ist für den Christen auf seiner Reise zur Herrlichkeit unumgänglich. Unser heutiger Vers erklärt, warum. Gott benutzt Leid, um seine Kinder zu geistlicher Reife zu führen. Es erfüllt ihn mit Zufriedenheit, wenn wir Leid bereitwillig erdulden. Leid gehört zum Plan Gottes, um seine Kinder auf die Herrlichkeit vorzubereiten.

Der Apostel Petrus äußerte sich wie folgt hinsichtlich des Wertes des Leidens: „Darin jubelt ihr, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, in mancherlei Versuchungen betrübt worden seid, damit die Bewährung eures Glaubens viel kostbarer befunden wird als die des vergänglichen Goldes, das durch Feuer erprobt wird, zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi“ (1Petr 1,6-7). Gott lässt Leid zu, um die Echtheit unseres Glaubens zu erproben. Es bewirkt auch Geduld, obwohl wir diese Tugend in der Ewigkeit nicht mehr benötigen werden – dort wird es keinen Grund mehr geben, ungeduldig zu sein. Neben all diesen Vorteilen steigert Leid auch unsere Kapazität, Gott zu preisen, ihn zu ehren und zu verherrlichen – das werden wir auch in der Ewigkeit noch tun.


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu..."

Die Gnade Gottes ist Seine Gunst und Sein Wohlwollen denen gegenüber, die es nicht verdienen; die eigentlich genau das Gegenteil verdienen, aber Jesus Christus als ihrem Herrn und Heiland vertrauen. Vier der bekannteren Verse über die Gnade Gottes sind folgende: "Denn das Gesetz wurde durch Moses gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden" (Johannes 1,17). "... und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist" (Römer 3,24). "Denn ihr kennet die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, der reich war, um euretwillen arm wurde, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet" (2. Korinther 8,9). "Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, auf dass niemand sich rühme" (Epheser 2,8.9). Manche rühmen Gottes Gnade als die herrlichste all Seiner Tugenden. Samuel Davies (1723-1761, amerikanischer Erweckungsprediger, Mitgründer und Präsident der Princeton-Universität) schrieb zum Beispiel:

Großer Gott der Wunder! All Deine Wege Erweisen Deine göttlichen Eigenschaften; Doch die strahlenden Herrlichkeiten Deiner Gnade Übertreffen noch Deine anderen Wunder: Wo ist ein Gott, der so vergibt wie Du? Oder wer schenkt Gnade so reich und frei? Aber wer kann sagen, dass eine von Gottes Eigenschaften grösser ist als eine andere?

Gott war immer ein Gott der Gnade - sowohl im Alten Testament, als auch im Neuen. Aber mit dem Kommen Christi wurde dieser Aspekt Seines Wesens auf neue und ganz besondere Weise sichtbar. Wenn wir einmal etwas von der Gnade Gottes verstanden haben, werden wir dadurch für immer zu Anbetern. Wir fragen uns: "Warum sollte Er ausgerechnet mich auserwählt haben? Warum sollte der Herr Jesus Sein Lebensblut für jemand so unwürdigen vergossen haben? Warum sollte Gott mich nicht nur vor der Hölle retten, sondern mich obendrein mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern segnen, und mich dazu bestimmen, die Ewigkeit mit Ihm im Himmel zu verbringen?" Es nimmt uns dann nicht wunder, dass wir von der überwältigenden Gnade singen, die solche elenden Kreaturen errettet hat!

Gott möchte aber, dass Seine Gnade auch in unserem eigenen Leben sichtbar wird und zu anderen weiterfließt. Er will, dass wir in unserem Umgang mit anderen von Seiner Gnade geprägt sind. Unser Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt (Kolosser 4,6). Wir sollten selbst arm werden, um andere dadurch reich zu machen (2. Korinther 8,9). Wir sollten den Verachteten und Unbeliebten Gunst und Wohlwollen erzeigen.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Der Gott aber aller Gnade, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, derselbe wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, vollbereiten, stärken, kräftigen, gründen.

Unser Gott ist ein unendlicher Gott, und wir kleine Leute können das, was er ist und gibt, immer nur stückweise fassen. Die verschiedenen Namen, die ihm in der heiligen Schrift beigelegt sind, kommen unserm schwachen Fassungsvermögen entgegen; so auch der obige Name: der Gott aller Gnade, der mir seiner Lieblichkeit das Herz sehr anzieht. Johannes sagt von unserm Heiland, er habe ihn gesehen voller Gnade und Wahrheit. So ist auch der Vater voll von Gnade für alle gnadenhungrigen Seelen, und in seiner Gnade reicht er ihnen alles dar, was sie bedürfen, von der Berufung an bis zu ihrer Vollendung in Herrlichkeit. Alle seine Führungen, all sein Walten im Leben seiner Kinder ist lauter Gnade; auch ihr Leiden ist Gnade; denn in allen Schickungen, in denen er uns begegnet, streckt er uns seine Hand entgegen, und diese Hand ist nie leer, sie reicht uns Gnadengaben dar. Das Wunderbare aber ist, dass alle Gnade, die uns Gott darreicht, immer unser Ziel im Auge hat: die ewige Herrlichkeit in Christo Jesu. Das soll uns besonders ermuntern auf den Leidensstationen, die keinen andern Zweck haben, als mitzuwirken an unserer Vollbereitung, Stärkung, Kräftigung, Gründung. Unser Grund ist und bleibt Jesus Christus. Mit ihm verbindet uns die Gnade so, dass nichts uns von ihm scheiden kann. Seine Gnade gibt uns Kraft und Stärke, so dass wir in den Anfechtungen und Versuchungen stehen können als Überwinder, die das Feld behalten. Sie vollbereitet, vollendet uns auch. Diese Versicherung: der Gott aller Gnade wird dich nicht nur täglich stärken, kräftigen und gründen, sondern er wird dich vollenden , wie der Künstler sein Werk vollendet, gibt unserm Glauben ganz besondere Stärkung. Wir dürfen es der Gnade Gottes in Christo Jesu unbedingt zutrauen, dass sie uns einst ohne Flecken und ohne Runzel vor des Vaters Angesicht darstellen wird. O, wie wird uns dann zu Mute sein, wenn es bei uns heißen wird: vollendet!

Gott aller Gnade! Ich danke Dir von Herzen, dass Du auch mich berufen hast zu Deiner ewigen Herrlichkeit. Dir vertraue ich für meinen Pilgerlauf bis zur Vollendung. Amen


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Nachdem ihr eine kleine Zeit gelitten habt

Nur eine kleine Weile! Im Brief an die Hebräer, heißt sie (Kap. 10,37) eine gar kleine Weile! Ja wohl, eine kleine Weile, verglichen mit den Jahren der Ewigkeit, mit ihrer über alle Maßen wichtigen Herrlichkeit; mit den Entschädigungen, die unser warten in der himmlischen Heimat! Sollte unser Leben auch eine lange Pein sein, so wäre es, wenn es vorüber ist, und der Morgen anbricht, doch nur wie der gestrige Tag, wie ein Traum, oder eine schlaflose Nacht.

Unser Leiden ist ein begrenztes. Es dauert nur eine kleine Weile; aber ein jeglicher Augenblick ist durch die unwandelbare Liebesabsicht Gottes voraus bestimmt. Die Stunde der Finsternis ist genau abgemessen. Du wirst keine Minute länger leiden, als es zur Verherrlichung Gottes notwendig ist; und für jede dieser Minuten steht dir ein reichlicher Vorrat von Gnade zu Gebote. Bedenke auch, dass Gott dich in Christo Jesu zur ewigen Herrlichkeit berufen hat. Schon vor Jahren hast du diesen Ruf vernommen, und bist ihm gefolgt durch schwere Tage und bange Leidensnächte. Die Gabe und die Berufung Gottes mögen Ihn nicht gereuen, und Er freut sich darauf, seinen von Ewigkeit her gefassten Plan an dir zu erfüllen. Welch ein Festmahl wird doch das sein, wenn Gott alle Erwartungen derer, die Er dazu geladen hat, befriedigen wird!

Indessen muss das Leiden dazu dienen, dich vollzubereiten, zu kräftigen und zu gründen, ob du diese Wege verstehst oder nicht. Aus Krankenstuben und Folterkammern ruft Gott seine Veteranen hervor am Tage der Schlacht. Denke nicht sowohl über deine Leiden nach, als über die Liebe Jesu, und über die Seligkeit, die deiner wartet bei Ihm, wenn du Ihm gleich gemacht sein wirst.