10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu 1. Samuel 2,30

"Darum spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe allerdings gesagt: Dein Haus und das Haus deines Vaters sollen vor mir wandeln ewiglich; aber nun spricht der HERR: Fern sei es von mir! Denn die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten, werden gering geachtet werden."

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
Zitate von William MacDonald anzeigen

"Denn die mich ehren, werde ich ehren."

Eine der vielen Arten und Weisen, wodurch wir den Herrn ehren können, ist das treue Festhalten an göttlichen Grundsätzen und die standhafte Weigerung, Kompromisse einzugehen. In seinen Jugendjahren arbeitete Adam Clarke (1762-1832) für einen Seidenhändler. Eines Tages zeigte ihm sein Chef, wie er die Seide dehnen sollte, wenn er sie für einen Kunden abmass. Adam sagte: "Herr, Eure Seide lässt sich vielleicht dehnen, mein Gewissen aber nicht." Jahre später ehrte Gott den ehrlichen Angestellten, indem Er ihn befähigte, den berühmten achtbändigen Bibelkommentar zu schreiben, der seinen Namen trägt. Eric Liddell (1902-1945) sollte am 100m-Lauf bei den Olympischen Spielen teilnehmen. Aber als er herausfand, dass die Vorläufe am Sonntag stattfanden, sagte er seinem Teamchef, dass er nicht laufen würde. Er war der Überzeugung, dass er durch das Verunehren des Tages des Herrn auch den Herrn selbst verunehren würde. Ein Sturm der Kritik brach los. Ihm wurde mangelnder Sportsgeist, Verrat an seinem Land, religiöser Fanatismus vorgeworfen. Doch er ließ sich von seiner Entscheidung nicht abbringen. Als er feststellte, dass die Vorläufe für die 200m-Distanz an einem Wochentag angesetzt waren, bat er seinen Teamchef um Erlaubnis, antreten zu dürfen, auch wenn es nicht seine Distanz war. Er gewann den ersten Vorlauf, den zweiten Vorlauf, dann das Halbfinale. Als er am Tag des Finales zu seinem Startloch ging, drückte ihm jemand einen Zettel in die Hand. Er blickte kurz darauf und las die Worte: "Denn die mich ehren, werde ich ehren." An diesem Tag gewann er nicht nur den Lauf und damit olympisches Gold, sondern stellte auch einen neuen Weltrekord auf. Der Herr gab ihm dann die grössere Ehre, als einer Seiner Botschafter im Fernen Osten dienen zu dürfen. Im zweiten Weltkrieg wurde er von den Japanern interniert und starb in einem Konzentrationslager, so dass er sich den Märtyrerkranz verdiente. Adam Clarke und Eric Liddell stehen in der berühmten Reihe von Männern wie Joseph, der Gott durch seinen lauteren Charakter ehrte und von Gott geehrt wurde, indem er ein Retter seines Volkes in einer Zeit großer Hungersnot wurde; Männer wie Mose, dessen Treue zu seinem Gott geehrt wurde, indem er das Volk Israel aus der ägyptischen Knechtschaft herausführen durfte; Männer wie Daniel, dessen Ablehnung von Kompromissen ihn zu einer ehrenvollen Position im babylonischen und persischen Königreich brachte. Und natürlich - als der größte von allen - der Herr Jesus, der Seinen Vater ehrte wie kein anderer und darum einen Namen empfangen hat, der über jeden Namen ist.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
Zitate von Martin Luther anzeigen

Zu Gottes Ehre

»Dein Name werde geheiligt.« »Ach, lieber Vater, Dein Name werde in uns geheiligt! Mit diesen Worten bekenne ich, dass ich leider Deinen Namen oft verunehrt habe und außerdem in Hochmut und wegen meiner eigenen Ehre Deinen Namen lästere. Darum hilf mir durch Deine Gnade, dass in mir mein Name untergehe und zu nichts werde, auf dass Du allein und Dein Name und Deine Ehre in mir wohnen. Amen.« Ich hoffe, dass du nun deutlich genug verstanden hast, dass die Worte »dein Name« so viel bedeuten wie »deine Ehre« oder »dein Lob«, denn ein guter Name ist in der Schrift dasselbe wie Ehre und Lob, während ein böser Name Schande und böses Gerücht bedeutet. Diese Bitte will also nichts anderes, als dass Gottes Ehre vor allem und über alles und in allen Dingen gesucht werde und dass unser ganzes Leben ewiglich nur zu Gottes Ehre gereiche, nicht zu unserem Nutzen, auch nicht zu unserer Seligkeit oder sonst etwas Gutem, es sei zeitlich oder ewig, wenn es nicht am Ende zu Gottes Ehre und Lob ausschlägt. Darum ist dies die erste Bitte, weil Gottes Ehre das Erste und das Letzte und das Höchste ist, was wir ihm geben können, und er auch nichts anderes sucht und fordert. Wir können ihm auch sonst nichts geben, denn alle anderen Güter gibt er uns. Die Ehre aber behält er für sich allein, damit wir erkennen, dass alles Sagen, Singen, Leben, Wirken und alles Tun und Leiden bezeuge, dass Gott alles in allem sei und dass der Spruch aus Psalm 111,3 bestehen bleibe: »Was er ordnet, das ist löblich und herrlich; und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.«


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Wer mich ehret, den will ich auch ehren; wer aber mich verachtet, der soll wieder verachtet werden.

Es ist ein großer Unterschied zwischen natürlicher Gutmütigkeit und zwischen Milde und Zartheit, die der heilige Geist wirkt. Erstere kann, mit Gleichgültigkeit vereinigt, recht sündhaft und schädlich sein; letztere ist eine Gott wohlgefällige Tugend. Eli, der Hohepriester, war ein gutmütiger Mann; seine Gutmütigkeit war Gottes Naturgabe, die hätte geheiligt werden können, aber nicht geheiligt wurde. Jedenfalls wurde er in späteren Jahren seinen überaus traurigen Söhnen gegenüber zu gleichgültig, so dass ihm Gott den Vorwurf machen muss: du ehrest deine Söhne mehr als mich. Gott nimmt es genau mit seiner Ehre bei allen Eltern, die ihn kennen, besonders aber bei Vätern, die in seinem Dienste stehen. Von diesen verlangt er; dass sie ihrem eigenen Hause wohl vorstehen, gehorsame Kinder haben in aller Ehrbarkeit. Eli's Haus war verweist, dass Gott von uns an unsern Kindern mit Zucht geehrt werden will, wo es nötig ist; unterlassen wir die nötige Zucht, so zeigen wir einen Mangel an Furcht Gottes und Verantwortlichkeitsgefühl. Wer soll den Namen Gottes heiligen, wenn wir ihn nicht heiligen? Und wir können ihn nicht heiligen, wenn wir nicht Feinde des Unheiligen im eigenen Hause sind. Es ist ja nicht so leicht, Liebe und ernste Zucht zu vereinigen; wie bald mischt sich bei uns fleischliche Erregung hinein, die nicht bessert, weil sie oft zu hart ist und zu weit geht. Wir müssen uns bei allem Ernst, die barmherzige Liebe und innere Ruhe bewahren, weil wir nur dann Einfluss haben. Der nötige Ernst aber ist wahre Liebe zu den Kindern. Unterlassen wir ihn, so nimmt Gott das als eine Verachtung gegen ihn und übt Zucht, über der uns die Ohren geilen; er verachtet uns. Gottes Verachtung eines Menschen ist sein Tod, und so starb Eli und seine beiden Söhne auf einen Tag. Eine Warnung für Väter und Mütter auch für unsere Zeit.

Herr, unser Gott! Du weißt, welcher Geist der Zuchtlosigkeit jetzt auch unter der Jugend herrscht, weil die Gottesfurcht abgenommen hat. Siehe in Gnaden darein, und kehre ein in unsern Häusern um Deines Namens willen. Amen