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Predigten zu Epheser 5,18

"Und berauschet euch nicht mit Wein, in welchem Ausschweifung ist, sondern werdet mit dem Geiste erfüllt,"

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Werdet voll Geistes."

Plerousthe - "werdet voll" - heißt es hier in bezug auf den heiligen Geist. "Lasst euch ständig vollfüllen." Hier ist nicht ein Wendepunkt beschrieben wie zu Pfingsten, sondern ein Zustand, dessen wir uns allezeit erfreuen sollen. Und es geht nicht um geistliche Gaben und deren Äußerungen, sondern um die persönliche Anwesenheit und das Wirken von Gottes heiligem Geist in unserem Innern - wie ein Öl, das die Lampe auch lange nach Mitternacht noch unvermindert weiterbrennen lässt. Und es ist nicht ein privater Besitz, sondern etwas, das wir mit anderen Christen teilen. Paulus sagt, dass wir zusammen musizieren sollen. Manchem von uns mag es leichter scheinen, Solopartien zu singen, als sich in Takt und Tonart anderen anzupassen und im Chor oder im Duett zu singen. Doch die Fülle des Geistes ist uns gerade dazu gegeben, dass wir vor dem Thron ein neues Lied gemeinsam singen sollen.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Werdet voll Geistes!"

Ein göttlich großes, reiches Wort, eine Perle hellsten, aber auch seltensten Glanzes: Werdet voll Geistes! - Wir haben aus der Schrift gesehen, dass jeder, der im Glauben Jesum, den Gekreuzigten in sein Herz aufnimmt, eben damit den Heiligen Geist aufnimmt. Steht es doch geschrieben: Wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.

Aber es gibt eine Fülle des Geistes, die nicht alle Christen haben, wiewohl alle sie haben könnten, ja, haben sollten. Dies sehen wir aus unserem Text, der es uns in der Befehlsform sagt: Werdet voll Geistes! - Was ist es, das uns hindert, diesem Befehl nachzukommen und diesen vollen Segen zu empfangen? Es ist die Eigenliebe, die Weltliebe, der Eigenwille, mit einem Wort: unser eigenes Leben. Das Ich muss weichen, damit das große E r uns ganz erfülle.

O Seele, bist du willig, alles daran zu geben, um alles zu besitzen? Willst du, dass dich der Geist Gottes beherrsche und gebrauche nach seinem Wohlgefallen? Willst du es um jeden Preis? O selig, wer leer ist von sich selbst und voll des Heiligen Geistes.

Er allein bestimme nun Unser Denken, Reden, Tun, Also dass sich kein Gebiet Seinem Wirken mehr entzieht. Herr, o nimm Du allein Bleibend unsre Herzen ein!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Der Heilige Geist ist für uns alles, was Jesus gewesen wäre

Wenn wir an die Person des Heiligen Geistes denken, sollten wir Ihn für barmherzig, liebreich, freundlich und sanft halten – wie unseren Herrn Jesus Christus selbst! Wenn die Schrift sagt: »Betrübt nicht den Geist Gottes!«, sagt sie uns: Er liebt uns so sehr, dass Er betrübt ist, wenn wir uns gegen Ihn vergehen. Wenn wir Ihn missachten, ist Er betrübt. Wenn wir Ihm widerstehen, ist Er betrübt. Wenn wir zweifeln, ist Er betrübt. Zum Glück können wir Ihn erfreuen, wenn wir gehorsam sind und Ihm vertrauen. Wenn wir Ihm wohlgefallen, reagiert Er darauf genauso wie ein erfreuter Vater oder eine liebende Mutter. Er antwortet darauf, weil Er uns liebt! Denkt einmal über den Jammer und das Elend unserer Tage nach: Wir übergehen den Wichtigsten, der aber in unserer Mitte sein könnte! Er ist der Heilige Geist Gottes – doch viele laden die Schuld auf sich, Ihn zu missachten und abzulehnen! Lass mich dir versichern: Das Allerwichtigste in der Welt ist dies: Der gepriesene Heilige Geist wartet jetzt und kann in diesem Augenblick bei dir gegenwärtig sein. Jesus ist jetzt in Seinem Leibe zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, und bittet für uns. Dort wird Er sein, bis Er wiederkommt. Aber Er hat versprochen, einen anderen Sachwalter zu schicken, den Heiligen Geist. Wir können nicht so sein, wie wir für Gott sein sollten, wenn wir dem Sachwalter nicht glauben, dem Heiligen Geist, der zu uns gesandt wurde, um für uns alles zu sein, was Jesus gewesen wäre, wenn Er jetzt hier bei uns wäre!


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Der Brief an die Kolosser ermahnt uns, von Gottes Wort erfüllt zu sein, und der an die Epheser fordert uns auf, voll Geistes zu werden. Diese beiden Tugenden gehören zusammen. Paulus gibt den Ephesern eine Reihe von Ermahnungen: «Kauft die Zeit aus … seid verständig, was der Wille des Herrn ist», usw. Grundlage und Ziel dieser Ermahnungen ist, daß wir mit dem Heiligen Geist erfüllt sein sollen. Dazu sind wir berufen!

Aus dem Zusammenhang geht hervor, daß wir bei allem, was wir tun, in unserem ganzen Leben unter dem Einfluß des Geistes Gottes stehen sollen. Damit Er sich in unser ganzes Wesen – Geist, Seele und Leib – ergießen kann als eine Kraft des Lebens, der Liebe und der Stärke, müssen wir beständig davon trinken. O laßt uns von Ihm erfüllt sein! Das Ergebnis wird sich sogleich zeigen.

In Kolosser 3,16 heißt es ebenso wie hier, daß das Herz derer, in denen das Wort des Christus reichlich wohnt, überfließt von Psalmen und geistlichen Liedern, von Freude und Dankbarkeit gegen Gott, von Danksagung und Gebet. Das ist ein sicheres Zeichen, daß Gottes Geist ein Leben erfüllt. Haben die Gemeinden und religiösen Kreise, haben wir persönlich das nicht dringend nötig?

Gott beginnt Sein Werk in uns so, daß Er uns offenbart, was uns fehlt. Er läßt uns spüren, daß es uns an Leben des Heiligen Geistes und an Kraft mangelt, daß wir dürr und unfruchtbar sind. Wir mögen uns alle Mühe geben; doch wenn ein Bann durch unbereinigte Sünde die Quelle am Fließen hindert und wir in Gedanken Gott widerstehen, wird nur wenig Frucht gebracht.

Wenn aber das Verlangen da ist, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden, dann ist das schon ein Beweis, daß der Herr wirkt. Laßt uns bereit sein, den Preis zu zahlen, wenn wir nur diese Fülle erhalten. Wie notwendig brauchen wir sie, um Seelen retten zu können! Dann geben wir unsere nutzlosen Bemühungen auf, und alles, was das Wirken Seines Geistes hindert, um uns von Ihm durchdringen und füllen zu lassen. Die Früchte des Geistes werden sich zeigen; wir selber werden dadurch gesegnet, und die Welt wird die segensreichen Auswirkungen erfahren.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Werdet voll Geistes!

Ein Mensch, der im Geist lebt, kann entschieden, rücksichtslos und rückhaltlos, aber nie fanatisch werden. Fanatiker sind immer oberflächliche Menschen und suchen den Mangel an Tiefe der Betrachtung durchs Eifern mit Worten, das bekanntlich überaus wohlfeil ist, zu ersetzen. Von ihrer Begeisterung darf und kann man wenig für das Reich Gottes erwarten, in dem die Wahrheit von Wille und Wesen erstes Gesetz ist. Aber ich hoffe zu Gott, dass er, der den Geist, der da frei macht und frei hält, geschenkt hat, diesen Iauteren und keuschen Geist erhalte, der da eine Menge von Dingen begraben und eine reiche Fülle von liebgewordenen Gepflogenheiten hinlegen und aus der Tiefe der Überzeugtheit sprechen kann: „Wenn ich nur dich habe, frage ich nichts nach Himmel und Erde.“


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Werdet voll Geistes.

Denselben Ephesern, von denen wir in Apostelgeschichte 19,6 lesen: „und da Paulus die Hände auf sie legte, kam der heilige Geist auf sie, und redeten mit Zungen und weissagten,“ schreibt der Apostel: werdet voll Geistes. Über das Innewohnen des heiligen Geistes geben uns diese Stellen viel Licht. Durch die Worte: werdet voll Geistes, die ja an die Gemeinde gerichtet waren, steht ein- für allemal fest, dass jeder Christ, also nicht nur die Diener des Herrn am Wort, voll Geistes werden soll. Der Herr hat nicht zweierlei Maßstab: wir so gut wie die Apostel und ihre Christen sollen, ja müssen voll Geistes werden. Der Herr mag seinen Dienern besondere Gaben geben für ihre Aufgaben; aber den heiligen Geist bedarf jeder in gleicher Weise, der ein Glied ist am Leibe Jesu Christi. Davon zeugt die ganze Apostelgeschichte. – Wenn Paulus denen, die unter Handauflegung die Gabe des heiligen Geistes empfangen hatten, befiehlt: werdet voll Geistes, so sehen wir, dass mit der erstmaligen Geistesmitteilung die göttliche Geistesmitteilung an einen Menschen nicht abgeschlossen war. Wir lesen ja auch in Apostg. 2: sie wurden voll des heiligen Geistes und in Apostelg. 4,31 heißt es wieder: sie wurden alle des heiligen Geistes voll, d. h. sie bekamen auf's Neue eine gewaltige Geistesanregung, zu reden das Wort Gottes mit Freudigkeit. Wir sind eben keine Gefäße, die selbständig für sich dastehen, und dann ein- für allemal gefüllt werden; wir sind Reben an Christo. Nur im Glaubenszusammenhang mit Christo kann uns der heilige Geist füllen, in dem Grade füllen, als wir unser ganzes Wesen von ihm durchdringen und heiligen lassen, so dass die Geistesmitteilung der Zubereitung des Gefäßes und auch der jeweiligen Aufgabe entspricht, die der Herr uns in seinem Dienst geben kann. Wie muss uns die Tatsache Mut machen, dass der Herr uns befiehlt : werdet voll Geistes. In seinem Befehl liegt zugleich die Zusicherung, dass er uns füllen will, wenn wir recht leer werden und unser Herzensverlangen nach seiner Fülle geht.

Herr, leere Du mich, damit Du mich füllen kannst. Ich will mein ganzes Wesen unter den Einfluss Deines Geistes stellen. Durchdringe und heilige mich als ein Opfer an Dich. Amen