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Predigten zu Epheser 6,13

"Deshalb nehmet die ganze Waffenrüstung Gottes, auf dass ihr an dem bösen Tage zu widerstehen und, nachdem ihr alles ausgerichtet habt, zu stehen vermöget."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Geistlicher Kampf ist weniger ein Frontalangriff gegen Satans Reich, als vielmehr die Fähigkeit, seinen Anschlägen zu widerstehen.

"Darum ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen [bleiben] könnt!"

Geistliche "Kriegsführung" ist in den letzten Jahren ein bekanntes Schlagwort geworden. Haufenweise gibt es darüber Bücher, Tonbänder und Seminare; aber es herrscht immer noch allerhand Verwirrung. Einige sagen, wir müssten Satan binden, um seine Macht und seinen Einfluss einzudämmen. Andere meinen, wir sollten die dämonischen Geister durch einen "Befreiungsdienst" austreiben. Andere wieder fordern uns auf, uns zusammenzutun und mit aller Macht die Festungen vermuteter Territorialdämonen anzugreifen.

Aber geistlicher Kampf ist kein Frontalangriff gegen die Mächte der Finsternis. Die Bibel sagt: "Unterwerft euch nun Gott! Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen" (Jak. 4,7); "Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Dem widersteht standhaft im Glauben" (1. Petr. 5,8-9). Der Gedanke, Christen hätten die Autorität, den Satan zu zurechtzuweisen oder zu binden, ist der Schrift unbekannt. Selbst der Erzengel Michael behandelte ihn respektvoll (Jud. 9). Zum geistlichen Sieg gehört die Demütigung unter Gott, das Tun Seines Willens, das Tragen der geistlichen Waffenrüstung, das Wachsein für Satans Angriffe und dass wir "an dem bösen Tag" feststehen und ihm widerstehen (Eph. 6,13).

Der "böse Tag" herrscht solange, wie die Sünde in der Welt ist, so wie der "Gott dieser Welt" (2. Kor. 4,4) nicht aufhört, Böses zu tun, bis er und seine Mächte in den Feuersee geworfen sind (Offb. 20,10-15). Dann wird der "böse Tag" der ewigen Gerechtigkeit weichen.

Zahllose Menschen haben ihren Gemeinden als Pastoren gedient, Sonntagsschulklassen unterrichtet, Bibelschulen geleitet, in Chören gesungen und in jedem nur denkbaren Bereich Gott gedient, nur um eines Tages alles fahren zu lassen und die Welt liebzugewinnen. Irgendwann haben sie nachgelassen, dem Teufel zu widerstehen und den Mut zum Standhalten verloren.

Wie steht es bei dir? Lebst du in ganzer Hingabe? Willst du heute fest für den Herrn eintreten?


Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Erfolgreicher Widerstand

"Ergreifet den Harnisch Gottes, auf dass ihr an dem bösen Tage Widerstand tun und alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget!"

Genau heißt es statt "Harnisch": "die Gesamtrüstung". Es darf also kein Stück fehlen. Seien wir uns doch immer bewusst, dass wir es mit Satan und seinen Geistern zu tun haben! Wir wollen ihm darum nicht das Böse aufbürden, ihn sozusagen zum Sündenbock machen. Man hört öfter aus den Reden der Gläubigen so etwas heraus. Sie wälzen alles oder doch das meiste auf den Satan ab. Nein, das Böse ist zunächst in uns. Jakobus betont dies nachdrücklich: "Ein jeglicher wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust gereizt und gelockt wird." Beugen wir uns über jeden schlechten Gedanken, der in uns aufsteigt! Satan könnte ihn nicht erregen, wenn der böse Same nicht in uns steckte. Aber es liegt auch ein Trost darin, dass wir uns sagen dürfen: Der Feind steht dahinter. Gotteskinder sind oft in Gefahr, kleinmütig zu werden, wenn immer wieder die alten Versuchungen kommen, die sie vielleicht schon für überwunden angesehen haben. Sie sind sich oft wie ein Rätsel: sie wollen das Böse nicht, mit Tränen sehnen sie sich, ganz frei davon zu sein. Dann kommen Augenblicke und Stunden, wo doch das Böse einen starken, unheimlich überwältigenden Reiz für sie gewinnt. Da möchten sie schier verzagen. Es ist der Feind; lass dich nicht allzusehr niederdrücken! - Oder wir haben es mit gehässigen Menschen zu tun. Vielleicht quälen uns nahe Angehörige. Wir werden versucht, bitter gegen sie zu werden. Da ist es beruhigend, wenn wir uns sagen dürfen: Der Feind steht hinter ihnen, er hetzt sie auf, dass sie uns durch Eifersucht, Trotz, Unbotmässigkeit und allerlei Bosheiten peinigen. Nun sehen wir in ihnen nur Werkzeuge, die zu bedauern sind, dass sie sich vom Bösen gebrauchen lassen. Wir bleiben bewahrt, alles persönlich zu nehmen, und sehen den großen Kampf zwischen Licht und Finsternis, in den wir hineingestellt sind. - Es gibt böse Tage, wo der Feind besonders mächtig auf dem Plane ist. Da stürmt der Feind mächtig auf uns ein. Solche Tage waren jene vierzig Tage der Versuchung des Herrn Jesu. Der Feind darf nicht immerfort wüten. Gott gibt seinen Kindern immer wieder "Schonzeiten". Doch lasst uns nie sicher werden! Achten wir besonders auf die bösen Tage! Da ist der Gnadenhimmel wie umwölkt. Wir spüren nicht die Nähe des Herrn, sondern nur die des finstern Feindes. Es scheint, als hätte sich der Heiland zurückgezogen und uns preisgegeben. Aber es scheint nur so. Er ist dennoch da und hält uns im verborgenen. Nur glauben und weiterglauben, bis sich's wieder lichtet! Der Herr ist treu. Seiner Hand entreißt uns nichts. Die bösen Tage dauern nicht immerfort, es kommen auch wieder Ruhe- und Erquickungszeiten. Lasst uns in ruhigen Tagen uns innerlich stärken und rüsten; dann können wir am bösen Tage alles niederzwingen.


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Stephanus sah vor seinem Märtyrertod den Herrn Jesus stehend zur Rechten Gottes, bereit, ihn in die Herrlichkeit aufzunehmen. Unser Herr steht, und auch wir, Seine Streiter, sollen stehen. Das ist die Haltung der kämpfenden Christen, obwohl sie sich in Christus in den himmlischen Regionen «gesetzt» haben (Epheser 2,6; 1,20). Wenn der Feind gegen uns anstürmt und der Kampf hart wird, sollen wir feststehen in Christus, nicht weichen, nicht ängstlich werden und nicht unruhige Blicke um uns her schweifen lassen (Jesaja 41,10). Gott möchte uns stehend im Geist sehen, stehend in Christus, stark in Seiner siegreichen Stärke, mit Seiner Waffenrüstung angetan, damit wir dem Feind widerstehen und den Kampf den gegebenen Befehlen gemäß ausfechten können.

Wenn Gott uns eine Seele, die vom Feind angegriffen wird, zur Fürbitte aufs Herz legt, dann wollen wir für sie einstehen, im Namen des Siegers, stark im Herrn für sie kämpfen und dem Feind widerstehen. «Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, daß er die Werke des Teufels zerstöre» (1. Johannes 3,8). Auf diese Verheißung dürfen wir uns berufen. Darum wollen wir, wie einst Mose, die Hand zum Thron Gottes erheben, jede Niederlage zurückweisen und die, welche in den Kampf ziehen, durch unsere Gebete mit einer schützenden Mauer umgeben. Weil Gott uns sagt: «Widersteht!» so wollen wir widerstehen. Christus will uns zum Kampf gegen den Feind mobilisieren, denn der «böse Tag» ist da, von dem die Schriften sprechen. Trotz aller Ermüdung im Kampf und obwohl wir eine Zielscheibe des Feindes sind, stehen wir dank der von Gott erhaltenen Waffenrüstung unangetastet da und behalten das Feld.

Laßt uns also aufrechtstehen im Geist! Gegenangriffe dürfen uns nicht aus der Fassung bringen, und das ist möglich, wenn unser Herz ungeteilt dem Herrn gehört. Diese segensreiche Erfahrung haben alle gemacht, die der Sache Gottes den ersten Platz in ihrem Leben eingeräumt haben. Der Feind kann nichts ausrichten gegen den, der ihn besiegt hat. Vor Seiner erobernden Macht muß er weichen. Das ist ein Ansporn, eine Lehre und ein Marschbefehl unseres Anführers für uns. Wir sollten es bedenken und dementsprechend leben.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Um des willen ergreifet den Harnisch Gottes, auf dass ihr an dem bösen Tage Widerstand tun und alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget!

Ein Leben, das Jesu nachfolgen wollte, doch nicht ernst, ein solches Leben hat weder von dieser Zeit einen Gewinn, noch von der andern Welt etwas zu erwarten. Das sind die Lauen, die hier den rechten Ernst verschmäht und dort den allerbarmenden Freund ihrer Seele verscherzt haben, das sind die halben, die nie für etwas sich entscheiden wollen, hier nicht für den Feind und dort darum nicht für Gott. Das sind die Neutralen, die sich einreden, vielleicht sei es doch anders als das Gotteswort lehrt und heißt, und die doch wieder nicht den Mut haben, dieses Vielleicht zur Gewissheit zu erheben und Gott den Abschied zu geben. Das sind die Feigen, die deshalb mit Gott nicht brechen, weil sie glauben, ihn noch einmal zu brauchen. Meine Christen, mit all diesen Leuten will der Herr am Ende nichts zu, schaffen haben, die Lauen sind ihm die Schwersten. Die Leute, die nie den Mut hatten, etwas ganz zu sein, sind ihm unerträglich, er will sie aus seiner Nähe bannen, man soll sie nicht mehr vor ihm nennen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Um des willen ergreifet den Harnisch Gottes, auf dass ihr an dem bösen Tage Widerstand tun und alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget!

Zu einem solchen jämmerlichen Ende ist unser Leben zu groß angelegt, und dazu hat uns Christus nicht das Auge geschärft und die Hand bewahrt. Er, der ganz Sieger ist, will den ganzen Sieg bei uns haben. Nur wer beharret bis ans Ende, der wird selig. „Auf dass ihr alles wohl ausrichten möget.“ Es heißt bei Paulus genauer: Auf dass ihr alles wohl niederzwingen möget, alle Feinde, alle Ungestalt, allen Zweifel, alle Leugnung und Reizung, auf dass ihr die ganze Feindschaft in den Staub werfen und das ganze Lebensgebiet wohl verwalten möget. Es genügt nicht, dass eine Seite deines Lebensbuches beschrieben ist und andere leer bleiben; es reicht nicht hin, dass einige Jahre des ernsten Kampfes Zeugen seien, sondern ihm, der alles überwand, das Ganze. Dein ganzes Leben sei ein ganzer Sieg!


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Um des willen ergreifet den Harnisch Gottes, auf dass ihr an dem bösen Tage Widerstand tun und alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget!

Auf dass wir an dem bösen Tage stehen mögen. Es gibt nur einen Standpunkt und nur eine Stehensmöglichkeit und nur eine Wirklichkeit, die Bestand hat: mit Christus , weil durch ihn durch ihn allein. Darum, unser ganzes Gebet ist doch schließlich in ein einziges Wörtlein verankert und geht in ein einziges Wörtlein flehentlich aus; all unser Kampf und Streit, all unser Seufzen und Klagen klingt letztlich nur in die eine Klage aus: Lass mich stehen! Lass mich, wenn du über die Walstatt gehst, und dein tränenreicher Blick die Zahl der Erschlagenen trifft, vor dir stehen, dass dein Auge auf mir ruhe und deine Hand mich begrüße und dein Mund mir zuspreche: Sei getrost, ich bin's, fürchte dich nicht! Lass mich, den du oft als barmherziger Samariter unter den Erschlagenen fandest und unter den am Wege einsam Verblutenden, in meiner letzten Stunde dir entgegengehen: Ich habe überwunden Kreuz, Leiden, Angst und Not!