10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Hebräer 10,25

"indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen sehet."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Der einzelne Mühlstein.

"Und lasset uns aufeinander achten, ... indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie etliche zu tun pflegen."

"Die Ägypter drückten in ihren Hieroglyphen die Nutzlosigkeit eines alleinstehenden Mannes durch einen einzelnen Mühlstein aus, der, wenn allein, kein Mehl mahlt, obgleich er, mit einem andern verbunden, sehr nützlich für diesen Zweck sein würde."

Lasst dies als ein Sinnbild für jene ungeselligen Christen dienen, die versuchen, allein zu wandeln und die Gemeinschaft der Heiligen nicht wollen. Sie sind vergleichsweise nutzlos. Der Herr hat uns für unsere Wirksamkeit voneinander abhängig gemacht. Unsere Talente werden nicht richtig gebraucht, bis sie die Mängel anderer ergänzen; dies ist die eine Seite der Notwendigkeit für die Gemeinschaft - wir müssen uns mit den Schwachen verbinden, um eine Sphäre zu finden, wo wir mit unserem Pfund wuchern können, indem wir ihnen helfen. Auf der anderen Seite sind unsere Schwächen und Mängel dazu bestimmt, uns in die Gemeinschaft mit stärkeren Brüdern hineinzuziehen, von denen wir Hilfe und Anleitung empfangen können. Ob wir von der stärkeren oder schwächeren Art sind, wir haben gleiche Ursache, christliche Gemeinschaft zu suchen. Es gehört mit zur Natur des Volkes Gottes, dass sie sich zusammen gesellen und in Gemeinschaften leben; wilde Bestien mögen allein durch die Wälder streifen, aber Schafe gehen in Herden. David sprach: "Ich halte mich zu denen, die Dich fürchten," und er zeigte seine Frömmigkeit nicht nur dadurch, dass er seine Gesellschaft auswählte, sondern auch durch seine Liebe zu den Gefährten, wenn er sie fand.

O, Du, der Du Deine Jünger "Freunde" nanntest, gib mir immer den freundschaftlichen Sinn, und lass mich alle lieben, die Du liebst.

(Th.Manton)


Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das umso mehr, je mehr ihr den Tag nahen sehet."

Christus ist das Haupt der Gemeinde, und "wir, die vielen, sind ein Leib in Christus, einzeln aber untereinander Glieder" . Alle christlichen Beziehungen sind daher Beziehungen von Gliedern untereinander, nie zwischen einem Haupt und den Gliedern. Wenn ein Glaubensbote eine große Predigt hält und alle Gläubigen zustimmend nicken und ihre zahlreichen und inbrünstigen "Amen" beisteuern, was für einen tief geistlichen Eindruck macht dann die Gemeinde! Aber ihr wirklicher geistlicher Stand kommt erst dann zutage, wenn die einzelnen unter sich zusammenkommen. Das Prinzip, dass einer von der Kanzel herab redet und die anderen auf ihren Bänken sitzen und zuhören, ist für die Verkündigung der frohen Botschaften an Sünder zwar lebenswichtig, aber trotzdem führt es im christlichen Leben leicht zur Passivität. Was der Gemeinde Leben und inneres Wachstum verleiht, ist vielmehr das Prinzip des gemeinsamen Gesprächs "am runden Tisch", wo die Gläubigen einander gegenseitig ermuntern. Wir sollten uns immer fragen:

Trägt unsere Gemeinschaft das echte Siegel des "Einander" ?


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Ein Haupterfordernis, um der Gnade Gottes in Christo recht froh zu werden, ist, daß wir keine Gelegenheit versäumen, wo wir uns in ihm erbauen können. Wäre Thomas gleich am Abend des Auferstehungstages, als die Apostel versammelt waren, in ihrer Mitte gewesen, so hätte er gleich anfangs den Herrn gesehen, und hätte sich mit seinen Brüdern über die Auferstehung des Herrn gleich anfangs, freuen können. So aber, er mochte nun einen Grund haben, welchen er wollte, blieb er weg, und das war, soweit wir es beurteilen können, nicht recht. Denn er wußte doch, daß die Jünger zu jener Stunde zusammenkamen, um sich über das, was ihrem Herzen so wichtig war, zu beraten und wahrscheinlich auch miteinander zu beten; aber er blieb doch weg. Darum aber, weil er diese Gelegenheit ungenützt vorüber ließ, mußte er auch eine ganze Woche lang auf den Herrn warten, mußte sich eine ganze Woche lang mit Unglauben und Zweifel herumschlagen, was keine Kleinigkeit ist. Wer es schon erfahren hat, was es heißt, glauben wollen und nichts mehr wünschen, als daß man glauben könne, und doch nicht glauben können, der wird mit mir übereinstimmen, wenn ich sage, daß sich Thomas eine ganze Woche lang in einem höchst unglückseligen Zustande befand. Dieses alles hätte er nun vermieden, wenn er am ersten Abend zu den Jüngern gegangen wäre. Davon können wir ein Beispiel nehmen und lernen, daß wir keine Gelegenheit versäumen sollen, wo der Heiland an unser Herz treten kann. Freilich ist es nicht unsere Sache, ihm Zeit und Stunde zu bestimmen, wo er uns erquicken soll vor seinem Angesicht, und wer die Erquikkungen von ihm zu dieser oder jener Zeit erzwingen will, der tut Unrecht, baut auf sein eigenes Können und Vermögen, und kommt so lange zu keiner Ruhe, bis er sich ihm gänzlich überläßt und nur wacht, daß er die Türe auf tut, so er anklopft und begehrt eingelassen zu werden. Aber trotzdem ist es doch fehlerhaft, die Gelegenheiten, die sich anbieten, uns in ihm zu erbauen, ungenützt vorbeistreichen zu lassen. Wer daher des Heils in Christo recht froh werden will, der soll sich nicht zu den Gottlosen halten, soll nicht sitzen, da die Spötter sitzen, auch nicht eigensinnigerweise allein bleiben, wie Thomas tat, sondern er soll den Umgang und die Gemeinschaft derjenigen suchen, die den Herrn liebhaben.

Ach du holder Freund, vereine deine dir geweihte Schar, daß sie sich so herzlich meine, wie's dein letzter Wille war! Ja verbinde in der Wahrheit, die du selbst im Wesen bist, alles, was von deiner Klarheit in der Tat erleuchtet ist!