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Predigten zu Jakobus 5,11

"Siehe, wir preisen die glückselig, welche ausgeharrt haben. Von dem Ausharren Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen, dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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FREUDE INMIT TEN VON PRÜFUNGEN

Jakobus beendet seine Ausführungen zum Thema Versuchung und Anfechtung mit den Worten: „Glückselig der Mann, der die Versuchung [Prüfungen] erduldet“ (Jak 1,12). Menschen, die Versuchungen erfolgreich überwinden und in Zeiten der Anfechtung standhaft bleiben, sind wirklich voller Freude. Jakobus behauptet nicht, dass Freude das Resultat einer Zeit ohne Prüfung sei, sondern Freude kommt, wenn wir siegreich aus der Versuchung hervorgehen. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Es handelt sich hier nicht um die flüchtige Freude eines Außenstehenden, der nie Leid und Kampf erfahren hat; wir reden hier von der überschwänglichen Freude eines Wettkämpfers, der den Sieg davongetragen hat. Welche dieser beiden Erfahrungen trifft in deinem Fall zu?


Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Siehe, wir preisen die selig, die aus geharrt haben."

Wenn Gott an einem Menschen handelt, lässt er ihn nicht los, bevor er ihn nicht zu einer klaren Stellung hindurchgebracht hat. Bei Hiob ging Gott besonders gründlich vor. Zuerst ließ er zu, dass Hiobs gesamte Rinder geraubt wurden. Dann wurden seine Schafherden vom Feuer verzehrt. Das nächste war, dass seine Söhne und Töchter umkamen; und er hatte die Prüfungen noch nicht überwunden, da lag er, sich gegen Gott auflehnend, am Boden, bedeckt "mit bösem Geschwür von der Fußsohle bis zum Scheitel" . Aber es kam der Tag, da er sich Gott ganz und gar unterwarf; seine Proteste verstummten, und nun konnte Gott reden: Schließlich endeten Hiobs Heimsuchungen mit einem großen Triumph. Jakobus nennt dies "das Ende des Herrn" . Die Geschichte Hiobs zeigt deutlich: nicht um die Zahl unserer Prüfungen geht es, sondern darum, dass wir durch sie Gottes Ziel erreichen.


Autor: Christoph Blumhardt (* 01.06.1842; † 02.08.1919) deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter
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Jakobus heißt uns „zum Vorbild des Leidens und der Geduld die Propheten nehmen, die im Namen des HErrn zu uns geredet haben“6) (V. 10). Sie haben sich, um ihrem Zeugnis treu zu bleiben, viel gefallen lassen, auch alle Schmach und Verfolgung, ja selbst grausame Todesqualen. Er erinnert auch an die Geduld Hiobs und weist uns selbst auf das Ende des HErrn hin, um uns zu zeigen, wie aus der Trübsal Herrlichkeit komme.

„Die erduldet haben“, d. h. die geduldig ausgeharrt haben, ohne den HErrn zu verleugnen, die preisen wir allerdings selig. Wir sehen's ja klar an dem HErrn (Christus) selbst, der um Seines geduldigen Gehorsams willen „über alles erhöht worden ist, was genannt mag werden im Himmel und auf Erden“. Gleich Ihm haben's auch die gut, die an Seiner Seite mutig gekämpft haben und bis in den Tod treu geblieben sind. Wer wird das nicht glauben? Wer wird sie nicht selig preisen?

Wir sehen aber, wie Jakobus uns auch sagen will, daß es nicht anders als durch Trübsale ins Reim Gottes geht - wir's also nicht um unsres Glaubens willen auf Erden gut haben wollen oder unangefochten bleiben wollen dürfen. Wir dürfen uns daher nicht verwundern, wenn wir etwa auch hart dran müssen.

In unsern Zeiten geht's wohl so, daß das Glauben uns nicht sehr erschwert wird. Doch kommen auch wieder andere Zeiten, die sich schon zu regen scheinen. Kommt aber die letzte heiße Zeit, da mag uns nichts so sehr aufrichten als der Blick auf die, die erduldet haben und die wir eben darum selig preisen. Insbesondere kann uns das Aufsehen auf Jesus, „den Anfänger und Vollender des Glaubens“, auf- richten.

Unterdessen, bis diese schwersten Zeiten kommen, müssen wir andere schwere Zeiten gleichsam an ihrer Stelle haben. Was kommt doch nicht alles über uns, daß man oft meinen könnte, kein Märtyrer habe es je so übel gehabt als wir! Denn wir stehen in einer Zeit, da Jammer und Elend mit Krankheit, Armut, Gemütsdruck, Familiennot, Qualen und Schmerzen bis in den Tod hinein in immer grauenhafterer Weise sich zu mehren scheinen! Da meinen wohl viele, sie sollten's als Kinder Gottes doch besser haben, und wollen verzagen. Statt zu erdulden, d. h. geduldig auszuharren, plagen sie sich mit dem Gedanken, sie müßten gar nicht wohl dran sein beim HErrn, sonst würden sie's leichter haben in der Welt. Da wollen die einen nur gleich alles weghaben, was wehe tut, und schreien in ihrer Ungeduld und Wehleidigkeit Tag und Nacht zum HErrn, ohne sich zufrieden zu geben, auch da, wo sie es eigentlich sollten. Andere, wenn's nicht hilft, denken, jetzt sei's gar aus mit ihnen, auch für die Ewigkeit, weil ja Gott sie nicht erhöre. Für diese alle wissen wir, wenn Gott nicht nach ihrem Wunsche tut, keinen Rat als den, der in den Worten des Jakobus liegt: „Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben.“

Nicht die - merke dir's! - preisen wir selig, die's gut gehabt haben auf Erden, sondern die, die erduldet haben. Auch nicht die preisen wir selig, die es an Geduld und Ausdauer haben fehlen lassen. Sondern die - hört's doch recht! -, die erduldet haben, preisen wir selig. Denke doch, daß man dich auch einmal selig preisen wird, wenn du erduldet, geduldig ausgeharrt hast, und zwar mit Recht: denn dann bist du selig!

Darum mutig ausgeharrt! Es wird das Beste für dich sein, du matter, müder Pilger und Dulder!

Allein brauchst du ja ohnehin nicht zu tragen!


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben. Die Geduld Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.

Nicht alles Leid endet, wie Hiobs Weh geendet hat, soll es auch nicht. Wir kennen einen höheren Reichtum, als der Hiobs gewesen ist, wenn er alle Tränen von den Augen der Seinen trocknen und ihnen eine alles ersetzende Heimat geben will. Derselbe aber ist eben die Folge gläubigen Zusammenschlusses mit Gott dem Vater, der da weiß, was für ein Gemächte wir sind, und daran denkt, dass wir Staub sind, und doch seine Augen über solchen Armen auftut, der ein rechter Vater ist über alles, was Kinder heißt im Himmel und auf Erden. Von ihm weiß der Glaube, dass er das Werk seiner Hände nicht lassen wird, sondern es durchrettet zum ewigen Leben. Das Leiden schließt mit Jesu zusammen, dem die Seinen das Kreuz nicht umsonst nachtragen müssen, von dem sie die Krone der Ehre erlangen sollen. Wenn aber die Lippen der Tod verschließt, ist väterlich, ja brüderlich der werte Heilige Geist bei uns, der uns Armes mit unaussprechlichem Seufzen vertritt, mit uns und in uns betet, um unsere Heimfahrt ringt: Ja komm, Herr Jesu, komme bald! Er ist barmherzig und will uns helfen, er ist ein Erbarmer, der helfen kann.