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Predigten zu Johannes 14,16

"und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit,"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Er soll euch einen andern Tröster geben, dass Er bei euch bleibe ewiglich."

Der große Vater offenbarte sich den Gläubigen der Vorzeit vor der Menschwerdung seines Sohnes und gab sich Abraham und Jakob zu erkennen als Gott, der Allmächtige. Danach kam Jesus, und der ewig hochgelobte Sohn in eigner Person war die Augenweide seines Volkes. Bei der Himmelfahrt Christi wurde der Heilige Geist das Haupt der neuen Bundesgemeinde, und seine Macht offenbarte sich aufs herrlichste am Pfingsttage und danach. Er bleibt zu dieser Stunde noch der gegenwärtige Immanuel: "Gott mit uns," der in und unter seinem Volke wohnt, es belebt, leitet und unter ihm waltet. Anerkennen wir seine Allgegenwart und sein Walten, wie wir sollten? Wir können sein Wirken nicht nachweisen, Er ist unumschränkt in allem seinem Tun; aber ist es uns auch ein rechtes Anliegen, seinen Beistand zu erlangen, oder sind wir wachsam genug, dass wir Ihn nicht erzürnen und Er uns seine Hilfe entzieht? Ohne Ihn können wir nichts tun, aber durch seine allmächtige Kraft ist das Außerordentlichste möglich. Alles hängt davon ab, wie Er seine Macht offenbart oder verbirgt. Schauen wir jederzeit zu Ihm auf mit der demütigen Überzeugung, dass unser inwendiges Leben und die sichtbare Äußerung unsrer Gesinnung im äußern Gottesdienst von Ihm ganz und gar abhängig sei? Gehen wir nicht allzu oft eigenmächtig unsre Wege, ohne auf seine Berufung zu warten, und handeln, ohne seine Hilfe zu suchen? Ach, demütigen wir uns doch heute abend recht sehr ob unsrer Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit, und flehen wir, dass der himmlische Tau über uns triefen möge, und dass wir mögen gesalbt werden mit heiligem Öl, und die Flamme der himmlischen Liebe unser Inwendiges erwärme. Der Heilige Geist ist kein vergängliches Geschenk, Er bleibt bei den Heiligen. Wir brauchen Ihn nur mit Ernst zu suchen, so wird Er von uns gefunden. Er duldet nichts Ungöttliches neben sich, ohne beständig dawider zu kämpfen, aber Er hat Mitleid mit uns: wo Er uns verlässt, weil wir Ihn erzürnt haben, da kehrt Er gnädig zurück. Herablassend und voll zärtlicher Liebe wird Er unsrer nicht müde, sondern harrt, dass Er sich uns möge gnädig erweisen.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Wenn wir den Herrn lieben, so halten wir seine Gebote. Welche Gebote? dass wir in ihm bleiben, uns lediglich an ihn halten, ihn bekennen als den Weinstock, ohne welchen wir nichts tun, gar keine Frucht bringen können: das ist aber die Frucht, dass wir die Brüder lieben. Tun wir solches, so hasst uns die Welt, feinden Fleisch und Blut uns an, und dann sind wir traurig. Da kommt aber der Tröster, wie der Herr verheißen, er wird kommen. Was verursacht sein Kommen? Der barmherzige Hohepriester, der die Seinen mit e i nem Op fe r auf ewig vollendet hat, der Sohn, der die Seinen als König vor der Welt bewahrt, gegen alle Feinde schützt und nicht will, dass wir traurig seien, sondern in ihm Freude haben, er bittet den Vater auf Grund seines dargebrachten Lösegeldes, und er ist der Erhörung gewiss. In dieser Gewissheit sagt er: Der Vater soll euch einen andern Tröster geben, dass er euch das Entbehren meiner sichtbaren Gegenwart ersetze. Geben wird ihn der Vater als ein freies Geschenk, weil er euch in mir erwählt hat; ihr braucht hier nach eurem Verdienen nicht zu fragen, er soll ihn geben, dass er bei euch bleibe ewiglich. Also der Vater gibt ihn auf des Herrn Jesu Gebet als eine Gabe, welche ihn nicht gereut, welche ewiglich bei uns bleibt. Und so ist es wahr, so wird es empfunden. Aber welch eine Verheißung, welch eine Gnade, dass der Herr selbst es wiederholt: er bleibet bei euch und wird in euch sein.

Höchster Tröster, komm hernieder,
Geist des Herrn, sei nicht fern,
salbe Jesu Glieder.
Er, der nie sein Wort gebrochen,
Jesus hat deinen Rat
seinem Volk versprochen.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Lieblich ist es, zu vernehmen, woher dieser Geist kommt, und wie er kommt. Er geht, vom Vater aus, sagt unser Herr. Darin ist uns geoffenbart, dass der Vater der Urheber der Gemeinschaft des heiligen Geistes mit uns ist. Der Sohn bittet, dass der Vater den Geist geben möge als den Lohn der Arbeit seiner Seele für Gott und die Gemeinde, und zufolge dieser Bitte geht der Geist freiwillig aus vom Vater und kommt auf uns herab. Das ist fürwahr, um im Staube anzubeten. Wir vernehmen den freien Willen des Geistes in diesem Werk, dass er kommen will und unser Tröster sein; wir vernehmen des heiligen Geistes wundervolle Herablassung zu uns, dass er das mühsame Werk eines Trösters auf sich nehmen will, gleichwie der Sohn das Werk der Erlösung und der Vater das Werk der gnädigen Erwählung und des mächtigen Ziehens durch den Geist zu dem Sohne auf sich genommen hat. Wie Christus nur mit armen Sündern zu tun hat, so hat der Geist nur mit Verzagten, Verlegenen, hart Angefochtenen, Ungelehrigen und Traurigen zu tun. Er will nur ein gegebener Geist sein. Der Vater soll ihn geben, sagt unser Herr. Er hat nur Freude an Gnade, und auf dass Gnade verherrlicht sei, lässt er sich als eine Gabe erteilen. Er lässt sich geben, wie der Sohn sich hingeben ließ. – So ist es nach der Ordnung, welche freiwillig festgestellt wurde zwischen dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist zur vollkommenen Darstellung des Werkes unserer Seligkeit.

Gott, gib einen milden Regen,
denn mein Herz ist dürr wie Sand;
Vater, gib vom Himmel Segen,
tränke du dein durstges Land;
lass des heilgen Geistes Gab'
über mich von oben ab
wie die starken Ströme fließen
und mein ganzes Herz durchgießen.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

O wenn wir den Herrn lieben, so halten wir seine Gebote. Welche Gebote? dass wir in ihm bleiben, uns lediglich an ihn halten, ihn bekennen als den Weinstock, ohne welchen wir nichts tun, gar keine Frucht bringen können: das ist aber die Frucht, dass wir die Brüder lieben. Tun wir solches, so hasst uns die Welt, feinden Fleisch und Blut uns an, und dann sind wir traurig. Da kommt aber der Tröster, wie der Herr verheißen, er wird kommen. Was verursacht sein Kommen? Der barmherzige Hohepriester, der die Seinen mit e i nem Op fe r auf ewig vollendet hat, der Sohn, der die Seinen als König vor der Welt bewahrt, gegen alle Feinde schützt und nicht will, dass wir traurig seien, sondern in ihm Freude haben, er bittet den Vater auf Grund seines dargebrachten Lösegeldes, und er ist der Erhörung gewiss. In dieser Gewissheit sagt er: Der Vater soll euch einen andern Tröster geben, dass er euch das Entbehren meiner sichtbaren Gegenwart ersetze. Geben wird ihn der Vater als ein freies Geschenk, weil er euch in mir erwählt hat; ihr braucht hier nach eurem Verdienen nicht zu fragen, er soll ihn geben, dass er bei euch bleibe ewiglich. Also der Vater gibt ihn auf des Herrn Jesu Gebet als eine Gabe, welche ihn nicht gereut, welche ewiglich bei uns bleibt. Und so ist es wahr, so wird es empfunden. Aber welch eine Verheißung, welch eine Gnade, dass der Herr selbst es wiederholt: er bleibet bei euch und wird in euch sein.

Höchster Tröster, komm hernieder,
Geist des Herrn, sei nicht fern,
salbe Jesu Glieder.
Er, der nie sein Wort gebrochen,
Jesus hat deinen Rat
seinem Volk versprochen.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Lieblich ist es, zu vernehmen, woher dieser Geist kommt, und wie er kommt. Er geht, vom Vater aus, sagt unser Herr. Darin ist uns geoffenbart, dass der Vater der Urheber der Gemeinschaft des heiligen Geistes mit uns ist. Der Sohn bittet, dass der Vater den Geist geben möge als den Lohn der Arbeit seiner Seele für Gott und die Gemeinde, und zufolge dieser Bitte geht der Geist freiwillig aus vom Vater und kommt auf uns herab. Das ist fürwahr, um im Staube anzubeten. Wir vernehmen den freien Willen des Geistes in diesem Werk, dass er kommen will und unser Tröster sein; wir vernehmen des heiligen Geistes wundervolle Herablassung zu uns, dass er das mühsame Werk eines Trösters auf sich nehmen will, gleichwie der Sohn das Werk der Erlösung und der Vater das Werk der gnädigen Erwählung und des mächtigen Ziehens durch den Geist zu dem Sohne auf sich genommen hat. Wie Christus nur mit armen Sündern zu tun hat, so hat der Geist nur mit Verzagten, Verlegenen, hart Angefochtenen, Ungelehrigen und Traurigen zu tun. Er will nur ein gegebener Geist sein. Der Vater soll ihn geben, sagt unser Herr. Er hat nur Freude an Gnade, und auf dass Gnade verherrlicht sei, lässt er sich als eine Gabe erteilen. Er lässt sich geben, wie der Sohn sich hingeben ließ. – So ist es nach der Ordnung, welche freiwillig festgestellt wurde zwischen dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist zur vollkommenen Darstellung des Werkes unserer Seligkeit.

Gott, gib einen milden Regen,
denn mein Herz ist dürr wie Sand;
Vater, gib vom Himmel Segen,
tränke du dein durstges Land;
lass des heilgen Geistes Gab'
über mich von oben ab
wie die starken Ströme fließen
und mein ganzes Herz durchgießen.


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Diese Verheißung Jesu ragt so hoch wie das Kreuz auf Golgatha und strahlt in der Herrlichkeit, die unseren sterblichen Herrn verklärt. Er hinterließ seinen Jüngern keinen greifbaren Besitz, keine Waffen, kein Machtmittel irgendwelcher Art. Zu ihrem Anwalt, der für sie sprach, auf dessen Zeugnis ihre Sache stand, machte er einzig den Geist. So spricht das Lamm Gottes, das für uns arm wurde, damit wir durch seine Armut reich würden. Indem Jesus den Geist für die Jünger zu dem machte, was ihre Stärke und Hilfe ist, gründete er ihr Werk nicht auf ein Gesetz, nicht auf eine Lehrvorschrift, nicht auf eine Verfassung, die sie der von ihnen gesammelten Kirche zu geben hatten. So ging der in den Tod, der sich zum Lösegeld machte, durch das Er uns die Freiheit erwarb. Freiheit gibt uns die Gnade dadurch, dass sie Leben schafft. Er machte aus seinen Jüngern seine Zeugen und das wurden sie durch das, was sie waren, nicht nur durch das, was sie sagten, sondern durch die Weise, wie sie lebten, weil sie ihr Leben von oben empfingen. Leben zu schaffen ist aber einzig das Werk des Geistes. Nun aber merke auf das, was Jesus dir als das Merkmal und die Gabe des Geistes zeigt. Er ist der Geist der Wahrheit, der die, zu denen er kommt, wahrhaftig macht. Wo das Gesetz regiert, entsteht der Schein, der das Wirkliche verhüllt, und die Vorstellung, die das vor Gott und den Menschen verdecken möchte, was in uns ist. Von dorther kommen die Worte ohne Kraft und die träumerischen Ziele; dort benehmen wir uns so, als ob wir fromm wären. Diesem unserem Unwesen macht der Geist ein Ende, weil das, was er ist und gibt, Wahrheit ist. Darum ist er auch der Anwalt, der allein dem Dienst der Christenheit die Wirksamkeit und Fruchtbarkeit verschafft. Denn es gibt nichts, was den Menschen innerlich bände und zum Glauben fähig machte, als die Wahrheit allein. Damit die Wahrheit in uns sei, dazu ist Jesus gekommen und dazu ist er gestorben, weil er allein bewirken kann, dass die Wahrheit nicht schrecklich ist und uns verdammt. Durch Ihn gibt es aber für uns eine Wahrheit, die uns Gott so zeigt, wie er ist, und den Menschen so, wie er ist, und dies so, dass daraus Gerechtigkeit, Friede und Freude entsteht. Darin wird offenbar, dass der Geist der Wahrheit bei uns ist.

Was ich habe, habe ich aus Deiner Fülle empfangen, herrlicher Vater und heiliger Gott, der Du Deine Hand mit Deinen großen gaben füllst, mit dem, was Dein Geist in unsere Seelen trägt, der Feind alles Scheins, der Pfleger aller Wahrheit, der Schöpfer des Lebens, das nicht stirbt, weil es aus Dir geboren ist. Amen.