10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Johannes 14,23

"Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen

Der Apostel Judas (nicht der Iskariot) fragte den Heiland: Herr, was ist es, was ist denn geschehen, was ist denn vorgefallen - daß du dich uns willst offenbaren und nicht der Welt? Der Heiland antwortete ihm: Wer mich liebet, dem werde ich mich offenbaren, dem wird sich auch mein Vater offenbaren, in dem werden wir beide Wohnung machen. Deswegen, will er sagen, geschiehet es, deswegen offenbare ich mich euch, weil ihr mich liebet; die Welt aber liebet mich nicht, sie hasset mich vielmehr und verachtet mein Wort - darum offenbare ich mich ihr auch nicht; die Welt liebet nur das Ihre, von mir will sie wenig oder nichts.

Der Herr will kein geteiltes Herz von uns, er will ein ganzes Herz; er will ein Herz, das alles andere für Kot und Schaden achtet, um ihn zu erlangen; er will ein Herz, dessen ganzes Sehnen und Streben dahin geht, in ihm erfunden zu werden, das der Welt und ihrer vergänglichen Lust den Abschied gegeben hat; er will Leute, welchen es Ernst ist mit ihm; solchen allein kann, solchen allein will, solchen allein wird er sich offenbaren. Saget selbst, liebe Mit- christen, kann denn der Herr Jesus bei einer Seele einkehren, die angefüllt ist und ihre Lust hat an Dingen, die ihm ein Greuel sind? Wo die Augenlust, die Fleischeslust, das hoffärtige Wesen herrscht, kann da Derjenige, welcher diese unsere sündlichen Lüste durch Schmerzen ohne Zahl und mit der Vergießung seines Blutes gebüßet hat, sein Werk haben? O das kann er nicht; Er, der uns verboten hat, unsere Perlen vor die Schweine zu werfen, wird die seinigen ihnen nicht selber preisgeben; das wird nimmermehr geschehen. Wer die Werke der Finsternis liebt und ausübt, wie kann bei dem der, welcher das Licht selber ist, Wohnung machen? Wer seinen Bruder hasset, wie kann bei dem der, welcher die Liebe ist, einkehren? Wessen Aug voll Ehebruchs ist, sollte sich diesem der Heilige offenbaren können? Wo Heuchelei und Falschheit und Schalkheit im Herzen wohnt, da kann der Geist der Wahrheit nicht zugleich wohnen. Und das braucht nicht so grob zuzugehen: Denn es gibt auch eine feine Weltliebe. O, es kommt zuletzt auf eines hinaus, ob wir mit einem Faden oder mit einer eisernen Kette an die Welt angebunden sind: Denn wer seine Kette zerreißen lassen will, dem wird sie zerrissen, und wer das Band des Fadens beibehalten will, der bleibt eben gebunden, ja, der Faden kann zuletzt zu einer unzerreißlichen Kette werden. Lasset uns doch den Herrn bitten, daß er uns von allem, allem ganz losmache, nicht also, daß wir aus der Welt hinausgingen, sondern daß unser Herz durch keines, auch nicht das geringste Band mit der Welt und ihrer Lust mehr zusammenhänge und dem Heilande, der sich ganz für uns aufgeopfert hat, auch ganz zum Opfer und Eigentum werde!

Entbinde mich, mein Gott, von allen meinen Banden, und was mich noch subtil im Heisch gefangen hält! Ist das nicht schon genug, wenn eines nur vorhanden, das mich noch binden kann in dieser Sündenwelt? Soll ich gebun- den sein, so binde deine Treu mein armes Herz, auf daß ich dein Gebundner sei!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen

Suche Gottes Herrlichkeit und Reinheit!

Es ist eine offene Frage, ob die evangelikale Bewegung zu lange gesündigt und sich zu weit von Gott entfernt hat, um zu geistlicher Gesundheit zurückzukehren. Persönlich glaube ich nicht, dass es zu spät ist, wenn sich die heutigen Christen ihrer schlechten Leiter entledigen und Gott mit Buße und Tränen suchen würden. Das »Wenn« ist das große Problem! Wollen sie? Oder sind sie so völlig zufrieden mit ihrem religiösen Spiel und Firlefanz, dass sie gar nicht merken, wie weit sie sich von neutestamentlichem Glauben entfernt haben? Unsere einzige Hoffnung liegt darin, dass erneut und in zunehmendem Maße geistlicher Druck ausgeübt wird von Männern, die selbstvergessen und mutig nichts anderes wollen als die Herrlichkeit Gottes und die Reinheit der Gemeinde. Möge Gott uns viele davon schicken – es wird höchste Zeit! Wenn nicht solche Männer wieder die geistliche Führung übernehmen, müssen wir damit rechnen, dass der Verfall des landläufigen Christentums von Jahr zu Jahr immer schneller voranschreitet, bis wir den Punkt erreicht haben, an dem sich der Heilige Geist betrübt von uns wendet wie einst die Schechina vom Tempel. Dann bleiben wir zurück wie Jerusalem nach der Kreuzigung: gottverlassen und einsam. Trotz aller Bemühungen, die Lehre dahingehend zu verdrehen, dass man beweist, der Heilige Geist werde die »Frommen« nicht verlassen, lehrt uns die Geschichte deutlich genug, dass Er das doch mitunter tut. Er hat in der Vergangenheit Gruppen verlassen, die so weit gegangen waren, dass eine Erneuerung unmöglich wurde!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen

Den Herrn lieb zu haben, ist in der heutigen Welt nicht leicht

Die ernsteste Frage, die uns gestellt werden kann, ist die nach der Liebe zu Gott! Zu viel hängt von der Antwort ab, als dass wir die Sache leicht abtun könnten – und niemand kann diese Frage für einen anderen beantworten. Nicht einmal die Bibel kann dem Einzelnen sagen, ob er den Herrn liebt. Sie kann ihm nur sagen, woran er sehen kann, ob er es tut oder nicht. Sie kann uns sagen – und sie tut es auch –, wie wir unsere Herzen auf diese Liebe hin so sicher prüfen können, wie man Gesteine auf Uran testen kann. Aber den Test müssen wir selbst durchführen. Lebten wir in einem geistlichen Utopia, wo alle Winde himmelwärts blasen und alle Menschen Gottes Freunde sind, könnten wir Christen damit rechnen, das neue Leben in uns werde uns schon dazu bringen, den Willen Gottes zu tun, und zwar ohne Anstrengung, sozusagen fast von selbst. Leider müssen wir der Lust des Fleisches widerstehen, dazu den weltlichen Attraktionen und den Versuchungen des Teufels. Das erschwert uns das Leben und erfordert häufig die feste moralische Entscheidung, auf die Seite Christi und Seiner Gebote zu treten. Wenn wir uns ehrlich und ernsthaft fragen: »Liebe ich den Herrn oder nicht?«, wird es gleich zahlreiche Fromme geben, die uns mit Bibeltexten beweisen wollen, dass wir Ihn lieben. Aber unser Herr hat Seinen Jüngern gesagt, Liebe und Gehorsam seien organisch miteinander verwachsen, sodass das Halten Seiner Gebote beweisen würde, dass wir Ihn lieben. Das ist der wahre Liebestest, und wir täten gut daran, uns ihm auszusetzen!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen

Christus ist nicht geteilt

Viel von unserer christlichen Literatur und viele unserer Predigten tendieren dazu, ein falsches Verständnis von dem festzumauern, was die Bibel über Gehorsam und Jüngerschaft sagt.

Das folgende Zitat bringt meiner Meinung nach zutreffend zum Ausdruck, was ich früh in meinem Leben als Christ gelehrt wurde, ehe ich zu beten und die Bibel zu lesen anfing und ehe mir diese ganze Sache Not machte: »Wir werden gerettet, wenn wir Christus als unseren Heiland annehmen. Wir werden geheiligt, wenn wir Christus als unseren Herrn annehmen.

Es ist möglich, das Erste zu tun und das Zweite zu lassen.« Welche Tragödie liegt doch darin, dass das Evangelium heute attraktiv gemacht wird, und zwar auf diese Weise: »Komm zu Jesus! Du musst keinem gehorchen. Du musst nichts aus deinem bisherigen Leben aufgeben. Komm nur zu Ihm und glaube an Ihn als deinen Heiland!« Die Tatsache, dass wir das überall hören, bedeutet nicht, dass das richtig ist. Männer und Frauen dazu zu drängen, dass sie an einen geteilten Christus glauben, ist schlechte Lehre - denn niemand kann die Hälfte oder ein Drittel oder ein Viertel der göttlichen Person Jesus Christus bekommen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen

Da war einmal ein Haus. Das war verwahrlost und schmutzig. Eines Tages kaufte es ein vermögender Mann. Die Nachbarn merkten das zunächst daran, dass Maurer, Anstreicher, Gärtner kamen und eine große Umgestaltung begannen. Denn es war ja klar: Wenn der Mann hier einziehen wollte, dann konnte die Wohnung nicht bleiben, wie sie war.

Wenn der Mann einziehen will – ja, in unser Herz und Leben will der Mann einziehen, dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden". „Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen", sagt der Herr Jesus. Ja, wenn der Mann einziehen will, dann können Herz und Leben nicht bleiben, wie sie sind. Da muss allerdings alles neu werden.

Der Herr Jesus drückt das so aus: „… der wird mein Wort halten"; d. h.: der wird in dem Wort Gottes nach dem Willen Gattes forschen und ihn tun. Allerdings: Die Hauptfrage ist ja, ob wir überhaupt wollen, dass Gott in Jesus durch den Heiligen Geist bei uns Wohnung nimmt; ob wir Ihn lieben. Jesus beginnt mit dem Worte: „Wer mich liebt …" Möchten wir eine solche Liebe zu Ihm haben, die die Herzenstür weit aufreißt! Amen.

Komm, o mein Heiland Jesu Christ, Meins Herzens Tür dir offen ist; Ach zieh mit deiner Gnade ein. Dein Freundlichkeit auch uns erschein, Dein heilger Geist uns führ und Zeit Den Weg zur ew'gen Seligkeit. Dem Namen dein, o Herr, Sei ewig Preis und Ehr.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
Zitate von Hermann Bezzel anzeigen

Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

Nehmt alles zusammen, den ganzen Reichtum eures Verlangens, die ganze Ernstlichkeit eures Opfers, die ganze Wirklichkeit eures Lebens und sprecht: Bleibe bei mir! Alles, was in dieses Gebet gelegt ist, ist dem Vater im Himmel angenehm und erhört. Wo er merkt, dass er einer Seele etwas wert geworden ist, da kehrt er ein und mit ihm sein Sohn und all die Seinen, die er heimgebracht hat. Wenn du mit gutem Gewissen sagen kannst, Himmel und Erde sind mir nichts, aber du bist mir ein Etwas, dann bleibt er. Sobald ihr am Morgen sagt: Du bist mir das Größte meines Lebens, und am Abend: Du bist mir das Bleibende im Enteilen, sobald kommt er zu euch.