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Predigten zu Johannes 14,26

"Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, jener wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Der Tröster, der Heilige Geist."

Unsre Zeit ist vorzüglich die Zeit, wo der Heilige Geist an uns wirkt, wo der Herr Jesus uns nicht so sichtbar mit seiner persönlichen Gegenwart erquickt, wie Er es nach und nach tun will, sondern durch die Innwohnung und beständige Nähe seines Heiligen Geistes, welcher jederzeit der Tröster seiner Gemeinde ist. Das ist sein Amt: zu trösten die Herzen der Kinder Gottes. Er überführt uns unsrer Sünde; Er erleuchtet und unterweist uns; aber dennoch besteht der wesentliche Teil seiner Arbeit darin, dass Er die Herzen der Wiedergebornen fröhlich macht, die Schwachen stärkt und alle Niedergeschlagenen erhebt. Er bewirkt dies dadurch, dass Er ihnen den Herrn Jesum offenbart. Der Heilige Geist richtet uns auf, aber Christus ist die Hilfe. Um ein Bild zu gebrauchen: der Heilige Geist ist der Arzt, aber Jesus das Heilmittel. Er heilt die Wunde, aber Er tut's damit, dass Er uns die heilige Salbe des Namens und der Gnade Christi auflegt. Er nimmt es nicht von dem Seinen, sondern von dem, das Christi ist. Wenn wir dem Heiligen Geist den Namen "Tröster" geben, dann überträgt unser Herz auf unsern hochgelobten Herrn und Heiland den Namen: "Er ist unser Trost." Wenn dem Christen für sein Bedürfnis eine so reichliche Hilfe gewährt wird, warum sollte er noch traurig und niedergeschlagen sein? Der Heilige Geist hat gnädiglich zugesagt, dass Er dein Tröster sein will; meinst du nun, du schwache und zaghafte, gläubige Seele, dass Er seine heilige Pflicht versäumen werde? Wie darfst du voraußetzen, dass Er etwas unternommen habe, was Er nicht vollenden könne oder möge? Wenn es seine besondere Aufgabe ist, dich zu stärken und dich zu trösten, meinest du, Er habe vergessen, was Er sich vorgenommen hat, oder fürchtest du, dass es Ihm mit der liebevollen Fürsorge, die Er für dich trägt, misslingen werde? Ach, denke doch nicht so unwürdig von dem liebevollen, gütigen Heiligen Geist, dessen Name heißt: "der Tröster." Es ist Ihm eine Wonne, die Trauernden mit Freudenöl zu salben, und den niedergebeugten, mühseligen Seelen das Feierkleid der Freude darzureichen. Vertraue auf Ihn, so wird Er dich gewisslich trösten, bis dass das Haus der Trauer auf immer verschlossen wird, und die ewige Hochzeitsfreude beginnt.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Wunder der ewigen Gnade und Barmherzigkeit des heiligen Geistes, dass er unser und unserer Kinder Lehrer sein will! Entweder haben wir Licht, Luft und Freiheit durch diesen Geist, oder wir bleiben in ewigen Finsternissen, in ewiger Glut des Zornes Gottes, in ewigen Banden höllischer Qualen. Nun lasst uns einmal bedenken, wie lebendig wir sind für alles Irdische und wie tot für alles Geistliche. Bitten könnt ihr für eure Kinder, ihr Eltern, aber das Herz eines Kindes öffnen für das ewige Leben vermag niemand unter den Menschenkindern. Wie groß ist die Finsternis in uns! Nur der allmächtige Geist vermag es zu schaffen, dass Licht entstehe in den Herzen, um etwas zu sehen von der Klarheit Christi. Ob ich nun auch so viele Jahre euch und euren Kindern vorhalte Fluch oder Segen, die Hölle oder den Himmel, was fruchtet es, wenn der Regen fällt, und die Erde nur Dornen und Disteln trägt? Wo der Herr Jesus käme und predigte, er richtete nichts aus, wenn er nicht eine höhere Kraft mit sich brächte. Alles bricht zusammen, aber das Menschenherz bricht nicht zusammen. Doch das Wort des Herrn kehrt nicht leer zurück. Jesus bringt diese höhere Kraft mit, er sendet vom Vater den Geist. Dieser weiß das Herz zu öffnen, das Herz sowohl der Erwachsenen als auch das Herz der Kinder.

Komm, leuchte mit dem Gnadenschein
hell in die weite Welt hinein;
komm, mach' uns in der Finsternis
des lichten Himmelswegs gewiss.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Dabei bedient sich der Geist der geeignetsten Mittel. Er ist bei dem gepredigten Wort und kehrt damit ein, wo es der Vater will. Er
tut mit dem Wort das Herz auf, kommt so hinein und ist ein Licht und ein Feuer im Herzen, und das Kind wie der Erwachsene glaubt von Gott, dass er gut und freundlich ist, und von dem Herrn Jesu, dass er ein guter Hirte ist und sein Leben lässt für seine Schafe. Diesen Gott, diesen Jesum soll das Kind, soll der Erwachsene haben zu seinem Gott, zu seinem Jesu. Da tut denn der Geist, als lösche er alles Licht wieder aus. Er hat das Gesetz Gottes wieder aufgerichtet in den Herzen, es auf des Herzens Wände geschrieben, und lernen soll das Kind, lernen soll der Erwachsene sein maßloses, sein grundundbodenloses Verderben aus dem Gesetz. Da ist das Herz ein dunkler Ort. Da fühlt man sich ohne Gott und ohne Leben. Die Sünde hat uns besessen, wir fühlen uns in des Teufels Banden, in den Stricken der Welt, in den Ketten eigener Lust. Kein Strahl von Gnade und Sündenvergebung ist da. – Der heilige Geist hält indessen an mit seiner Bestrafung im Herzen und im Gewissen und mit dem geschriebenen Wort, bis er uns etwas zu sehen gibt von Gottes Gnade, von der Liebe und von der Willigkeit Jesu, sich über einen solchen Sünder zu erbarmen. Da zündet er nun Verlangen in dem Herzen an nach solcher Gnade, Verlangen nach dem Herrn Jesu, und so bricht der Tag
im Herzen an.

Geist der Weisheit, gib uns allen
durch dein Licht Unterricht,
wie wir Gott gefallen.
Lehr' uns recht vor Gott hintreten,
sei uns nah und sprich Ja,
wenn wir gläubig beten.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Wie das Feuer leuchtet und die Flamme ihr Licht gibt, so ist der heilige Geist in seiner Lehre und macht lichte Gemüter; und wie das Feuer wärmt, so macht der heilige Geist mit seiner Lehre auch warme Herzen. Denn wo er uns das Herz auftut beim Hören des Wortes, da macht es der Geist, dass der Mensch von seiner Sünde und von seinem Verderben absieht und immer wieder aufsieht auf die Gnade, welche dort oben thront, und dass er stets zu Christo geht als dem einzigen Mann, welcher der Gerechtigkeit Gottes genug getan für uns und dem Gesetz sein Gebühr gegeben, auch allein weiß, es mit Sünde und Teufel aufzunehmen. O, wie wird es da den Menschen immer so wohl ums Herz, wenn der Geist es uns lehrt: Nur dich an Christum gehalten als Anfang, Mittelpunkt und Ende deines ganzen Weges und aller deiner Werke! Wie fühlten das die zwei Jünger, die nach Emmaus gingen, als der Herr Jesus ihnen die Schriften auslegte, die von ihm gesagt waren. Wie köstlich ist seine Lehre, wie weiß er mit einem Mal die Schuppen von den Augen fallen zu lassen! Wie überraschend ist er oft mit nur einem einzigen Spruch oder mit einem Wörtlein, wie das Wörtlein „Gnade“, oder „Friede dir“, oder das Wörtlein „dennoch“. So lehrt er die Blinden lesen, auf dass sie freudig aufschreien: Das steht da für mich geschrieben. So zeigt er den Ärmsten, wie sie dennoch reich sind, und spricht: Das ist alles für dich! So öffnet er den Tauben die Ohren und spricht da hinein: Singe du, der Herr ist mein Heil, ich fürchte mich nicht. Geist der Wahrheit, lehre mich aller Weisheit Quelle kennen:


Jesum kann ich nur durch dich
meinen Herrn und Heiland nennen;
du nur kannst ihn mir verklären
und mein Herz zu Gott bekehren.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Aber der Tröster, der heilige Geist . . ., der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, das ich euch gesagt habe.

Wie der Gärtner jetzt durch den Garten geht, hier ein Pflänzlein anbindet und dort eines begießt, so will der heilige Geist uns alle Trostworte versiegeln. Ein deutsches Pfingsten erbitten wir nicht, ein deutsches Pfingsten mag die Welt feiern, aber wir, die wir uns an Vaterlandsliebe von niemand übertreffen lassen wollen, obwohl oder vielmehr weil wir Christen sind, wir, die wir nicht mit großen Phrasen von Vaterlandsliebe reden, sondern für unser Volk beten und hoffen, wir bitten um ein stilles Pfingsten, dass der heilige Geist komme und Jesu Wort und Jesu Werk und Jesu Kreuz und Sieg in uns verkläre. Jesu Wort, das gilt auch dir und deiner Seele. Jesu Werk, das ist auch für dich getan, auch dir zu gut geschehen. Jesu Kreuz: nach Karfreitag folgt Osterfreude und nach Karfreitagstrauer Osterglück.