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Predigten zu Johannes 14,27

"Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch."

Es geht nicht um Frieden schlechthin, sondern um "meinen Frieden" . Es ist nicht nur so, dass Gott mir Frieden schenkt, sondern "der Friede Gottes" , Gottes tiefinnere Ungestörtheit, bewahrt mein Herz (Philipper 4,7). Wenn die Dinge fehlgehen, werden wir verwirrt, aber eines wollen wir uns klarmachen: Gott erwählte diese Welt zum Schauplatz seines Plans, zum Zentrum dessen, was er sich zu tun vorgenommen hatte. Er hatte eine bestimmte Absicht, die der Satan dann zu hindern begann, und trotzdem (die Bedeutung dieses "trotzdem" machen wir uns nur sehr wenig klar) bewahrt Gott tiefen und ungetrübten Frieden. Ihm ist nicht bange, weitere tausend Jahre zu warten. Das ist der Friede, der uns geschenkt wird.

Der Friede Gottes, sagt Paulus, solle für mein Herz eine Garnisonstruppe sein. Was heißt das? Es heißt, dass ein Feind sich erst durch diese Schutztruppe hindurchkämpfen muss. Die Schutzmacht muss überwunden werden, bevor mein Herz berührt werden kann. Deshalb wage ich so friedvoll wie Gott zu sein, denn der Friede Gottes - der ihn bewahrt - dieser Frieden bewahrt auch mich.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Christus, unser Friede

»Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.« Gott hat uns auf Erden vielen Nöten ausgesetzt und dagegen keinen anderen Trost als sein heiliges Wort gegeben. So hat Christus uns denn auch gesagt, dass wir in der Welt zwar Angst, in ihm aber Frieden hätten. Darum gilt für den, der sich ihm übergeben und darin Ruhe finden will, dass Gottes Reich kommt – dass also Gottes Wille geschieht: Er sollte nicht versuchen, den Bedrängnissen zu entgehen oder ihnen zu entfliehen. Daraus wird nichts. Gottes Wille wird ganz sicher geschehen, wenn dein Wille nicht geschieht. Das heißt: Je mehr Widerwärtigkeiten du erfährst, umso mehr geschieht Gottes Wille, vor allem, wenn es ans Sterben geht. Es ist bei Gott schon längst beschlossen, und niemand wird es ändern, dass wir in der Welt Bedrängnis erleiden, in Christus aber Friede haben.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Die Frucht des Geistes ist ... Friede." Gal. 5,22
"Meinen Frieden gebe ich euch." Joh. 14,27.

Meine Liebe! Meine Freude! So konnten wir schon hören. Und bei der Betrachtung der herrlichen Frucht des Friedens grüsst uns das Wort des Heilands: Mein Friede. Wenn die Seele aus ihrem Todesschlaf erwachtund merkt, dass ihre Sünde sie scheidet von Gott; wenn sie dannin aufrichtiger Reue und wahrem Glauben zu Jesu naht undunter seinem Kreuz Vergebung und Leben findet, da hat sie Frieden mit Gott. All Fehd' hat nun ein Ende, und anstatt des verdammenden Urteils ihres Gewissens hat sie in Jesu selige Ruhe. Friede in Gott ist ihr Lebenselement geworden; er ist geradezu unentbehrlich zu ihrem inneren Wohlsein und Gedeihen. Und sie lernt aus Erfahrung verstehen, was es ist um den Frieden Gottes, der die Herzen regiert (Kol. 3, 15), die Sinne bewahrt (Phil. 4,7), und höher ist als alle Vernunft. O, hüten wir uns vor allem, was diesen Frieden stört.

Jede Sünde tut es, auch sogenannte kleine Sünden und Untreuen. Sie sind wie ein böser Hauch, der den reinen Seelenspiegel verdunkelt, so dass Jesu Antlitz nicht darauf strahlen kann. Lieber auf einen Genuss verzichten, lieber einem heißen Wunsch entsagen, lieber alles verlieren als den seligen Frieden.

Umschließ mich ganz mit Deinem Frieden, Mein treuerkannter Seelenfreund! Halt mich von allem abgeschieden, Was Du nicht bist, was Dich nicht meint!


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Es ist ein wunderbarer Friede, den uns Jesus in der Stunde, da er nach Gethsemane ging, an sich zeigt. Wann gab es je einen Kampf wie den, in dem er stand? Er hat die Welt und ihren Fürsten gegen sich; an den Jüngern hatte er keine Hilfe und hat auch, wenn wir auf das Sichtbare sehen, Gott gegen sich, da er seinen Sohn nicht schonte. Dennoch steht Jesus im Frieden, ist vom Vater nicht getrennt und in keinem Zwist und Aufruhr gegen Gott, ist von den Jüngern nicht getrennt, eint sie vielmehr eben jetzt mit sich und ist mit der Welt nicht im Streit, sondern ihr Versöhner. Wie kann ich diesen Frieden nach seiner Höhe und Tiefe, nach seiner in Gott hineingesenkten Begründung und nach seiner in die Welt hineintretenden Wirkung, ausmessen? Diesen Frieden hinterlasse ich euch, sagt Jesus seinen Jüngern; das ist mein Geschenk und Erbe, das ich euch sterbend übergebe. Nun reißt euch nichts von Gott los, weil mich nichts von ihm geschieden hat, und von mir trennt euch nichts, weil ich euch nicht fallen ließ. Auch euch kann nun nichts entzweien; denn ich kann vom Vater von euch erbitten, dass ihr eins seid. Weil ich euch mit mir vereine, habt auch ihr einander lieb. Die Reben des Weinstocks bleiben beisammen, so lange sie mit dem Weinstock verbunden sind. Nun macht euch auch nichts zu Menschenfeinden; denn ihr bleibt bei mir und ich bin nicht der Feind des Menschen, sondern sein Heiland, der ihm Gottes Gnade bringt. Kenne ich aber nicht Stunden, in denen ich mich ängstige? Gewiss; denn der Friede, von dem Jesus spricht, ist nicht mein Erwerb und nicht die Eigenschaft meiner Seele, sondern wird mir von ihm geschenkt. Verweile ich bei mir, so fasst mich die Angst; ich bin nur dann im Frieden, wenn ich bei Ihm bleibe. Ist aber mein Leben nicht ein beständiger Kampf? Gewiss; denn wir empfangen den Frieden von dem, der an das Kreuz gegangen ist, und das war ein heißer Streit, sowohl mit Fleisch und Blut als mit Sünde und Gottlosigkeit. Wenn ich aber bei ihm bleibe, dann legt sich auch in meinem Kampf, der mich mit mir selbst oder anderen Menschen ringen macht, Sein Friede. Unfriede verbitterte mir den Kampf, wenn sein Ausgang ungewiss wäre und sich mit dem Ringen der Zweifel mischte, ob ich nicht erliege. Ich kann darum seinen Frieden nur dann von ihm empfangen, wenn ich es ihm glaube, dass Er die Welt überwunden hat.

Dir, Vater, sei Dank gesagt, dass Du uns den Sieg gegeben hast. Von Dir ist er uns bereitet, auch wenn wir die Härte des Kampfes schwer spüren und durch ihn wund werden. Dennoch stehen wir, weil Du uns zu Jesus gerufen hast, in Deinem Frieden. Amen.