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Predigten zu Kolosser 1,12

"danksagend dem Vater, der uns fähig gemacht hat zu dem Anteil am Erbe der Heiligen in dem Lichte,"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Du bist der Empfänger eines ganz besonderen Erbteils.

"... der Vater ... der euch fähig gemacht hat zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht"

Vielleicht kennst du die enttäuschende und ärgerliche Erfahrung, dass du einen Brief erhältst, dessen Anschrift dich als Gewinner einer großen Geldsumme oder eines phantastischen Preises anredet, nur um zu entdecken, dass du überhaupt nichts gewonnen hast. Alles ist nur ein Trick, dich für etwas zu gewinnen oder zu einem Kauf zu überreden.

In einer Welt des Betrugs und unerfüllter Erwartungen, ist es wunderbar zu wissen, dass Gottes Treue und Wahrhaftigkeit niemals ins Wanken geraten. Er hat dir nicht nur ein ewiges Erbe verheißen, Er hat dich auch fähig gemacht, es anzutreten.

Das griechische, mit "fähig gemacht" übersetzte Wort in Kolosser 1,12 bedeutet "hinaufreichend machen" oder "autorisieren". "Anteil" spricht von einem zugemessenen Teil. Damit ist gemeint, Gott hat uns befähigt, einen Anteil an Segnungen entgegenzunehmen, der jedem gehört, der Ihn liebt.

In Epheser 1,3 sagt Paulus, dass unser Erbteil aus "jeder geistlichen Segnung" im Himmel besteht. Das ist ein herrliches Erbe, von dem der Heilige Geist selbst das Pfand ist (die Verse 14,18). In Kolosser 3,24 nennt Paulus das Erbe "vom Herrn".

In Kolosser 1,12 beschreibt er weiter das Erbe als "im Licht"; damit kennzeichnet er, wie es nach Art und Qualität ganz und gar beschaffen ist. Im Neuen Testament wird "Licht" oft als Bild für Wahrheit und Reinheit gebraucht. In 1. Johannes 1,5 heißt es, "dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist". Gläubige wandeln im Licht (Vers 7). So ist ein Erbe im Licht ein göttliches, wahres und reines Erbteil - eins, das im Himmel aufbewahrt ist, wo Er wohnt, der Licht ist (1. Petr. 1,4; Offb. 21,23).

Dein ewiges Erbe ist keine leere Versprechung. Gott hat es sichergestellt, indem Er dich aus der Gewalt der Finsternis errettete und dich in das Reich des Sohnes Seiner Liebe versetzte, in welchem wir die Erlösung haben, die Vergebung der Sünden (Kol. 1,13-14). Freue dich der Gnade Gottes! Lebe heute als ein Kind des Lichts!


Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
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"Seid dankbar dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht, welcher uns errettet hat aus der Gewaltherrschaft der Finsternis und uns versetzt hat in das Reich des Sohnes seiner Liebe."

Wiedergeburt zu einer lebendigen Hoffnung ist ja nichts Geringeres, als das persönliche Eingreifen der Barmherzigkeit in unser gefallenes Leben, die schöpferische Tat ihres Wortes. Heißt es doch im Petrusbrief: "Ihr seid ja nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen wiedergeboren, durch das lebendige und ewigbleibende Gotteswort." Das ewige Erbarmen Gottes wurde im Wort Fleisch und trat als Botschaft in unser Leben ein.

Ihre Tat entsprach daher auch der Ohnmacht unseres Zustandes. Wir sprechen so leicht über unseren Sündenfall, oder aber über den einzelnen Fall in unserem Leben. Was bedeutet es aber "gefallen zu sein von Gott" ? Dadurch sind wir in einen Zustand getreten, den die Apostel mit dem Zustand der Finsternis, mit dem des Geknechtetseins, oder mit dem des Todes und des Verlorenseins beschreiben.

Wie Kain fliehen wir dauernd vor dem Angesicht Gottes. Wir gehen aber an dieser Flucht vor Gott zugrunde. Wie David wollen wir die Menge unserer Sünde verschweigen. Dabei verschmachten aber trotz all unserem Wohlleben dennoch unsere Gebeine. Wir bauen dauernd an unserem inneren und äußeren Frieden, und enden doch nur in einer neuen Feindschaft und Zersetzung. Wir suchen uns auf allen Gebieten unabhängig zu machen von Gott, und werden doch unsere Sehnsucht nach Gott nicht los.

Durch unseren Fall sind wir in einen Zustand gekommen, aus dem wir niemals mehr herauszukommen vermögen und der uns doch niemals befriedigen kann. Ewig verfolgt von der Gottesfrage: "Adam, wo bist du?" und wir finden dennoch den Weg zu Gott nicht zurück. Wir ringen nach dem Leben und das Ergebnis bleibt unaufhaltsames Sterben. Wir sterben ewig und können doch den Tod nicht finden, der unserem Sterben ein Ende brächte, und wir letzthin im Tode unsere Ruhe fänden.

In unserer Wortverkündigung und unseren Evangelisationen, oder auch in unserer persönlichen Seelsorge sprechen wir so oft von einem "Verlorengehen". Es bezeichnet aber nicht den Zustand und die Ohnmacht unseres Falles. Wir gehen nicht verloren, sondern sind verloren und bleiben verloren, wie Jesus es so erschütternd im Gleichnis vom verlorenen Sohn gezeigt hat. Und zwar bleiben wir so lange verloren, bis das Erbarmen Gottes in unsere Ohnmacht hinabsteigt, daselbst zu uns spricht und durch ihr Eingreifen auch uns aus der Gewaltherrschaft der Finsternis herauszuheben und in die Lebenssphäre Dessen zu versetzen vermag, der durch seine Auferstehung der Anbruch einer neuen Schöpfung geworden ist.


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Ja, es gibt eine Errettung aus den Ketten der Finsternis. Christus ist herabgekommen in diese Welt und hat den Prozeß für uns geführt, und man darf nun von Freiheit predigen, man darf in eine gebundene Sünderwelt hineinschreien: Der Fürst dieser Welt ist gerichtet, ihr seid quitt, los seiner Herrschaft, wenn ihr nur wollt. Seit Jesus Christus auf Golgatha gestorben und allen Grimm Satans an sich hat austoben lassen, seitdem darf man von Freiheit sagen. Der Strick ist entzwei. Durch den Tod des Heilands sind dem Satan alle Rechte, die er an die Menschenseelen hatte, vernichtet worden, Jesus ist nun wieder der rechte Oberherr der Seelen, und keine Seele geht verloren, weil sie verloren gehen müßte, sondern jeder muß gleichsam wieder aufs neue den alten Bund und Akkord mit dem Satan ausrichten, der durch den Tod des Heilands getrennt war, um verloren zu gehen, es ist nun nicht mehr bloß eigener Wille, sondern Mutwille, wenn eine Seele zu Schanden geht, denn wie es im nämlichen Brief an die Kolosser (2,14.15) so heißt: »Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus. « Darum konnte Luther singen: der Fürst dieser Welt, wie sauer er sich stellt, tut er uns doch nichts, das macht, er ist gericht, ein Wörtlein kann ihn fällen. O was hat das Blut Christi seit 1800 Jahren schon für Wunder getan. Was für Menschen, wenn sie nur ihr Herz hergaben, sind schon durch dasselbe herausgezogen und errettet worden! Aus welchen Pfützen der Sünde hat der Heiland schon Leute herausgezogen, die ihn darum ansprachen, welche satanische Stricke hat er schon zerrissen! Was war Paulus vor seiner Bekehrung? Wer war die Sünderin? Wer war der Kerkermeister? Wer war der Schacher?

Ich habe nun den Grund gefunden, der meinen Anker ewig hält; wo anders als in Jesu Wunden? Da lag er vor der Zeit der Welt, der Grund, der unbeweglich steht, wenn Erd und Himmel untergeht.

O Abgrund, welcher alle Sünden durch Christi Tod verschlungen hat! Das heißt die Wunden recht verbinden, da findet kein Verdammen statt, weil Christi Blut beständig schreit: Barmherzigkeit, Barmherzigkeit! Darein will ich mich gläubig senken, dem will ich mich getrost vertraun und, wenn mich meine Sünden kränken, nur bald nach Gottes Herzen schaun; da findet sich zu aller Zeit unendliche Barmherzigkeit.