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Predigten zu Markus 11,24

"Darum sage ich euch: Alles, um was irgend ihr betet und bittet, glaubet, dass ihr es empfanget, und es wird euch werden."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Alles, was ihr im Gebet verlangt, glaubet, dass ihr es empfangen habt, so wird es euch zuteil werden!"

O Gott, du hast uns eine mächtige Waffe gegeben; aber wir haben sie verrosten lassen. Wir haben diese gewaltige Macht liegen und schlafen lassen. Würde es nicht ein Verbrechen am eigenen Leibe sein, wenn einem Menschen ein Auge verliehen wäre, und er wollte es nicht öffnen, oder eine Hand, und er wollte sie nicht erheben? Und was sollen wir nun erst von uns selbst sagen, denen Gott mit dem Gebet eine Kraft verliehen hat, eine unvergleichliche Kraft für uns und für viele andere, und wir lassen diese Kraft ungenutzt? O Gott, du gabst der Sonne ihr Licht, und sie leuchtet damit. Du gabst auch den Sternen ihren Schimmer, und sie blinken. Du gabst dem Wind Stärke, und er weht. Aber deinen Kindern hast du eine Gabe verliehen, die noch besser ist als all dies; und doch lassen sie sie liegen. Sie haben fast vergessen, dass sie über eine solche Macht verfügen können, und machen nur selten von ihr Gebrauch, obwohl dies für Tausende zum reichen Segen sein könnte.

Konstantin, der römische Kaiser, sah, dass die Münzen früherer Zeiten die Kaiser in aufrechter, triumphierender Stellung zeigten. Er dagegen befahl, dass er auf den Münzen in kniender Stellung ausgeprägt werden wolle. "Denn", sprach er, "das ist die Weise, in der ich triumphiert habe." Wir werden niemals triumphieren, wenn wir nicht kniend gefunden werden. Wir werden nur deshalb in die Flucht geschlagen, weil wir nicht gebetet haben.

Oh, kehrt zu eurem Gott zurück und bekennt vor ihm, dass ihr zwar bewaffnet wart, dass ihr den Bogen führtet, aber dass ihr euch trotzdem am Tage der Schlacht zur Flucht gewandt habt. Geht zu eurem Gott und bekennt euer Versagen! Wenn keine Seelen bekehrt werden, so nicht deshalb, weil Gott keine Macht hätte zu erretten, sondern daher, weil ihr nie wie in Geburtsnöten um verlorene Sünder gerungen habt.


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Alles, was ihr im Gebet verlangt, glaubet, dass ihr es empfangen habt, so wird es euch zuteil werden!"

Wenn unser Gebet einen inneren Wert haben soll, so muss es sich auf einen bestimmten Gegenstand richten, für den wir vor Gott eintreten. Meine Brüder, wie oft springen wir in unseren Gebeten von diesem auf jenes über, und wir kriegen nichts, weil wir in Wirklichkeit nichts Bestimmtes verlangen. Wir schwatzen über verschiedene Dinge, aber die Seele richtet ihre vereinten Kräfte nicht auf einen bestimmten Gegenstand. Geht ihr nicht manchmal auf die Knie, ohne vorher daran zu denken, was ihr denn eigentlich von Gott erbitten wollt? Es ist euch eine Sache der Gewohnheit, ohne dass euer Herz dabei ergriffen würde. Ihr gleicht dem Manne, der in einen Laden geht und gar nicht genau weiss, was er eigentlich kaufen will. Er mag vielleicht einen glücklichen Handel abschließen, wenn er einmal dort ist, aber gewiss ist das kein weises Vorgehen und verdient keine Nachahmung. So kann wohl auch der Christ auf sein Gebet hin einen wirklichen Wunsch erfüllt sehen; aber es wäre weitaus besser, wenn er mit ernsten Erwägungen seine Seele auf das Gebet vorbereitet hätte. Er käme dann mit einer klaren und eindeutigen Bitte vor seinen Gott.

Niemand wird vor seinem König erscheinen und erst dann, wenn er vor ihm steht, überlegen, welche Bitte er an ihn richten möchte. Ebenso ist es mit dem Kind Gottes. Auch es muss darauf gefasst sein, die große Frage zu beantworten: "Was ist dein Begehr?" Denke dir einen Bogenschützen, der seinen Pfeil abschiessen wollte und nicht wüsste, wo das Ziel ist! Hätte er Aussichten auf Erfolg? Du gehst niemals an deine Arbeit, ohne zu wissen, was du zu tun hast. Wie kommt es denn, dass du zu Gott gehst, ohne zu überlegen, was du von ihm erhalten möchtest? Ihr werdet mehr Segen von eurem Gebet haben, wenn ihr bestimmte Anliegen ins Auge fasst und für bestimmte Personen betet. Gib deinen Bitten ein bestimmtes Ziel, und ich bin überzeugt, dass dich dann bei deinen Gebeten die Müdigkeit nicht mehr überfallen wird.


Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Alles, um was ihr betet und bittet, glaubet nur, dass ihr es empfangen habt, und es wird euch zuteil werden."

Glaube besteht darin, dass man die Wirklichkeit Gottes anerkennt. Hast du darüber schon nachgedacht? Wahrer Glaube hat seine Wurzeln immer in der Vergangenheit. Was sich auf die Zukunft bezieht, ist nicht so sehr Glaube als Hoffnung, wenn auch beides sehr eng miteinander verknüpft ist. In dem obigen Wort versichert dir Jesus:

Wenn du glaubst, dass du das Erbetene schon empfangen hast (das heißt natürlich in ihm empfangen), dann "wird es dir zuteil werden" . Wenn einer denkt: "Es kann sein, dass ich es empfange" , oder auch: "Ich werde es empfangen" , dann ist das etwas anderes. Hier geht es vielmehr um dies: glauben, dass man es schon bekommen hat. Solcher Glaube sagt nicht: "Gott wird können" oder "Gott möge" oder "Gott muss" , sondern "Gott tut" , "Gott hat es getan" . Das Fortschreiten christlichen Lebens basiert, genau wie sein Anfang, auf dem Glauben an Gottes Wirklichkeit, die immer unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in eins umfasst.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Voraussetzungen für erhörliches Gebet

Damit man recht betet und erhört wird, muss man zunächst beachten, dass dazu zwei Dinge nötig sind. Erstens muss man von Gott eine Verheißung oder Zusage haben und diese zuvor bedenken, Gott daran erinnern und es dann wagen, freimütig zu bitten. Denn wenn Gott uns nicht das Bitten aufgetragen und Erhörung zugesagt hätte, so würden alle Kreaturen mit allem Bitten nicht ein Körnlein erlangen. Daraus folgt dann, dass niemand etwas von Gott wegen seiner oder seines Gebetes Würdigkeit erlangt, sondern allein aus göttlicher Güte, der allen Bitten und Wünschen zuvorkommt durch seine gnädigen Zusagen. Er sagt uns, dass wir innig bitten und unsere Anliegen vorbringen sollen, auf dass wir lernen, wie freundlich er über alle Maßen für uns sorgt und wie viel mehr er bereit ist zu geben, als wir nehmen und suchen können. Zweitens ist es notwendig, dass man nicht zweifelt an der Zusage des wahrhaftigen und getreuen Gottes. Denn ebendarum hat er Erhörung zugesagt, ja, zu bitten befohlen, dass man den gewissen und festen Glauben habe, man werde erhört. So sagt Jesus im Matthäusevangelium: »Alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, werdet ihr’s empfangen« (21,22). Und im Lukasevangelium spricht er: »Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der nimmt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan« (11,9-10). Auf diese und ähnliche Zusagen und Aufforderungen hin muss man voller Zuversicht und mit rechtem Vertrauen bitten.


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

"Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, dass ihr es empfangen werdet, so wird es euch werden."

Um im Glauben beten zu können, ist es vor allem nötig, nicht nur mit dem Mund die Verheißungen Gottes zu wiederholen sondern sie vor allein im Herzen zu betrachten und bei jedem Verheißungswort besonders folgende Stücke zu bedenken: Erstens die Eigenschaften dessen, der die Verheißung gegeben hat: Seine Barmherzigkeit. Diese ist eine unvergleichliche und eine ewig unveränderliche Barmherzigkeit, die in dieser Stunde dieselbe ist wie in der, als die Verheißung gegeben wurde - ebenso warm und brennend. Ferner die Macht dessen, der die Verheißung gab: Sie ist eine göttliche Allmacht. "Bei Gott ist kein Ding unmöglich", "die rechte Hand des Höchsten kann alles ändern" und "Er kann überschwenglich tun über alles, was wir bitten oder verstehen". Und endlich die Wahrhaftigkeit dessen, der die Verheißung gab. Es ist unmöglich, dass Gott lügen kann, da Er Gott und nicht ein Mensch ist. Er hat dazu noch, um uns desto gewisser zu machen, Seine Verheißungen mit einem Eide bekräftigt. "Aber Gott, da Er wollte den Erben der Verheißung überschwenglich beweisen, dass Sein Rat nicht wankte, hat Er einen Eid dazu getan". Diese drei Eigenschaften Gottes, Seine brennende Liebe Seine göttliche Allmacht und Seine ewige Wahrhaftigkeit bilden, wie ein Glaubensmann sagte, "das dreifache Seil, das Gott durch Sein Wort uns vom Himmel herabgelassen hat, auf dass ein jeder, der es ergreift und sich daran festhält, errettet und ihm geholfen werden könne, wenn ihm auch die Wasser bis an die Seele gingen, - ja, schließlich soll er daran bis in den Himmel gezogen werden."

Zweitens muss das Gebet des Glaubens die Person und die Tat unseres Mittlers, Christus und Sein Verdienst, umfassen, beschauen und sich vorstellen. Wir müssen bedenken, wie Gott Seinen Sohn und alles, was Er uns erworben hat, liebt und schätzt, und wir müssen Ihm dies im Gebet vorhalten. Das heißt in Jesu Namen zu beten, denn Jesus sagte: "So ihr den Vater etwas bitten werdet in Meinem Namen, so wird Er es euch geben". Als Mose flehte, sagte er : "Kehre Dich von dem Grimm Deines Zorns, - denke an Deine Diener Abraham Isaak und Israel!" Hier aber ist der, der grösser ist als Abraham Isaak und Israel. Wir sollten darum sagen: "Denke an Deinen Diener, Jesus Christus, Deinen geliebten Sohn unseren Herrn und Stellvertreter, und sei um Seinetwillen gnädig wegen unserer Bosheit. Sieh nicht auf uns, sondern auf Deinen Sohn! In uns sind lauter Gebrechen, in Ihm ist, Du weißt es, unsere ganze Würdigkeit. Weil Dein geliebter Sohn sich unser angenommen, uns erlöst, erworben und gewonnen hat und weil Du Deinen Sohn und Seine Tat liebst, so sei uns gnädig um Seinetwillen! Nicht um unseretwillen, sondern um Deines Sohnes willen, an dem Du ja Dein ganzes Wohlgefallen hast, sei uns gnädig und tue, wie Du gesagt hast!"

Drittens muss das Gebet des Glaubens auf die Ehre des Namens Gottes dringen und mit David sprechen: "Wer will Dir in der Hölle danken?" Wenn Du aber einen so großen, unwürdigen Sünder, wie ich es bin, errettest, so wird Dein Ruhm groß werden in alle Ewigkeit. Denn je grössere Sünde Du vergibst, desto grösser beweist sich Deine Barmherzigkeit, und je grösser die Not und das Elend sind, daraus Du uns befreist, desto grösser sind Deine Güte und Deine Macht. Wie Deine Gnade ist, so soll auch Dein Ruhm und Dein Name sein. Und was sollte Gott um Seines großen Namens willen nicht tun? Darum flehte auch David: "Um Deines Namens willen, Herr, sei gnädig meiner Missetat, die da groß ist." - In dieser Weise berufen wir uns auf Gottes Ehre, wenn wir Ihn beim Worte nehmen. Und was sollte Er nicht tun, sobald es sich um Seine Ehre handelt? "Er kann sich selbst nicht verleugnen." - Aber dies ist auch das Angenehmste, was wir Gott tun können. Denn je mehr wir Ihn beim Wort nehmen und Ihm glauben, desto mehr geben wir Ihm die Ehre, wie geschrieben steht: "Abraham war stark im Glauben und gab Gott die Ehre."

Jetzt bleibt nur übrig, Anwendung und Gebrauch davon zu machen und darüber nachzudenken, welche Verheißungen uns gegeben sind, um sie später in jeder möglichen Not, Bedrängnis und Besorgnis Gott dem Herrn im kindlichen Glauben vorzuhalten und zu beten: "Tue, wie Du gesagt hast!" - Wer aber kann all die gnadenreichen Worte aufzählen, mit denen unser himmlischer Vater Sein liebreiches Herz gegen uns hat ausdrücken, und mit denen Er die fortgelaufenen, erschrockenen Menschenkinder hat zu sich locken wollen? In solcher Hinsicht hat Er uns ausdrücklich befohlen, in aller Not mit Bitten und Flehen zu Ihm zu kommen, uns aber auch die bestimmtesten Verheißungen und Versicherungen der Erhörung gegeben.

Er selbst sagt: "Es soll Meine Lust sein, dass Ich ihnen Gutes tun soll." Er befiehlt: "Rufe Mich an in der Not, so will Ich dich erretten, so sollst du Mich preisen." "Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan." "Wahrlich, wahrlich, Ich sage Euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in Meinem Namen, so wird Er es euch geben." "Weiter sage Ich euch: Wo zwei unter euch eins werden auf Erden, worum es ist, dass sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von Meinem Vater im Himmel."

Der Vater kann nicht hassen, Die Seinen Sohn umfassen; Mit väterlichen Trieben Muss Er sie zärtlich lieben. Eh' sie noch rufend lallen, Lässt Er schon Antwort schallen; Die Hilfe wird gesendet, Eh' sie ihr Fleh'n beendet.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, dass ihr es empfangen werdet, so wird es euch werden.

Diese Worte sind eine herrliche Gebetsermunterung, sie enthalten eine der größten Verheißungen unseres Heilandes. Und doch sind gerade durch diese große Verheißung schon manche Beter in große Verlegenheit gekommen. Sie haben gebetet, wie sie meinten im Glauben gebetet, und so weit sie sehen konnten, keine Erhörung erfahren. Das hat ihnen das Herz schwer gemacht und sie vor ein Rätsel gestellt. Auf ihrer Seite hat es scheinbar an nichts gefehlt: sie haben gebetet und geglaubt; fehlt es denn auf Gottes Seite? Das wagen sie nicht zu sagen. Wie löst sich das Rätsel? Auch die Verheißungen Gottes dürfen wir nicht aus dem Schriftzusammenhang herausreißen, wenn wir nicht Gefahr laufen wollen. Was hier dem gläubigen Bitten verheißen ist, ist an andern Orten dem Eineswerden von Zweien, dem Bitten nach Gottes Willen und dem Bitten im Namen Jesu verheißen; alle solche Stellen gehören zusammen, wir dürfen sie nicht trennen. Es wäre also möglich, ich würde im Glauben um etwas bitten und es doch nicht bekommen, weil meine Bitte nicht nach Gottes Willen ist. Es müssen also der Glaube und Gewissheit des Willens Gottes beim erhörlichen Beten vereinigt werden. Ich kann aber um etwas nach Gottes Willen bitten und auch mit gewissem Glauben bitten und bekomme es doch nicht, oder wenigstens längere Zeit nicht. Warum? Jakobus sagt: Ihr bittet und krieget nicht, darum, dass ihr übel bittet, nämlich dahin, dass ihr es mit euren Wollüsten verzehret. Jak. 4,3. Gott kann uns nicht zu jeder Zeit alles geben; er gibt uns immer im Blick auf unsere Herzensstellung zu ihm. Sind wir nicht demütig genug für den Empfang einer Gabe, so entspricht es Seiner Liebe, dass er uns warten lässt; denn alle Gebetserhörungen sollen zu seiner Verherrlichung dienen. Den Demütigen gibt er Gnade. Sei demütig, gläubig und bitte nach Gottes Willen.

Herr, lehre mich beten! Und lass auch durch mein Beten Deinen Namen verherrlicht werden. Amen