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Predigten zu Matthäus 13,44

"Das Reich der Himmel ist gleich einem im Acker verborgenen Schatz, welchen ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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ALLES, WAS WIR NÖTIG HABEN

Der Apostel Paulus führte ein sehr vielseitiges und komplexes Leben, bevor er Christ wurde (Phil 3,4- 6). Er versuchte, alle Gesetze und Traditionen des Judentums einzuhalten, und zugleich bemühte er sich um gute Werke, die ihm hätten angerechnet werden sollen. Doch trotz all seiner Bemühungen fand er nicht, was er eigentlich suchte. Dann erschien ihm eines Tages auf der Straße nach Damaskus der lebendige Christus, und Paulus realisierte, dass er alles war, wonach er immer gesucht hatte.

Paulus beschreibt, was für ein Sinneswandel da stattgefunden hat: „Aber was auch immer mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten; ja wirklich, ich halte auch alles für Verlust um der unübertrefflichen Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, willen, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck halte, damit ich Christus gewinne“ (Phil 3,7-8). Als Paulus Christus begegnete, wurde ihm klar, dass all seine vermeintlich guten Werke nur Ballast waren. Er stellte fest, dass Christus alles war, was er brauchte.


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Das Geheimnis des Himmelreichs, das Jesus durch dieses Gleichnis erläutert, bedrängte die Jünger schwer. Mit dem Himmelreich kehrt Gottes allmächtige Gnade bei uns ein. Nun beginnt die selige Feier mit jubelnder Wonne, denn Sünde und Tod sind vorbei. Allein vor dem Himmelreich steht der herbe Anspruch, Entsagung, die auf alles verzichtet, Armut, Verachtung, Flucht und Kreuzigung. Wie wächst das zusammen, höchstes Glück und bitterstes Leid, größte Gnade und schwerstes Gebot, Einsetzung in Gottes reiches Erbe und Entsagung, die auf alles verzichtet hat? Seht den Mann an, der den Schatz fand, sagt Jesus. Was tat er? Er verkaufte alles, was er besaß, und er verkaufte es froh. Was gibt, Jesus, deinem Gebot die alles umfassende Größe? Sie entsteht aus der alles umfassende Größe deiner Gabe. Alles fordere ich von euch, sagst du deinen Jüngern, weil ich euch alles gebe. Ich verlange, dass ihr um meinetwegen sterbt, denn ich gebe euch das Leben, verlange, dass ihr auf die Gemeinschaft mit denen verzichtet, die bisher das heilige Volk Gottes waren, denn ich mache aus euch die neue Gemeinde, die für Gott geheiligt ist. Ich trenne euch von dem alten Tempel und Altar; denn ich bin für euch der Tempel, in dem Gottes Gnade bei euch ist, und das Opfer, das bei euch von allen Sünden rein macht. Ich hole euch heraus aus der Welt und hebe euch empor über die Natur, dass ihr nicht mehr nach den natürlichen Gütern greift und euer Glück nicht mehr in der natürlichen Lust suchen könnt; denn ich führe euch zu Gott. Ist es nun nicht völlig deutlich, dass hier kein Raum für Halbheiten und zerteilte Herzen ist? Entweder begehre ich das Alte oder das Neue. Entweder glaube ich an Gott oder ich hänge mich an die Menschen. Die Entscheidung greift durch alles durch, weil Gott Gott ist und der Mensch Mensch. Wie könnte ich Jesus deshalb hart heißen, weil er so Großes fordert und mich ganz haben will? Hat er nicht Recht, wenn er mir sagt: Sieh auf den Mann, der alles verkaufte; er tat es mit Freude; denn so gewann er den großen Schatz?

Ich danke Dir, heiliger Herr und Gott, dass Du mich von allem wegziehst, was die Natur mir gibt und was wir Menschen haben, hin zu Deinem großen Schatz. Meinem blöden Auge ist Dein Reichtum noch verborgen und das, was ich bin und habe, scheint mir unentbehrlich und groß. Davon löse ich mich nur mühsam und die Freude im Entsagen ist nicht rein und hell. Ich widerspreche Dir aber nicht, wenn Du mir sagst: gib alles her. Denn das ist der Ruf Deiner Gnade. Ich höre ihn und danke Deiner Liebe, die mich gerufen hat. Amen.