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Predigten zu Matthäus 2,10

"Als sie aber den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr großer Freude."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Es war ja so etwas ganz und gar Neues, was diese Weisen aus dem Morgenland erlebten. Gewiss, sie hatten auch Religion. Wahrscheinlich sogar eine sehr tiefsinnige und ernsthafte Religion. Aber dabei war es doch immer so, dass der Mensch sich Gedanken über Gott machte – doch Gott schwieg. Es war so, dass der Mensch. Gott anrief und suchte – doch Gott schwieg. Es war, als wenn man in ein feierliches, leeres Gewölbe hineinrief. Das einzige Echo war – die eigene Stimme. Und nun war diesen Weisen aus dem Morgenland ein Neues begegnet. Gott schwieg nicht mehr. Er rief. Er rief sie in der Sprache, die diese Astronomen verstanden: durch den Stern.

Und Gott rief nicht nur: Er führte. Er führte durch den Stern, und Er führte sie durch das Wart, das ihnen geschenkt wurde: „Du Bethlehem Ephrata, aus dir soll mir kommen der Herzog, der über mein Volk ein Herr sei."

Das Wort weist sie, und der Stern führt sie. Das war etwas Gewaltiges und Neues. Sollten sie nicht fröhlich sein über diesem Ziehen, Rufen und Führen des lebendigen Gottes!? Sollten sie diesem Rufen und Führen nicht folgen bis hin zu der Offenbarung Gottes, dem König des Volkes Gottes: zu Jesus!

Auch unter uns hat Gott so Sein Werk. Er redet durch Sein Wort und ruft und führt durch Seinen Geist. Aber – und das ist traurig und beschämend – dies lebendige Wirken Gottes macht nicht nur „hocherfreute" Leute. O nein, es findet Widerstand und Widerstreben. Auch bei uns?

Es ist ja so groß, dass Gott uns zu Jesus führen will, dass wir alles stehen und liegen lassen sollten, wenn Er ruft, und „hocherfreut" folgen sollten bis zum seligen Finden des Heiles Gottes in Jesus. Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Man könnte meinen, diese Freude der Weisen aus dem Morgenlande sei doch etwas verfrüht gewesen. Sie hatten das Kind ja noch nicht gefunden. Sie waren ja erst auf dem Wege. Und doch — es steht hier: „Sie wurden hoch erfreut." Daß wir es einmal so sagen: Um Jesus her ist eine Zone der Freude. Die Weisen standen jetzt unter dem Wort aus dem Propheten Jesaja: „Dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir." Und da beginnt schon die Freude. Zum Schönsten in der Missionsgeschichte gehört das Erleben des rheinischen Missionars Krumm bei den Kopfjägern auf Nias.

Im Jahre 1897 hatte er dort seine Arbeit begonnen. Zuerst ging es durch viel Nöte. Aber dann kam jener Tag, da sie ihn in die Burg des „Neunflammigen", des heidnischen Priesterkönigs, einluden. „Trommelwirbel tönten, eine Donnerbüchse krachte. Einer hielt eine Rede, die begann: Gott hat die Irauno lieb. — Und sie schloß: Früher waren wir Feinde. Nun sind wir Brüder. Solago aber mahnte: Du mußt uns jetzt das Wort Gottes verkündigen!" Welch eine Stunde, als sie ihre Götzen in den Abgrund warfen und ein selbstgedichtetes Lied zu singen begannen: „Es ist gleich, als wenn die Sonne aufgeht über unsern Bergen, es wird hell bei uns, weil man uns das Wort Gottes verkündigt. Auch uns hat erreicht Lowolangi (Gott). Es ist zu uns gekommen der Herr..." „Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut." Ja, um Jesus her ist eine Zone der Freude. Wie groß wird die Freude erst, wenn man Ihn selbst gefunden hat! Amen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut.

Es ist nicht ein Stern, der da aufleuchtet, damit die Wolken ihn wieder verbergen, noch ein Stern, der da glänzt, damit sein Glanz berücke und verführe. Es ist der Morgenstern, den Gottes väterliche Treue über Bethlehem hat aufgehen lassen, und der seinen einsamen Weg durch all die Wirrnis des Lebens zog, bis er hocherhöht jetzt in Ewigkeit leuchtet. Bringe deine Dunkelheit her, die Dunkelheit deiner Sünde! Er leuchtet in sie hinein und hat dir alles gesagt, was du getan hast. Aber er nimmt nicht bloß, sondern er gibt auch. Wenn er dich ganz zunichte gemacht hat, dann spürst du um den Morgen die Pulse deines Lebens höher schlagen und dein Auge, das ermüdete, tränenschwere, wird licht und froh, und du kannst wieder in eine reiche Zukunft sehen.