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Predigten zu Psalm 73,25

"Wen habe ich im Himmel? und neben dir habe ich an nichts Lust auf der Erde."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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»Fürwahr, Gott ist Israel gut.« Er ist nur gut, nichts als gut gegenüber den Seinen, mit denen Er einen Bund geschlossen hat. Er kann ihnen gegenüber nicht ungerecht oder unfreundlich handeln; Seine Güte ihnen gegenüber steht außer Frage und bleibt unverändert. Zu dem wahren Israel gehören nicht die zeremoniell Reinen, sondern die wirklich Reinen, solche, deren Inneres rein ist, deren Motive einem reinen Herzen entspringen. Ihnen gegenüber wird und muss Gott die Güte selbst sein. Der Schreiber bezweifelt das nicht, sondern legt es als seine feste Überzeugung nieder. Was immer an geheimnisvollen und unerforschlichen Dingen wahr sein mag oder nicht, irgendwo gibt es Gewissheiten; so hat die Erfahrung einige Tatsachen für uns greifbar gemacht. Wir wollen uns an sie halten, und sie werden uns davor bewahren, von jenen Orkanen des Unglaubens fortgerissen zu werden, die noch aus der Wüste kommen und die wie ein Wirbelwind die vier Ecken unseres Hauses umzustürzen und uns zu verderben drohen.

»Wen habe ich im Himmel … außer Dir?« So wendet sich Asaf von dem Glitzerkram, der ihn fasziniert hatte, hin zu dem wahren Gold als seinem wahren Schatz. Er merkte, dass sein Gott etwas Besseres für ihn war als aller Reichtum, als Gesundheit, Ehre und Frieden, um die er die Weltlinge so beneidet hatte. In der Tat: Gott war nicht nur besser als alles auf Erden, sondern auch vortrefflicher als alles im Himmel. So gebot Asaf allem, zu verschwinden, damit er von seinem Gott erfüllt sei. Sein Gott würde ihn nicht enttäuschen, weder als sein Schutz noch als seine Freude. Sein Herz würde durch göttliche Liebe bewahrt und ewig mit göttlicher Herrlichkeit erfüllt sein. Außer Gott gibt es nichts Begehrenswertes; darum wollen wir allein Ihn begehren. Alles andere muss verschwinden, lasst uns mit unseren Herzen bei dem bleiben, der allein ewig bleibt!

»Gott zu nahen ist mir gut.« Hätte er das gleich getan, wäre er nicht in solche Anfechtungen geraten, doch als er es tat, entkam er seinem Dilemma, und wenn er dabei blieb, würde er nie wieder in das gleiche Übel verfallen. Je näher wir Gott sind, umso weniger werden wir von der Anziehungskraft und den Ablenkungen dieser Welt beeinflusst. Zutritt zum Allerheiligsten zu haben, ist ein großes Vorrecht und ein Heilmittel gegen viele Krankheiten. Glaube ist Weisheit; er ist der Schlüssel für unsere Rätsel, der Weg aus den Irrgärten und der Polarstern auf wegelosem Meer. Vertraue, und du wirst erkennen. Wer glaubt, wird begreifen und dadurch imstande sein zu lehren. Asaf hatte gezögert, seine bösen Vermutungen auszusprechen; aber eine gute Sache auszubreiten, dagegen hatte er nichts. Gottes Wege werden umso mehr bewundert, je besser man sie kennt. Wer bereit ist, an die Güte Gottes zu glauben, wird immer neue Güte erfahren, an die er glauben kann, und wer bereit ist, die Werke Gottes zu erzählen, wird niemals schweigen müssen, weil es ihm an Wundern fehlte, von denen er reden könnte.


Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Wen hätte ich im Himmel außer dir? Und wenn ich dich habe, so wünsche ich nichts auf Erden."

Unsere völlige Hingabe an Gott hängt oft an einer bestimmten Sache, die wir nicht hergeben wollen. Aber Gott wartet auf dieses Eine. Er braucht es, denn er will nicht nur einen Teil unserer Habe, sondern das Ganze. Mich beeindruckte sehr, was ein großer Staatsmann in seiner Autobiographie schreibt: "Ich will nichts für mich selbst; ich will alles für mein Land." Wenn einer den Wunsch haben kann, dass sein Vaterland alles und er selbst nichts haben soll, können dann wir nicht zu Gott sagen: "Herr, ich will nichts für mich selbst, sondern alles für dich. Ich möchte sein, was du willst, und ich will nichts haben, was nicht deinem Willen entspricht." ? Erst wenn wir die Stellung eines Dieners einnehmen, kann er in seine Stellung als Herr eintreten. Er ruft uns nicht dazu auf, uns seiner Sache zu widmen; er verlangt, dass wir uns uneingeschränkt seinem Willen anheimgeben.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Gott teilt Seine Freude mit den Seinen

Es ist das Wesen Gottes, mitzuteilen. Seine mächtigen Taten der Schöpfung und der Erlösung hat Er sich zur Freude gemacht – darum erstreckt sich Seine Freude über alles Geschaffene. Man braucht nur ein gesundes Kind zu betrachten und im Morgengrauen dem Gesang der Vögel zu lauschen, um zu sehen, dass Gott ein glückvolles Universum haben wollte. Alle, die durch den Geist befähigt wurden, Gott um Seiner selbst willen zu lieben, entdecken tausend Quellen, die aus dem vom Regenbogen umgebenen Thron entspringen und uns unzählige Schätze bringen, die ehrfurchtsvoll dankbar entgegengenommen werden dürfen als Beweis der überströmenden Liebe Gottes zu Seinen Kindern. Jede Gabe ist ein Gnadengeschenk, das, weil es nicht um seiner selbst willen da ist, ohne Seelenschaden genossen werden kann. Darin sind all die schlichten Segnungen des Daseins eingeschlossen wie Gesundheit, Heimat, Familie, verständnisvolle Freunde, Nahrung, Wohnung, die reine Freude an der Natur und die mehr artifiziellen Freuden an Musik und Kunst. Die Bemühung, diese Schätze auf direktem Wege und ohne Gott zu suchen, machte die Hauptanstrengung der Menschheit im Laufe ihrer Geschichte aus – und das wurde ihr zur Schuld und zum Fluch! Gott will um Seiner selbst willen und ohne Hintergedanken geliebt sein, indem wir darauf vertrauen, dass Er alles gibt, was für uns nötig ist. Unser Herr sagte dies alles viel besser: »Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden.«


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Es schien der Christenheit oft vorteilhaft, wenn sie auch unter den Himmlischen Freunde habe. Kann uns ihre Fürbitte nicht beistehen und ist es nicht ein Trost, der uns den Gedanken an den Tod erleichtern kann, wenn uns drüben himmlische Helfer erwarten? Im Herzen des Psalmisten hatten solche Gedanken keinen Raum mehr. Er erwartete von denen, die im Himmel sind, keine Hilfe und keinen Trost. Noch näher liegt es, auf der Erde Helfer und Tröster zu suchen. Es gibt ja dort Machthaber, deren Gunst uns wertvoll sein kann und Freundschaften, die uns wirksam unterstützen. Aber auch von denen, die ihm auf der Erde nahe sind, wendet sich der Psalmist ab. Er stützt sich nicht auf ihre Hilfe und sucht seinen Trost nicht bei ihnen. Warum sucht er weder im Himmel noch auf Erden einen Helfer? „Weil ich dich habe.“ Er erkennt, dass er Gott deshalb habe, damit er in ihm alles habe, nicht einen unter vielen Helfern, sondern den Helfer, nicht einen Herrscher neben anderen, sondern den Herrn, nicht einen unter vielen Tröstern, sondern den, der ihm die ganze Freude gibt. Er hat es kraftvoll empfunden, dass es bei Gott immer um das Ganze geht, um die ganze Welt, so weit sie ist, mit allem, was sie enthält, nicht weniger aber auch um das ganze Herz, was immer in mein Sehfeld hineintreten mag, und um das ganze Leben, was immer mein Schicksal werden mag. Für unser Verhältnis zu Gott ist es ein wesentliches Merkmal, dass es jedes gleichwertige Verhältnis ausschließt und uns ganz an ihn bindet. Wenn ich Gott habe, so hat Er mich ganz. Wenn ich Ihm glaube, gibt es nicht noch Raum für einen anderen Glauben. Ich kann mich nicht auf Ihn und neben Ihm noch auf etwas anderes stützen. Wenn ich ihm nicht ganz glaube, so glaube ich ihm nicht. Es steht ebenso mit meiner Liebe und mit meinem Gehorsam. Eine Liebe, die ihm nicht alles gibt, ist keine Liebe Gottes, und wenn mein Gottesdienst nicht aus meinem ganzen Handeln besteht, so ist es kein Gottesdienst. Darum wendet sich der Psalmist von allen himmlischen und irdischen Helfern und Genossen weg. Wie sollte er sie neben Gott setzen? Wendet er sich zu ihnen, so verlässt er Gott. Er hat ihn aber; denn er hat ihn an seiner rechten Hand erfasst und er spürt diesen Griff Gottes, der ihn zu Gottes Eigentum macht, damit er in ihm alles habe, was er bedarf und begehren kann.

Lass mich spüren, dass Du meine Hand erfasst hast, damit ich nach nichts begehre als nach Dir. Ich will es meiner Seele sagen, dass sie Dich loben soll, Dich allein, und Dir trauen soll, Dir allein. Amen.