Buch-Rezension: Die Lehre der Buße - Puritaner

Die Lehre der Buße

Autor:

Ich möchte dir das Buch von dem Puritaner Thomas WatsonDie Lehre der Buße“ empfehlen. Anbei habe ich einen Aspekt des Buches kurz ausgeführt:

Falsche Buße – gibt es das?
Um zu entdecken was wahre Buße ist, zeigt er zunächst, dass es falsche Buße gibt und wie diese beschaffen ist. Falsche Buße ist Selbstbetrug, der sich dreifach zeigen kann: Zum einen erschrecken manche Menschen vor dem Gesetz und oft sogar vor dem Gericht. Diese Gewissensbisse sind jedoch nicht ausreichend, denn sonst müssten alle Verdammten in der Hölle äußerst bußfertig sein. Zum anderen reicht auch die Entschlossenheit gegen Sünde vorgehen zu wollen nicht aus. Der Schmerz, den die Sünde verursacht, kann dazu führen die Sünde zu hassen und sie lassen zu wollen. Auch das ist nicht echte gott-gewirkte Buße. Schließlich ist auch das Verlassen vieler sündige Wege kein Kennzeichen echter Buße. Man kann alte Sünden zurücklassen, um neue zu begehen oder man kann alte Sündenwege aus reiner Besonnenheit verlassen. All das sind für Watson keine Auswirkungen echter Buße, solange nicht das Licht der Gnade in die Dunkelheit des Herzens strömt und echte Veränderung schenkt.

Fazit: Watsons Umgang mit der Bibel ist oft allegorisch; Er versucht damit manche dramatische Aussage zu untermauern und steht damit ganz in der Tradition vieler Puritaner. Alles in allem empfinde ich den Aufruf in „Lehre der Buße“ jedoch angebracht und möchte persönlich in echter Buße wachsen. In vielen Gemeinden und Kirchen scheint es nur mehr wenig Raum für Buße zu geben. Watson wirft hiermit eine Frage auf, die es zu beantworten gilt.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Wortzentriert
 Kategorie: Biblische Lehre

  Verlag: 3L Verlag
  Jahr: 2006
  ISBN: 978-3935188906
  Seiten: 136
 €    Preis: 10,50 Euro
Buch-Rezension: Die Lehre der Buße - Puritaner

Die Lehre der Buße

Autor:

Was bewegt mich 341 Jahre nach Erscheinen des Buches „Die Lehre der Buße“, dieses Buch zu lesen, hier vorzustellen und wärmstens zu empfehlen? Was motiviert den Verlag dieses Buch von Thomas Watson nach 338 Jahren in deutscher Sprache herauszubringen? Es muss etwas in dem Inhalt verborgen liegen, was sich lohnt, wieder aufgedeckt zu werden.

Der Autor Thomas Watson (1620-1686) ist mir beim Lesen verschiedener englischsprachiger Blogs begegnet. Und ich war sehr gespannt endlich ein Buch von ihm in deutscher Sprache zu lesen. Um sich ein Bild vom Autor zu machen, beinhaltet das Buch eine achtseitige „kurze Erinnerung an Thomas Watson“, zusammengestellt von C.H. Spurgeon. Spurgeon schreibt: „Watson war einer der bündigsten, tiefsten, beispielhaftesten und gehaltvollsten jener vortrefflichen Theologen, welche die Zeit der Puritaner zum Augusteischen Zeitalter der evangelischen Literatur machen“ (S. 11). Diese Superlative sind berechtigt und beschreiben treffend dieses kompakte Buch.

Watson beginnt sein Buch mit einleitenden Bemerkungen über die Buße und wirft die Frage auf, ob zuerst die Buße oder ob der Glaube zuerst kommt. Diese Frage beantwortet er nicht, weist jedoch darauf hin, dass Buße unentbehrlich für die Errettung eines Menschen ist, und dass Buße einerseits durch das Wort Gottes und andererseits durch den Geist Gottes gewirkt wird.

Ab dem zweiten Kapitel arbeitet Watson sich systematisch durch alle Bereiche und Fragen, die die Lehre der Buße betreffen oder sie am Rande berühren. Dieses geordnete Vorgehen wirkte auf mich nie steril oder trocken. Vielmehr schreibt Watson in einer lebendigen und seelsorgerlichen Art. Nachdem er im zweiten Kapitel drei Kennzeichen falscher Buße nennt, kommt er aus meiner Sicht zu den zwei wichtigsten Kapiteln des gesamten Buches: „Das Wesen der Buße“. Er vergleicht die Buße mit einem „geistlichen Medikament“, das sich aus sechs Bestandteilen zusammensetzt:

  1. Einsicht der Sünde
  2. Bekümmernis um der Sünde willen
  3. Bekenntnis der Sünde
  4. Scham für die Sünde
  5. Hass gegen die Sünde
  6. Abkehr von der Sünde

Beim Lesen von Kapitel 3 und 4 – was auch die längsten Kapitel sind (S. 31-69) – wurde mir wie noch nie zuvor bewusst, welchen hohen Stellenwert die Buße in der Bibel hat und auch in meinem Leben einnehmen sollte. Diese Kapitel sind das Herz in diesem Buch. Niederlagen, Gleichgültigkeit und Schwachheit im Glaubensleben werden ihre Ursachen in der fehlenden oder fehlerhaften Buße haben. Weder psychologische Behandlungen noch diverse neuzeitliche „geistliche Aufputschmittel“ können helfen, wenn nicht das geistliche Medikament, die Buße, mit ihren sechs Bestandteilen eingenommen wird. Ich wünschte, dass jedes Kind Gottes diese Kapitel liest und Prediger wieder in rechter Weise über die Buße predigen.

In Kapitel 5 und 6 nennt Watson einige Gründe, die zur Buße drängen und gibt ernstliche Ermahnungen zur Buße. Dabei nennt er verschiedene Personengruppen: Politiker, das Volk, betrügerische Menschen, anständige Menschen, Heuchler und nicht zuletzt Kinder Gottes. Für Kinder Gottes nennt er ausdrücklich einige Bereiche, über die wir Buße tun sollen: über zu schnelles Urteilen, eitle Gedanken, eitle Kleidung, Rückschritte in der Gnade, uvm. Außerdem müssen wir über jede Sünde Buße tun, denn „die Sünde kommt nicht als ein Gast für eine Nacht, sondern als ein Bewohner.“

In Kapitel 7 werden 16 Beweggründe zur Buße dargelegt, damit die Ermahnung noch lebendiger wird. Watson schreibt in einer sehr bildhaften und eindringlichen Art und Weise, um den Leser zur Buße zu führen. Auch wenn 16 Punkte für den heutigen Leser in der Regel langatmig erscheinen, habe ich es bei Watson nicht so empfunden. Diese Zeilen dringen immer tiefer ins Gewissen und ins Herz. Durchtränkt mit Gottes Wort wirken Watsons Erklärungen „zur Belehrung, Überführung, Zurechtweisung und Erziehung in der Gerechtigkeit“ (2Tim 3,16).

Da der Mensch oft dazu neigt, Buße aufzuschieben, widmet Watson das 8. Kapitel dazu, uns zur baldigen Buße zu ermahnen. Zuerst nennt er vier Argumente, Buße so zeitnah wie möglich zu tun, und zeigt anschließend, dass „drei ganz bestimmte Tage bald ablaufen könnten“: (1) der Tag des Evangeliums, (2) der persönliche Gnadentag und (3) der Tag unseres Lebens. Thomas von Aquin sagte: „Gott, der dem Menschen, der Buße tut, vergibt, hat nicht verheißen, ihm den Morgen zu geben, an dem er Buße tun könnte.“

Kapitel 9 enthält eine kurze Auslegung von 2 Kor 7,11: „Denn siehe, wie viel ernstes Bemühen hat dies bei euch bewirkt, dass ihr in gottgewollter Weise betrübt worden seid, dazu Verantwortung, Entrüstung, Furcht, Verlangen, Eifer, Bestrafung! Ihr habt in jeder Hinsicht bewiesen, dass ihr in der Sache rein seid.“

Kapitel 10-12 helfen den Gläubigen Hindernisse aus dem Weg zu räumen und zeigen Mittel und Wege auf, die zur Buße dienen. Besonders hilfreich und kostbar finde ich Watsons 20 Punkte, die erklären, was Sünde ist. Auch in dieser Auflistung wird man als Leser nicht gelangweilt mit den vielen Punkten, sondern wird in die Tiefe des Wortes Gottes hineingeführt, die die Verdorbenheit des Menschen klar aufweist. Watson führt den Leser zunächst in die Tiefe der Boshaftigkeit, um ihn anschließend in die Höhe der Herrlichkeit zu führen. Effektiver und großartiger kann man uns sündige und träge Menschen nicht zur Buße führen. Die Lektüre dieser Seiten weckt heilige Emotionen und führt den aufmerksamen Leser an die Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes heran und lässt ihn ausrufen: „Gott, sei mir Sünder gnädig!

Das Buch schließt mit den Worten aus Psalm 126,5-6: „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Wer weinend hingeht und den Samen zur Aussaat trägt, der kommt gewiss mit Freuden zurück und bringt seine Garben.“

Den größten Gewinn wird der Leser aus diesem Buch ziehen, wenn er viel Zeit zum Nachdenken und zur Selbstprüfung mitbringt. Watson schreibt sehr klar, nimmt kein Blatt vor den Mund, benutzt viele Bilder und packt alle Werkzeuge aus seinem rhetorischen Werkzeugkoffer aus, damit Gott mit seinem Geist Buße in den Herzen der Leser bewirkt.

Dieses Buch ist sehr empfehlenswert und ich wünsche ihm eine weite Verbreitung in der deutschen Christenheit, damit die Herzen der einzelnen Menschen und unser Volk erweckt werden und diese Erweckung weite Kreise zieht.

 Die Rezension/Kritik stammt von: NIMM UND LIES
 Kategorie: Biblische Lehre

  Verlag: 3L Verlag
  Jahr: 2006
  ISBN: 978-3935188906
  Seiten: 136
 €    Preis: 10,50 Euro

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