Buch-Rezension: Die Psalmen 107-150

Die Psalmen 107-150

Autor:

Mit diesem vierten Band der Psalm-Auslegungen ist nun dieses wertvolle, gründliche und erfrischende Werk abgeschlossen, an dem der Autor über 10 Jahre lang gearbeitet hat. Dabei benutzte er viele Werke bekannter Ausleger, Reformatoren, Puritaner, Erweckungsprediger und auch der sog. Brüderbewegung, aus denen er in der jeweiligen Auslegung der einzelnen Psalmen zitiert und am Ende eines jeden Psalms – ähnlich wie Spurgeon in seiner „Schatzkammer Davids“ – besondere Kerngedanken anfügt.

Die abschließenden Gedanken in der Auslegung des Autors zu dem letzten Satz der Psalmen verbunden mit einem Zitat von Spurgeon bieten eine hoffentlich anregende kleine „Kostprobe“ dieses Werkes an:

„‚Lobt den HERRN! – Halleluhjah!‘ Mit diesem Wort endet das ganze Buch der Lobpreisungen. Es ist das 24. hallelujah im Psalter (das erste steht in Ps 104,35). Nach diesem letzten hallelujah hören wir das Wort nicht mehr, bis es im letzten Buch der Bibel viermal erklingt (Offb 19,1.3.4.6). Im Himmel wird es wieder aufgenommen, und dann wird alles Lob, das hier auf der Erde anfing und immer mangelhaft, immer schwach, des großen Gottes nie wirklich angemessen war, vollkommen sein. Endlich!“ (S. 696)

„Wir haben jetzt den letzten Gipfel in der Bergkette der Psalmen erreicht. Er schwingt sich empor ins klare Blau des Himmels, sein Scheitel badet im Sonnenlicht der Welt nie endender Anbetung … Der Dichter-Prophet ist voller Ergebung und heiliger Begeisterung. Er hält sich nicht mehr auf zu begründen, zu lehren, zu erklären; vielmehr ruft er mit brennendem Mund: Preist ihn, preist ihn, preist den HERRN!“ (Spurgeon)

Kommentare zu biblischen Büchern entsprechen heute leider oft nicht mehr dem Geschmack christlicher Leser, die häufig allgemeine Unterhaltungsliteratur oder Bücher zum Thema „Lebenshilfe“ bevorzugen – was den Tiefstand unseres geistlichen Niveaus deutlich markiert. Es wäre ein großer Segen, wenn der Geist Gottes dieses Werk benutzen könnte, um den Wert und die Schönheit des Wortes Gottes deutlich zu machen und einen Hunger nach solcher Literatur zu wecken.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Wolfgang Bühne
 Kategorie: Kommentare, Auslegung, Lexika

  Verlag: CLV Christliche Literatur-Verbreitung
  Jahr: 2014
  ISBN: 978-3866993297
  Seiten: 704
 €    Preis: 16,90 Euro
Buch-Rezension: Die Psalmen 107-150

Die Psalmen 107-150

Autor:

Der Autor, Jahrgang 1950 in Finnland geboren und schwedischer Staatsbürger, lebt in der Schweiz, studierte griechische und hebräische Philologie an der Universität Zürich und ist über den deutschsprachigen Raum hinaus als Bibellehrer und Autor tätig. Bereits im Jahr 2000 und 2002 veröffentlichte er Auslegungen über das Buch Prediger („Sphinx“ der hebräischen Literatur) und das Buch Hiob („Warum müssen die Gerechten leiden?“).

Der letzte Band seiner Kommentarreihe über die Psalmen erschien zusammen mit der Neuauflage der früheren Bände in einem anderen Verlag als die Bände zuvor (Ps 1-41, CV 2004; Ps 42-72, CV 2006; Ps 73-106, CV 2010). Es fällt auf, dass der Verfasser neben seinen eigenen Übersetzungen nun nicht mehr die Revidierte Elberfelder Bibel verwendet, sondern die unrevidierte Elberfelder von 1905 und die Hückeswagener Ausgabe von 2003. Das tut dem Inhalt allerdings keinen Abbruch. Die extrem kleinen Fußnoten im neuen Satz (wofür der Autor selbst nichts kann) sind für einen älteren Leser leider nur schwer zu entziffern.

Der Autor gibt zu Beginn einen kurzen Überblick über das ganze 5. Psalmbuch, später auch eine 10-seitige Einleitung und Übersicht über die sogenannten Stufenlieder (Ps 120-134). Die Auslegung der einzelnen Psalmen beginnt immer mit einer kurzen Übersicht und Gliederung des Psalms, dann folgt die Auslegung der einzelnen Verse innerhalb der Gliederung. Abgeschlossen wird jeder Psalm mit „Lehrreiches und Denkwürdiges“, bemerkenswerten Notizen anderer Autoren zu dem jeweiligen Psalm, und ganz zum Schluss einige wenige sprachliche Anmerkungen zur Übersetzung.

Außergewöhnlich ist der 119. Psalm allein schon durch seine Länge (längstes Kapitel der Bibel mit 176 Versen). Der Autor widmet diesem Psalm, der „wie der Montblanc die Alpengipfel“ alle übrigen Psalmen überragt, volle 179 Seiten. Fast ein eigenes Buch.

Grundsätzlich liefert der Autor für alle Psalmen hauptsächlich eine geistliche Auslegung mit sehr vielen Anwendungen auf Christus und das Verhältnis der Gläubigen zu Gott. Unterstützt wird das durch den Abdruck mancher geistlicher Lieder oder Liedstrophen. Ein wertvolles Buch für jeden, der die Psalmen besser verstehen oder auch in Predigten weitergeben will.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Kommentare, Auslegung, Lexika

  Verlag: CLV Christliche Literatur-Verbreitung
  Jahr: 2014
  ISBN: 978-3-86699-329-7
  Seiten: 704
 €    Preis: 16,90 Euro