Buch-Rezension: Ich kann nicht mehr! - Hilfe für entmutigte Christen

Ich kann nicht mehr!

Autor:

Der Titel beschreibt die Situation entmutigter Christen und trifft den Nagel auf den Kopf. Der Untertitel verspricht Hilfe und daher geht man mit einigen Erwartungen ans Lesen.

In der Einleitung stellt sich der Autor kurz vor, berichtet von negativen Erlebnissen aus seinem Leben und dass er durch Gottes Gnade einiges daraus lernen durfte. Es ist ihm ein echtes Herzensanliegen anderen Menschen, die in schwierige, scheinbar aussichtslose Situationen geraten sind, Mut und Hoffnung zu geben. Das spürt man auf allen Seiten.

Sehr gut finde ich, dass die einzelnen Kapitel in sich abgeschlossen sind und man daher bei jedem Kapitel einsteigen kann, je nachdem welche Frage, welches Problem den Leser am meisten beschäftigt oder interessiert. Es könnte sonst eine Überforderung sein, sich durch 290 Seiten durcharbeiten zu müssen, wenn sich jemand im Zustand tiefer Entmutigung und Erschöpfung befindet.

Das Buch ist in vier Abschnitte eingeteilt:

1. Grundsätzliches zu schweren Prüfungen
Es geht hier um Enttäuschungen und unliebsame Überraschungen im Leben, die uns zu schaffen machen, und den richtigen Umgang damit. Aber auch auf Gefahren und Irrtümer in der Beurteilung und Behandlung von Menschen, die mit Krankheit, Leiden und anderen Problemen konfrontiert sind, wird hingewiesen.

2. Situationen, die uns an die Grenzen führen
Folgende Themen werden behandelt:

  • Burn-Out - wenn man nicht mehr kann
  • Gemeinde - wenn einem alle auf den Wecker gehen
  • Kampf - wenn Versuchungen zu schaffen machen
  • Ehe - wenn es im Kern nicht gut läuft
  • Familie - wenn Kinder „weg vom Fenster“ sind
  • Konkurs & Co - wenn unsere materiellen Träume zerplatzen

In diesen Abschnitten erzählt der Autor wohltuend ehrlich von seinen eigenen schmerzlichen Erfahrungen und den Lehren und Einsichten, die er mit Gottes Hilfe gewinnen konnte. Er blickt mit dem nötigen inneren Abstand auf die Hintergründe der Probleme, zeigt falsches Denken auf, gibt Ratschläge und konkrete Hilfestellungen. Besonders erwähnen möchte ich die Ausführungen zu „Gemeinde - wenn einem alle auf den Wecker gehen“. Ich finde es mutig und wichtig, dass der Schreiber dieses „heiße Eisen“ anfasst und es weise und ausgewogen behandelt!

3. Was wir von Hiob lernen können
Sehr wertvoll sind meiner Meinung nach die seelsorgerlichen Betrachtungen zum Buch Hiob. Man wird hineingenommen in Gottes Denken und Handeln und darf einen Blick hinter die Kulissen des Leids werfen. Der entmutigte, leidende Mensch kann Hoffnung und Ruhe finden, weil sich eine ewige Perspektive für seine Nöte auftut. Gott selbst wird als letzte Antwort für ungelöste Fragen vorgestellt. Aber auch der Leser, der helfen und trösten möchte, kann hier viel lernen, damit aus einem „leidlichen Tröster“ ein echter Tröster werden kann.

4. „Ich kann das alles nicht mehr glauben“ oder „Herr, wohin sollten wir gehen?“
Im letzten Abschnitt des Buches geht der Autor kurz, aber kompetent und wieder mit viel Verständnis auf Glaubenszweifel ein. Er führt rationale Gründe für den christlichen Glauben an, behandelt das Spannungsfeld Naturwissen schaft und Glaube und verweist auf die Einzigartigkeit des biblischen Glaubens und der Person Jesu Christi.

Nach der Lektüre dieses Buches, das vor allem zu meinem Herzen geredet hat, kann ich mit dem Schluss gedanken des Autors übereinstimmen: „Niemand kann sein Schicksal mit dem des Hiob vergleichen, und doch behielt Gott alles in Seiner Hand und führte es zum Guten hinaus. Warum sollte er es bei uns nicht auch tun?!

Ich möchte dieses Buch wärmstens empfehlen. Es ist biblisch klar in seinen Aussagen, authentisch und gewinnend im Stil. Es ist nicht „von oben herab“ geschrieben, sondern nimmt den Leser „liebevoll an der Hand“ und führt ihn zur Hilfe „von oben“ – zu dem „Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes“!

Der einzige „Kritikpunkt“: Das Buch hätte früher geschrieben werden müssen. Langjährige, tiefe Entmutigung ist ein Problem unter uns Christen, das in seiner Dimension unterschätzt wird. Ein wichtiges Buch!

 Die Rezension/Kritik stammt von: Helga Neumayer
 Kategorie: Seelsorge, Hoffnung, Lebenshilfe

  Verlag: Christlicher Mediendienst Hünfeld (CMD)
  Jahr: 2015
  ISBN: 978-3939833444
  Seiten: 296
 €    Preis: 9,90 Euro
Buch-Rezension: Ich kann nicht mehr! - Hilfe für entmutigte Christen

Ich kann nicht mehr!

Autor:

Dieses Buch beschäftigt sich mit notvollen Situationen unterschiedlichster Art, von denen die meisten Christen im Laufe ihres Lebens in irgendeiner Form betroffen sein werden. Konkret geht es dabei um Probleme in der Ehe, die Sorge um heranwachsende Kinder die sich vom Glauben abwenden, Versuchungen im persönlichen Glaubensleben wie auch um Konkurs, Gemeindeprobleme und die Thematik des Burnouts.

Beim Lesen wird sehr schnell deutlich, dass der Autor diese Situationen selbst durchlebt hat. Gleich zu Beginn berichtet er kurz von den „Schicksalsschlägen“ in seinem persönlichen Leben, bevor er sich den einzelnen Themen zuwendet. Der Leser fühlt sich „an die Hand genommen“ und verstanden, was es ihm leicht machen wird, die praktischen und Mut machenden Denkanstöße und Ratschläge anzunehmen.

Der zweite Teil des Buches ist ebenso wertvoll und beschäftigt sich mit der Lebens- und Leidensgeschichte Hiobs. Der Autor geht auf Hiobs Charakter ebenso ein wie auf die verschiedenen Phasen von geistlichen Lichtblicken bis hin zu tiefster Dunkelheit, die dieser Mann durchlebte. Auch das Verhalten der Freunde Hiobs wird beleuchtet und die Art und Weise, wie Gott am Ende eingreift. Dieser Teil des Buches verdeutlicht sehr anschaulich das hohe Maß an Einfühlungsvermögen und Geduld, das in der Seelsorge ebenso erforderlich ist wie eine fundierte Kenntnis des Wortes Gottes. Es wird auch nicht verschwiegen, dass Fehleinschätzungen auf dem Gebiet der Seelsorge oft fatale Folgen im Leben der Betroffenen mit sich bringen können. Abgerundet wird das Buch durch das letzte Kapitel zum Thema „Glaubenszweifel“.

Dieses sehr persönlich und mit viel Feingefühl geschriebene Buch ist sowohl für Betroffene als auch für jeden, der seelsorgerlich tätig ist und Menschen auf einem schwierigen Weg begleiten möchte, sehr zu empfehlen. Ziel des Autors ist es, dem Leser die Hoffnung zu vermitteln, dass Gott treu ist und durch jedes Leid hindurch tragen wird, wenn man sich Ihm voll und ganz überlässt: „Ich durfte viel lernen, und Gottes Gnade bewahrte mir meinen Glauben. Das will ich jetzt – so gut ich es eben kann – dir, lieber Leser, weitergeben.

Ich gehe davon aus, dass sich viele Leser dieses Buches, sowohl Christen und Nichtchristen, in einer schwierigen, wenn nicht gar aussichtslos erscheinenden Lebenssituation befinden. Gerade dir sei gesagt: Es gibt Hoffnung!“

 Die Rezension/Kritik stammt von: Christina Neugebauer
 Kategorie: Seelsorge, Hoffnung, Lebenshilfe

  Verlag: Christlicher Mediendienst Hünfeld (CMD)
  Jahr: 2015
  ISBN: 978-3939833444
  Seiten: 296
 €    Preis: 9,90 Euro