Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen

Das Lied ist ein typischer Vertreter des „engagierten“ geistlichen Liedes aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts: kurze Strophen, schlichte Form, alltagsnahe Sprache und die Betonung unserer Verantwortung für die Welt. Dazu tritt eine ebenso schlichte Melodie, gekennzeichnet durch einen in allen Zeilen gleichen Rhythmus und – in der ersten Hälfte – auffallend vielen Tonwiederholungen. Beides führt sie in die Nähe der Sprachdeklamation. (Andreas Marti)

Text-Erklärung:

Bei diesem Lied geht es um den Wunsch und die Bitte um den Mut, zwischen Menschen zu vermitteln und Verbindungen zu schaffen. Der Sprecher sucht nach Kraft und Anleitung, um Frieden zu stiften und bestehende Konflikte zu überwinden.

Strophe 1: In dieser Strophe wird eine Bitte an Gott gerichtet, um Mut zu erhalten, um Brücken zu bauen. Der Sprecher möchte auf göttliches Vertrauen setzen und bittet darum, dass Gott ihn auf seinem Weg begleitet. Es geht um einen ersten Schritt, der notwendig ist, um Beziehungen zu fördern.

Strophe 2: Hier äußert der Sprecher den Wunsch, Brücken zu bauen, wo Herausforderungen und Barrieren wie Gräben sichtbar sind. Auch der Blick hinter "Zäune" und das Überwinden von "hohen Mauern" wird erwähnt, was symbolisch für das Streben nach Verständnis und Versöhnung zwischen Menschen steht.

Strophe 3: In dieser Strophe wird der Wunsch geäußert, Konflikte zu entschärfen und Brücke zu denjenigen zu bauen, die hartnäckig bleiben (dargestellt durch "harte Fäuste"). Der Sprecher sucht aktiv nach Zeichen des Friedens, insbesondere zwischen unterschiedlichen Generationen.

Strophe 4: Hier wird die Absicht deutlich, nicht nur große Ziele zu verfolgen, sondern auch konkrete Schritte in Richtung Versöhnung zu wagen, selbst gegenüber Feinden. Der Sprecher erkennt an, dass der Friede auch von seinem eigenen Verhalten abhängt und er keine Streitigkeiten beginnen möchte.

Strophe 5: Diese Strophe wiederholt die Bitte um Mut und Vertrauen in Gottes Unterstützung. Dies unterstreicht erneut das Bedürfnis nach göttlicher Begleitung und Ermutigung beim aktiven Handeln für Frieden und Versöhnung.

Zusammenfassung: Insgesamt thematisiert das Lied den Wunsch nach Frieden und zwischenmenschlicher Verbindung durch den Bau von Brücken. Es drückt den Wunsch aus, Konflikte zu überwinden, Verständnis zu schaffen und aktiv an einer besseren Beziehung zwischen Menschen zu arbeiten, während es gleichzeitig um den Mut und die Unterstützung Gottes bittet.