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Predigten zu 1. Petrus 2,21

"Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten, euch ein Beispiel hinterlassend, auf dass ihr seinen Fußstapfen nachfolget;"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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ZUM LEIDEN BERUFEN

Unser heutiger Vers scheint darauf hinzuweisen, dass wir berufen sind zu leiden, doch eigentlich bezieht er sich auf den letzten Teil von Vers 20, der erklärt: „Wenn ihr aber ausharrt, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist Gnade bei Gott.“ Wenn Christen Leid geduldig ertragen, hat Gott Gefallen daran.

Das sollte uns nicht erstaunen. Petrus schreibt im selben Kapitel: „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat“ (1Petr 2,9). Unsere böse Welt ärgert sich oft über die Nachfolger Jesu und ist ihnen gegenüber feindlich gesinnt. Diese Wut und Feindschaft kann zu gewissen Zeiten an verschiedenen Orten unterschiedlich stark empfunden werden. Sie ist jedoch immer da und bildet einen festen Bestandteil des Vorrechts, zu Christus zu gehören.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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FOLGE DEM VORBILD CHRISTI

Jesus ist für uns das absolute und verbindliche Vorbild, wenn es um Leiden geht. Das mit „Vorbild“ übersetzte griechische Wort bedeutet wörtlich „darunter Geschriebenes“, d.h. ein Schriftstück, das als Muster unter ein Blatt Papier gelegt wurde, um es zu kopieren. Genauso wie Kinder lernen, Buchstaben zu schreiben, indem sie ein durchsichtiges Papier über die Vorlage legen, so sollen auch wir das Leben Christi als Maßstab nehmen. Sein Leben dient uns als Muster.

Wir folgen seinem Vorbild, wenn wir „seinen Fußstapfen nachfolgen.“ Wir sollten in seinen Fußstapfen wandeln, da er einen gerechten Weg ging. Es war auch ein Weg, der mit ungerechten Leiden gepflastert war. Diese Leiden sind ein Teil des Weges der Gerechten. Einige erfahren mehr Leid als andere. Aber wenn du wirklich Christus nachfolgen willst, dann wirst du dich auch nach seinem Vorbild ausrichten.


Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Denn dazu seid ihr berufen worden, weil auch Christus für euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen hat, dass ihr seinen Fußstapfen nachfolgt."

Wie sehr stehen wir Christen in der Versuchung, nach geistlicher Erfahrung um ihrer selbst willen zu trachten! Das ist verkehrt. Die Bibel bietet uns keine Erfahrung als etwas in sich Abgeschlossenes. Was Gott in seiner Barmherzigkeit getan hat, ist dazu geschehen, uns in Christus einzubeziehen. Indem er an Christus wirkte, hat er an uns gewirkt; was -er an dem Haupt tat, hat er an den Gliedern getan. Es ist daher ganz falsch zu meinen, wir könnten irgendein geistliches Leben bloss in uns selbst und getrennt von Christus besitzen. Es ist nicht Gottes Absicht, dass wir etwas erwerben, was nur uns persönlich gehört. Alle wirkliche christliche Erfahrung ist zu allererst wirklich in Christus. Was wir "unsere" Erfahrung nennen, ist nur das Eingehen in seine Erfahrung. Der Rebstock ist es, der den Reben ihre Wesensart gibt.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Seine Fußstapfen."

Über unser Erdenland ist Einer gewandelt, der in allen Dingen gleich war wie wir, doch ohne Sünde. Er hat uns ein Vorbild gelassen, dass wir sollen wandeln in seinen Fußstapfen.

Einen schneebedeckten Pfad entlang schritt einst ein Bauersmann zu seiner Hantierung. In einiger Entfernung folgte ihm sein munteres Büblein, nicht sorglos hüpfend wie sonst, sondern ganz ernst und bedächtig. "Ich setze meine Füße ganz genau in Vaters Fußstapfen", rief es zur Erklärung. Das Wort weckte ein Echo in meinem Herzen.

Klar und deutlich erkennbar sind die Fußstapfen unseres Herrn Jesu. Er hat keine Sünde getan, ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden. Er schalt nicht, da er gescholten ward (V. 22). Er war seinen irdischen Eltern untertan, und wie pünktlich im Gehorsam seinem himmlischen Vater gegenüber! Er tat wohl, wohin er kam, war sanftmütig und von Herzen demütig, freundlich mit den Kindern, barmherzig mit den Betrübten, hilfreich für die Hungernden und Armen. Man hörte sein Geschrei nicht auf den Gassen. Gewiss lieh er dem Afterreden niemals Gehör oder Stimme.

O dass wir darauf bedacht wären, "ganz genau" zu wandeln in seinen Fußstapfen! Wie können wir das? Nur wenn er in uns wohnt.

Herr, lehre mich auch heute klar erkennen, wo Deine Fußstapfen mich hinweisen, und gib mir Gnade, in dieselben zu treten.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Wer setzt uns heute die moralischen Maßstäbe?

Die Geschichte Judas und Israels weist auf eine Tatsache hin, die uns die gesamte Geschichte sehr deutlich lehrt: Die Massen sind oder werden bald, was ihre Führer sind. Der König setzte die moralischen Maßstäbe für sein Volk. Israel hat sich manchmal gegen seine Führer empört, das ist wahr – aber die Rebellionen waren nicht spontan. Die Menschen wechselten nur zu einem anderen Führer hinüber und folgten diesem. Tatsache ist, dass sie immer einen Führer brauchten. Wie auch immer sich der König entpuppte: Schon bald folgte das Volk seiner Führung. Sie folgten David in der Anbetung Jahwes, Salomo beim Tempelbau, Jerobeam bei der Errichtung von Götzenbildern und Hiskia bei der Wiederherstellung des Tempels und des Gottesdienstes. Es schmeichelt den Massen nicht, dass sie so leicht zu lenken sind. Aber uns geht es nicht darum, jemanden zu loben oder zu tadeln. Uns interessiert die Wahrheit, und diese Wahrheit lautet: In religiösen Angelegenheiten folgt das Volk seinen Führern, sei es zum Guten oder zum Bösen. Ein guter Mann kann die moralische Einstellung einer ganzen Nation beeinflussen, und eine korrupte und weltlich gesinnte Priesterschaft bringt es fertig, ein Volk in gefährliche Abhängigkeiten zu bringen. Das bekannte Sprichwort: »Wie der Priester, so das Volk«, beschreibt mit einem Satz diese in der Bibel deutlich gelehrte und in der Religionsgeschichte immer wieder bestätigte Wahrheit. Der Lohn für gottesfürchtige Führerschaft ist wunderbar, andererseits ist die damit verbundene Verantwortlichkeit so schwer, dass sich niemand leisten kann, die Sache auf die leichte Schulter zu nehmen.


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Wir sind berufen, zu dienen und Frucht zu bringen, aber es gibt dafür eine Bedingung: daß wir unserem Herrn Jesus Christus in den Spuren Seiner Leiden nachfolgen. Wie oft versuchen wir aber, das zu umgehen! Und doch, der Dienst, der allein für Christus angenehm ist, geht vom Kreuz aus. Die einzig bleibende Frucht ist die eines Lebens, das mit Christus zusammengewachsen, einsgemacht ist durch die Gleichgestaltung mit Seinem Tod, und dadurch auch mit Seiner Auferstehung. Das ist die Richtschnur für unseren Dienst, und welch ein Licht wirft das auf die Aktivitäten von so vielen Christen!

Die Fußspuren Jesu Christi beginnen in der Krippe, in der Er als ein ganz einfacher Mensch erschien. Dann führen sie durch die Verständnislosigkeit sogar von Jüngern und Freunden, gehen darin durch die tiefen Furchen des inneren Leidens unter der Verwerfung. «Dazu seid ihr berufen.» Dieses Vorbild hat Er euch hinterlassen, ein Beispiel von Entsagung, von Schweigen beim Opferbringen und von Selbsthingabe. Folgen wir Ihm nach, außerhalb der großen Masse, außerhalb der menschlichen Unternehmungen und Ränkespiele? Seine Fußspuren führen uns nicht zur Mehrheit, sondern in die Einsamkeit. Sie führen uns in die Situationen, wo Jesus (und das lesen wir dreimal) verborgen bleiben wollte. Aber gerade dann gingen Ströme lebendigen Wassers von Ihm aus (Johannes 7,38). Gerade dann, wenn der Tod, Sein Tod, in uns wirksam ist, wirkt das Leben in den anderen Menschen (2. Korinther 4,10-12).

Der Weg, den unser Herr ging, wird nie allgemein beliebt sein; er umgeht, was in die Augen fällt. Wenn wir aber Seinen Fußspuren in der Gemeinschaft Seiner Leiden folgen, dann lernen wir in unserem Dienst ein Leben kennen, einen Frieden und einen Trost, die vollkommen göttlich sind, die ihre Wirkungen auf die Welt um uns her haben werden. Das ist unsere Gelegenheit. «Dazu seid ihr berufen.» Dann bleibt zwar beim Festmahl des Königs Saul unser Platz leer (1. Samuel 20,25), aber in der Spalte des geschlagenen Felsens ist Raum für uns. Und dort, wo die Fußspuren Seiner Leiden sind, werden wir Seine Herrlichkeit sehen (2. Mose 33,22).


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Dazu seid ihr berufen; sintemal auch Christus gelitten hat für uns und uns ein Vorbild gelassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen.

Welches Bild Christi hat dir, o Christ, von deiner Jugend auf am meisten das Herz gewonnen? Ich frage das im Namen des Apostels, der hier von einem Vorbild spricht, von einer Erscheinung, in die sich Christus gleichsam gebannt hat, von einem kurzen, zusammengedrängten Bildnis, von dem seine ganze Herrlichkeit erstrahlt. Ich weiß, du antwortest mir: Der erste Eindruck, den ich von Christo empfing, ist der, als meine Mutter mich ans Kreuz hinführte und mir von dem Mann der Schmerzen erzählte. Dies Bild ist mir durch die Jahre nachgegangen, dies Bild steht mir vor Augen, wenn ich bete. Mit dem Bilde mache ich mich vertraut, wenn ich leide, und dies Bild sollen meine Augen sehen, ehe sie brechen. Christus, sagt der Apostel, hat uns ein kurzes Lebensbild gelassen, einige Züge, die ein armer Maler wohl auf Leinwand bannen kann und das doch über alle Kunst weit erhaben ist; und dieses Bildnis, diesen kurzen Lebensabriss gilt es ins Herz zu nehmen. „Dass wir sollen nachfolgen seinen Fußstapfen.“


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Dazu seid ihr berufen; sintemal auch Christus gelitten hat für uns und uns ein Vorbild gelassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen.

Der Apostel geht in ein anderes über. Und nun geht der große Meister nachdrücklich vor dir her, so nachdrücklich, dass du im Flugsand wie auf festgetretenem Weg den Pfad wahrnehmen kannst, so dass immer sein voranleuchtendes Bild dir entgegentritt. „Er hat gelitten für uns und uns ein Vorbild gellassen , dass wir sollen nachfolgen seinen Fußstapfen. “ Mein Christ, wenn du allein leiden würdest, dann würde die Leidensfreudigkeit entweder zu einem ungesunden Fanatismus oder aber in dumpfe Resignation entarten. Du hättest entweder Leidenschaften, die dir niemand auferlegt hat, oder du würdest gegen ihn murren und schließlich das Joch tragen bis es dir das Herz abgedrückt hat. Aber nun heißt er dich mit ihm leiden! Siehe, die Fußspuren, in die du trittst, hat er gesegnet, die Leidenszeiten, die du jetzt angehst, durchmessen, die Angst, unter der du seufzest, durchkostet.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Dazu seid ihr berufen; sintemal auch Christus gelitten hat für uns und uns ein Vorbild gelassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen.

Es gibt kein Leiden in der Welt, in dem man nicht einen Bekannten träfe, und der Bekannte ist der, der sich durch seinen Tod zu dir bekannt hat. Siehe, es gibt gar nichts, auch das verschuldete Elend nicht, in dem du nicht ihn finden könntest, der da spricht: „Reiche deine Hände her und lege sie in meine Seite und deine Finger in meine Nägelmale.“ Ja , das heißt man mit Christus leide n. Ich meine, das müsste uns so trostreich sein, wie wenn der Wanderer durch eine Schneewüste im Winter geht: nirgends ein Ausblick, über ihm der graue Himmel und unter ihm die unwirtliche Fläche, und nun gewahrt sein Fuß, dass er auf gebahntem Wege schreitet; nun setzt er seinen Fuß in Spuren, die vor ihm her ein anderer Fuß ging; und diese eine Empfindung, dass er diesen Weg nicht zuerst geht und dass diesen Weg ein anderer Fuß schon beschritten hat, lässt ihn getroster fürbass gehen. So ist unser Leben: im Leid begegnet uns der Herr.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Denn dazu seid ihr berufen, sintemal auch Christus gelitten hat für uns, und uns ein Vorbild gelassen, dass wir sollen nachfolgen seinen Fußstapfen.

Es klingt für einen selbstsüchtigen, leidensscheuen Menschen eigentümlich, wenn er hört, er sei dazu berufen, um Wohltat willen zu leiden und zu dulden. Versteht er doch überhaupt den Beruf zum Leiden nicht, am allerwenigsten zum Leiden um Wohltat willen. Petrus selber hatte eine Zeit, in der er unfähig war zum Leiden, was er durch die Verleugnung des Herrn bewies. Auch den Herrn wollte er vom Leiden zurückhalten. Aus dem leidensscheuen Petrus wurde aber ein leidenswilliger Petrus, der das wichtige Wort von Herzen und aus Erfahrung aussprach: um Wohltat willen leiden und erdulden, das ist Gnade bei Gott. Wie hatte er das gelernt? Auf demselben Wege, auf dem wir alle es lernen müssen: auf dem Wege des Sterbens. Petri Hochmut, Selbstsucht, sein sich selber Führenwollen musste sterben. Er musste sich unbedingt unter seinen Herrn demütigen lernen, um von ihm und seinem Geist sich führen zu lassen. Das hat er getan; der gefallene, tief gedemütigte, von seinem auferstandenen Herrn begnadigte und an Pfingsten mit seinem Geist gesalbte Petrus lernte in den Fußstapfen seines leidenden Heilandes wandeln. Das ist auch mein Weg und Dein Weg: unser geheimer Widerwille gegen das Leiden, das Erhaltenwollen unseres selbstsüchtigen Wesens muss sterben, und wir müssen uns wappnen mit Jesu Sinn. Willst du ein Kind sein deines Vaters im Himmel und als solches die Feinde lieben, wohltun denen, die dich hassen, bitten für die, die dich beleidigen und verfolgen, segnen, die dir fluchen, so lerne leiden. Willst du Jesu Jünger sein und nicht schelten, wenn du gescholten wirst, nicht drohen, wenn du leidest, so musst du leiden lernen. Willst du dich rühmen der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, so lerne dich erst rühmen deines Heilandes in der Dornenkrone. Ohne Nachfolge Jesu im Leiden gibt es keine Nachfolge zur Herrlichkeit.

Du, durch Leiden des Todes gekrönter Heiland! Ich bin von Natur so leidensscheu, wie Petrus es war. Ich bitte Dich, Du wolltest mich so in die Gemeinschaft Deines Todes einführen, dass ich Dir ähnlich werde. Amen