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Predigten zu Epheser 2,14

"Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht und abgebrochen hat die Zwischenwand der Umzäunung,"

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Er ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht hat und hat abgebrochen den Zaun, der dazwischen war."

Wie ein siebenfaches Band schließt die Einheit des Geistes alle Gläubigen in der ganzen Welt zusammen. Wie verschieden Wesensart und äußere Umstände auch sein mögen, so kann sie dennoch nichts trennen - vorausgesetzt, dass in ihnen sein einheitwirkender Geist wohnt. Unsere Einheit gründet sich nicht darauf, dass wir die Wahrheit des Einsseins einsehen, noch darauf, dass wir uns von allem loslösen, was dem Einssein irgendwie widerspricht. Unsere Einheit ruht sicher und fest auf der Tatsache unseres Vereintseins mit Christus, das durch sein Kreuz bewirkt worden ist und das wir durch die Einwohnung seines Geistes in uns real erfahren. Das ist die gesündeste und solideste aller denkbaren Grundlagen.


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"... er hat abgebrochen den Zaun, der dazwischen war ..."

Dort ist unter dem Zaun alles das verstanden von Gesetz, Anschauung und Sitte, wodurch Israel sich von der Heidenwelt getrennt wusste. Wir können sagen, Jesus bricht die Zäune zwischen Herzen und Nationen, die Zäune, die aus Selbstsucht und Sünde zusammengeflochten sind, heute, überall da und insoweit ab, als man seinen Gedanken nachgibt. Erst durch ihn lernt die Menschheit sich als eine große Bruderfamilie ansehen, die innerlich zusammenhängt. Aber hinter seinem Rücken befleißigen sich kleine böse Geister doch damit, ein Stückchen Zaun wieder zu flicken und aufzurichten. Dann kommt mal wieder ein starker Vorstoss des Reiches Gottes und zerbricht auf weite Strecken hin all das Flickwerk der Menschenzäune. - Willst du ein gutes Gewissen gegen Jesus und die Brüder haben, dann halte deine Zunge im Zaum, dass sie nicht mit bösem Reden Zaunstecken schnitzt und einschlägt zwischen Herz und Herz. Die Zäune der Selbstsucht gehen mitten durch die Häuser und Vereine und Gemeinschaften. Wer Jesu ähnlich sein will, muss abbrechen, was dazwischen sich aufrichtet. Aber schließlich muss er nochmals bei seinem Kommen in Herrlichkeit die letzten Zäune für immer wegfegen, damit dann ein Hirt und eine Herde sei.

Herr Jesu, mache uns dir ähnlich. Wir möchten deine Arbeit fortsetzen und anstatt Hass und Hader, Liebe und Frieden säen. Hilf uns so sehen und urteilen wie du, und dann so handeln wie du. Um deines Reiches willen. Amen.


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Das Kreuz Christi hat dem langen Unterschied zwischen Juden und Heiden ein Ende gemacht. Als Jesus am Kreuze hing und ein Fluch für uns wurde, hat er den ganzen Fluch des Gesetzes aufgehoben. Als das allein und ewig gültige Blut der Versöhnung auf Golgatha floß, ist die ganze Voranstalt des Gesetzes erfüllt und der alte Bund, der nur für die leiblichen Nachkommen Abrahams bestand, aufgehoben worden. Aus der Haushaltung des Gesetzes ward eine Haushaltung der Gnade, denn das gesamte Gesetz war nur ein Schatten der zukünftigen Güter, ein Schatten von Christus. Als nun Christus gekommen war und den Ratschluß Gottes hatte an sich durchführen lassen, bedurfte es des Schattens nicht mehr, denn der Körper war ja vorhanden. Wenn die Sonne aufgegangen ist, muß die Morgendämmerung verschwinden. Darum konnte der Heiland nach seiner Auferstehung zu den Jüngern sagen: Gehet hin in alle Welt zu aller Kreatur. Er sagte nicht mehr: Meidet der Samariter Städte und die heidnischen Flecken, sondern: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur. O was haben wir nur in dieser Hinsicht dem Kreuz Christi zu danken! Daß wir das Evangelium besitzen, daß uns verkündigt ist die Gnade des Heilands und die Liebe des Vaters, daß das Wort »von der großen Freude« auch in unsere Gegenden gedrungen ist, daß auch uns der Glaube an den Herrn Jesum angeboten wird, daß auch wir nicht mehr Gäste und Fremdlinge bleiben müssen, sondern Bürger mit den Heiligen sein dürfen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, daran Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn, das haben wir dem Umstand zu danken, daß Jesus Christus für uns am Kreuz gestorben ist. Darum hat der Heiland vorhersagen können: Es werden Leute kommen von Morgen, Abend, Mittag und Mitternacht und bei ihm mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tische sitzen in seines Vaters Reich. Darum hat der Apostel Johannes im Geist jene große Schar aus allen Völkern, Heiden und Sprachen gesehen, mit weißen Kleidern angetan, denn sie hatten alle ihre Kleider gewaschen und helle gemacht im Blut des Lammes Gottes, das geschlachtet ist für die Sünden der Welt.

Gottes Lamm ruft Gnade! Allen Sündern Gnade! Alle, die da kommen, werden angenommen. Auf ihn aus Gnaden die Schuld geladen. Gottes Lamm ruft Gnade! Allen Sündern Gnade.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Er ist unser Friede.

Seid getrost, er ist der Friede, trotz der Wetter, die euch umbrausen, trotz der Not und Aussichtslosigkeit des Kampfes. Er meint es ja doch treu; denn er hat euch seinen Sohn gegeben; wie sollte er euch nicht trösten in eurem Leid. Er ist der Friede, das haben die bekümmerten Herzen gespürt; wenn sie mit ihrer Zerrissenheit zu ihm flüchteten, weil die Wunden nicht mehr heilen und die Narben sich nicht mehr schließen wollten, da ist in der Nacht eine große deutliche Stille eingekehrt, eine Stille, die der früheren Stürme ganz vergessen und der früheren Unruhe gar nicht mehr gedenken ließ. Das war der, der zu deiner Seele spricht: Ich bin dein Friede.