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Predigten zu Psalm 103,2

"Preise der HERR, meine Seele, und vergiß nicht alle seine Wohltaten!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Vergiss nicht, was Er dir Gutes getan hat."

Es ist eine liebliche und löbliche Beschäftigung, auf die Hand des Herrn zu achten, wie sie sich in der Lebensführung der Heiligen voriger Zeiten offenbart, und seine Barmherzigkeit wahrzunehmen, die sich kundgibt, wenn Er sie aus Trübsal erlöst, seine Gnade, wenn Er ihnen ihre Sünde vergibt, seine Treue, wenn Er ihnen seinen Bund hält. Aber wäre es nicht noch seliger und segensreicher für uns, wenn wir auf die Hand Gottes in unserm eignen Leben acht hätten? Sollten wir in unsrer Schicksalsführung wenigstens ebenso deutlich das göttliche Walten erkennen, ebenso klar und strahlend seine Barmherzigkeit und seine Gnade, ebenso überzeugend seine Wahrhaftigkeit und Treue, wie im Leben irgend eines Heiligen, der uns vorausgegangen ist? Wir tun ein Unrecht an unserm Herrn, wenn wir meinen, Er habe alle seine mächtigen Taten vollbracht und sich als der starke Gott erzeigt für die Menschen der Vorzeit, aber Er wirke keine Wunder mehr und rege seinen gewaltigen Arm nicht mehr für die Heiligen, die jetzt auf Erden leben. Werfen wir einen Blick auf unsre Vergangenheit. Gewiss können wir in derselben manches glückliche Ereignis gewahren, das uns aufmuntert und zur Ehre unsers Gottes zeugt. Seid ihr noch nie aus Nöten erlöst worden? Seid ihr noch nie durch Trübsalsströme geschritten, und dabei getragen worden von der Gnadengegenwart Gottes? Seid ihr noch nie unversehrt durchs Feuer der Verfolgung gegangen? Habt ihr nie Offenbarungen empfangen? Sind euch keine vorzüglichen Gnadenerweisungen zuteil geworden? Hat der Gott, der Salomo gab, was sein Herz begehrte, nie auf euer Seufzen geachtet und euer Verlangen erhört? Hat der Gott der überschwenglichen Güte, von welchem David sang: "Der deinen Mund fröhlich macht," dich nie mit dem Mark und Fett seiner Güte gesättigt? Hat Er dich noch nie geweidet auf grüner Aue? Hat Er dich noch nie geführt zum frischen Wasser? Gewisslich ist uns der Herr so gnädig und gütig gewesen, als den Heiligen der Vorzeit. Darum lasst uns seine Gnadentaten zum Preisgesange verweben. Wir wollen das lautere Gold der Dankbarkeit und die Edelsteine der Loblieder nehmen und sie zu einer neuen Krone zusammenflechten für unsers Jesu Haupt. Unsre Seelen sollen so lieblich erschallen wie Davids Harfen, wenn wir des Herrn Lob verkünden, des Gnade ewiglich währet.


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Preise den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten... der da heilt alle deine Krankheiten." Psalm 103,2.3b

Einer der alttestamentlichen Namen für Gott ist Jehova-Rapha, das bedeutet: "Der Herr, der dich heilt" (s. 2. Mose 15,26b). Gott ist es, der uns gesund macht. Er heilt uns von allen möglichen Gebrechen, und Er wird uns letzten Endes für immer von jeder Form der Krankheit erlösen.

Manchmal heilt Er uns durch die unglaublich starken Gesundungskräfte, die Er in unserem Körper angelegt hat. Deshalb sagen die Ärzte oft: "Die meisten Dinge sehen am anderen Morgen besser aus." Manchmal heilt Er auch durch Medizin und durch Operationen. Dubois, ein berühmter französischer Arzt, hat einmal gesagt: "Der Arzt verbindet die Wunde, aber Gott heilt sie." Manchmal heilt Er auch auf wunderbare Weise. Das wissen wir aus den Evangelien und auch aus persönlicher Erfahrung.

Es ist jedoch nicht immer der Wille Gottes, uns zu heilen. Wenn es so wäre, dann würden ja manche Menschen niemals alt werden und sterben. Aber jeder stirbt früher oder später - bis der Herr wiederkommt. Gott hat auch das körperliche Leiden des Paulus nicht weggenommen; Er hat ihm aber die Gnade geschenkt, es zu ertragen (s. 2. Korinther 12,7-10).

Allgemein gesehen ist alle Krankheit eine Folge der Sünde. Damit meine ich: Wenn es nie eine Sünde gegeben hätte, dann gäbe es auch keine Krankheit. Manchmal ist Krankheit auch die direkte Folge der Sünde im Leben eines Menschen. Beispielsweise ruft Alkoholismus manchmal Leberkrankheiten hervor, Rauchen verursacht manchmal Krebs, sexuelle Unzucht führt manchmal zu Geschlechtskrankheiten, und Ärger bringt einem manchmal Magengeschwüre ein. Aber nicht jede Krankheit ist eine direkte Folge der Sünde dieses Menschen. Satan fügte Hiob schlimme Krankheiten zu (s. Hiob 2,7), und doch war Hiob der gerechteste Mensch auf Erden (s. Hiob 1,8; 2,3). Er quälte eine unbekannte Frau mit einer Verkrümmung des Rückgrats (s. Lukas 13,11-17). Und er war die Ursache für den "Dorn für das Fleisch" bei Paulus (s. 2. Korinther 12,7). In Johannes 9,2.3 wird von einem Blindgeborenen gesprochen, der nicht durch eigene Sünde seine Krankheit verschuldet haben konnte. Epaphroditus war ernsthaft krank, doch nicht wegen einer Sünde, sondern wegen seines unermüdlichen Dienstes für den Herrn (s. Philipper 2,30). Und Gajus war geistlich gesehen gesund, aber körperlich kränklich (s. 3.Johannes 2).

Schließlich muss man noch hinzufügen: Wenn man nicht geheilt wird, weist das nicht notwendigerweise darauf hin, dass man zuwenig Glauben hat. Nur wenn Gott Seine spezielle Zusage gegeben hat, dass Er heilen wird, kann der Glaube die Heilung für sich beanspruchen. Sonst überlassen wir uns unserem lebendigen, liebevollen Gott und beten darum, dass Sein Wille geschieht.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Gott hat dir Gutes getan. Hat auch jemand von uns ihn dazu veranlasst? Hat er ihm etwas zuvor gegeben, dass er empfangen und geboren worden ist, dass er im Mutterleibe oder in der Geburt nicht erstickt ist, oder dafür, dass er eine zartliebende Mutter, einen treuen Vater gehabt, dass er an den Brüsten der Mutter getränkt und in einer Wiege gebettet wurde?Woher sind alle die Freuden der Kindheit, woher war das Zunehmen und Wachsen am Körper, woher die wiederholte Bewahrung im jugendlichen Alter bei tausend und aber tausend Gefahren des Leibes und des Lebens? Woher das Wiederaufleben aus so mancher Krankheit, woher die Speisung, das Gekleidetwerden, die Erwärmung, woher das Obdach, woher das Lager und der balsamische Schlaf in finsterer Nacht? Ist es nicht alles, was das Leben bedarf, eine Wohltat Gottes? Und dass man einen gesunden und sogar trotz Leiden und Krankheit wunderbar erhaltenen Leib, dass man den Gebrauch seiner Gliedmaßen hat und behalten hat, dass man sehen, hören, fühlen, schmecken und empfinden kann, dass man Hände, Arme und Füße zu seinem Gebrauch bekommen und behalten hat, ist es nicht alles von Gott? Seht dieses alles gehört zum Leben, bis zu den Erquickungen und der Durchhilfe im hohen Alter. Wer macht das alles? Wer gibt es uns so väterlich, so königlich, so milde, so ohne Vorrücken, so ohne sich sehen zu lassen? Ist es nicht allein Gott, der diese Dinge an uns tut?

Lobe den Herrn, der alles so herrlich regieret,
der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet,
der dich erhält,
wie es dir selber gefällt.
Hast du nicht dieses verspüret?


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

"Lobe den Herrn, meine Seele ..., der dir alle deine Sünden vergibt ..." Psalm 103, 2 u. 3

"Ja", sagst du, "ich würde auch die Vergebung meiner Sünden glauben, wenn ich nicht eine gewisse Sünde hätte, die allzu schwer und ungebührlich ist!" - Du hast also eine heimliche Last auf deinem Herzen. Das ist gewiss schwer; aber beachte, wie die Worte hier lauten: "Der dir alle deine Sünden vergibt." Es bleibt wahr, dass es eine Sünde zum Tod gibt, die nie vergeben werden kann, "die Lästerung wider den Geist"; diejenigen aber, die dieselbe begangen haben, pflegen auch nie Vergebung zu suchen. Nun sagt Christus ausdrücklich, dass diese Sünde die einzige ist, die nie vergeben wird. Sonst sagt Er, dass "alle Sünde und Lästerung dem Menschen vergeben wird", auch so schwere Sünden wie Lästerung gegen Gott, ja, selbst die grässlichsten Sünden. Der Herr versichert feierlich: "Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiss werden; und wenn sie gleich ist wie Rosinfarbe, soll sie doch wie Wolle werden!" Halte darum hier still! Solltest du bei einer solchen Versicherung des barmherzigen Gottes Ihm nicht zu Willen tun und Ihm aufs Wort glauben, auch wenn du gar nichts in deinem Herzen fühlst? Oder willst du noch gegen den Herrn streiten und Ihm bei einem so tröstlichen Wort nicht glauben? Du würdest Ihn dadurch zum Lügner machen. Willst du weiter auch nur einen einzigen Augenblick im Unglauben fern von deinem Gott gehen, kalt, starr und verkehrten Sinnes?

Nun sagst du vielleicht: "Ich habe auch einmal Vergebung erhalten und geglaubt, habe aber wiederum gesündigt. Kann Gott wohl beständig vergeben?" Antwort: Dass du gesündigt hast, nachdem du Gnade und Erleuchtung erhalten hattest, ist gewiss eine schwere Sünde; aber achte doch wieder auf das Wort. Hier steht nicht "vergeben hat", als wäre es nur einmal geschehen, sondern hier steht "vergibt", beständig und unaufhörlich vergibt. Würde Gott nicht beständig vergeben, wäre Seine Vergebung von keinem Nutzen und keiner würde errettet; denn dann wäre alles sofort verloren, weil beständig Sünden in unserem Fleische sind, die auch unausgesetzt hervortreten. Hierher gehören Luthers Worte: "Weil in unserem Fleisch eine beständige Sünde wohnt, solange wir hier auf Erden leben und kein Aufhören ist mit Fehlern und Vergehen, so ist wahrlich vonnöten, dass wir dagegen eine ewige, beständige Vergebung haben, auf dass wir nicht um der Sünde willen wieder unter Gottes Zorn fallen, sondern um der Vergebung willen doch immer unter der Gnade verbleiben." Dies ist der ewige Bund des Herrn, der bewirkt, dass die Sünde uns nicht verdammen kann!

Nimm hier David zum Beweise. Er hatte eine lange Zeit bei Gott in der Gnade gestanden und eine ganz außerordentliche Gnade genossen. In der Frühe seiner Jugend war er mit der Erleuchtung des Wortes und des Geistes Gottes begabt, vom Schafhirten zum König des Volkes Gottes gewählt und gesalbt. Sodann war er mit großen Siegen und großer Ehre gesegnet, so dass er sogar auch ein großer Prophet des Herrn war. - Und sieh! Er fällt auf einmal in zwei der grässlichsten Sünden, in Ehebruch und Mord! Da waren nun "blutrote Sünden", begangen von dem am meisten erleuchteten und begnadigten Mann, und dennoch erhielt er Vergebung, erhielt er eine herrliche Zusage der Vergebung, und zwar sogleich, als er seine Übertretung vor dem Herrn bekannte. Was hatte er getan, um Gott zu versöhnen und Vergebung zu erhalten? Durchaus nichts! Nein, nicht das Geringste - außer, dass er endlich, nach vielem Widerstreben, von der Not getrieben, mitten in seiner Schande vor Gott trat, seine Sünden zu bekennen -,und sogleich erhielt er Vergebung. Er selbst sagt: "Da ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein täglich Heulen; denn Deine Hand war Tag und Nacht schwer auf mir ... Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretung bekennen; da vergabst Du Mir die Missetat meiner Sünde."

Hier sehen wir, was Gottes ewiger Bund heißen will, der bewirkt, dass keine Sünde uns verdammen kann! Hier sehen wir, dass die Sünden, wenn sie auch blutrot sind, doch im Blutdes Lammes abgewaschen, schneeweiss werden sollen. Hier sehen wir, dass "das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, uns rein macht von aller Sünde." Hier sehen wir, dass, obwohl man auch vorher Gnade und Erleuchtung gehabt hat, die Sünde dennoch sogleich vergeben wird. Hier dürfen wir den gesunden, einfachen Schluss ziehen: Hat Gott dem David vergeben, der so großes Licht und so große Gnade besass und dennoch so grob sündigte, dann wage ich keinen Augenblick zu zweifeln und fern von meinem Gott zu gehen; dann kann, dann muss und darf ich dessen gewiss sein, dass Er auch mir vergibt, - sofern ich zu meinen anderen Sünden nicht auch die Lästerung gegen Gott hinzufügen will, dass ich sage, Er habe - Seinem Worte gerade entgegen - doch Ansehen der Person und halte nicht Sein Wort! Gott bewahre mich vor einem solchen Unglauben! Ich bin ein Mensch ebenso wie David! Ich bin auch mit dem teuren Blut Christi versöhnt wie David! Und David war ein ebenso grober Sünder wie ich! Da er nun trotz so schwerer Sünden Gnade erhielt, brauche auch ich nicht zu verzweifeln, zumal der große, barmherzige Gott selbst spricht: "Ich will keines Sünders Tod" - "allein erkenne deine Missetat" -, "und wenn deine Sünden gleich blutrot sind, sollen sie doch schneeweiss werden."

Wo ist ein einziger gekommen, (Wer einen weiss, der sag' ihn an!) Den Jesus nicht hat angenommen, Dieweil Er alles will und kann? Du weißt ja keinen, wahrlich nein; So sollst du nicht der erste sein.


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Wenn wir bedenken, wie gütig der Vater im Himmel gegen uns ist, könnten wir uns mit Recht fragen, ob es möglich ist, zu vergessen, was Er an uns getan hat. Ach, leider ist es möglich!

Es wird uns schwer, zu begreifen, daß Israel seine wunderbare Befreiung aus Ägypten, den Durchzug durchs Rote Meer und die anderen, darauffolgenden Wunder vergessen konnte. Aber könnten die Israeliten nicht von uns sagen: Ist es möglich, daß die Christen, denen eine so große Erlöserliebe gilt, denen ein so wunderbares Heil und viel Gnade gegeben wurde, alle diese Wohltaten vergessen können?

Vergessen zeugt von Mangel an Dankbarkeit. Wenn wir Gottes Wohltaten als etwas betrachten, was Er uns schuldig ist, versündigen wir uns. Undankbarkeit ist die Folge von Selbstsucht und ein Beweis, daß man sich im Leben nur um sich selber dreht. Wir lassen uns von Gott Gutes tun, freuen uns darüber, gewöhnen uns aber schließlich daran. Für Israel tat Gott täglich das Wunder des Manna. Aber mit der Zeit gewöhnte sich das Volk daran, redete verächtlich darüber und begann, etwas anderes zu begehren. Ist das nicht auch bei uns der Fall? Gott Iäßt Himmelsbrot auf uns regnen, geistliche Reichtümer im Überfluß, aber wir gewöhnen uns daran und werden unzufrieden. Wir brauchen ständig andere Dinge; wir nehmen uns Zeit, alle möglichen Bücher zu lesen, während wir die ganze Fülle in dem Buch der Bücher noch bei weitem nicht erschöpft haben. Auf diese Weise nähren wir unser Eigenleben, aber unser geistliches Leben wird nicht mit frischem Manna gespeist, und das Manna von gestern «wird stinkend». Wenn wir das Empfangene nicht verarbeiten, sondern eilig zu anderem übergehen, werden wir unempfindlich für das Wirken des Heiligen Geistes in uns. Diese Sünde wurde Israel zum Verhängnis, und Gott sagt uns, daß die Kirche auf dieselbe Weise zu Fall kommen wird.

Wir wollen uns also warnen lassen, Gottes Gnadengaben nicht vergessen und ihnen den gebührenden Wert beimessen. Und wenn wir alles bekannt und bereut haben, wolle Gott uns in Seiner Güte die Erfahrung des Psalmisten machen lassen: «Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat!»


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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In einer westdeutschen Großstadt steht an einer der Hauptgeschäftsstraßen eine alte Kreuzigungsgruppe. Ein frommer Meister hat vor Jahrhunderten dies Bild in Stein gehauen und aufgestellt.

Jetzt ist es schon recht verwittert und geschwärzt. Große Bauten sind ringsherum entstanden. Aber das Kreuz steht noch da. Tausende laufen täglich daran vorbei. Fröhliche und beschwerte Herzen gehen daran vorüber, Gute und Böse. Hohe Leute in Autos fahren vorbei, und müde Bettler mit zerrissenen Schuhen lehnen sich einen Augenblick daran. Aber wer von all diesen sieht das Kreuz?!

Ist es mit dem wirklichen Kreuz Jesu nicht ebenso? Das hat Gott mitten in. der Menschenwelt aufgerichtet. Es ist der Ort, wo wir alle unsere Lasten ablegen dürfen, wo das beladene Gewissen Vergebung findet und das unruhige Herz den Frieden. Aber die Menschen sind so erfüllt mit ihren Dingen, dass sie an dem großen Heil Gottes in Jesus vorüberhasten. Ja, viele denken – wie bei jenem Kreuz in der Großstadt –: „Das Wort vom Kreuz passt nicht mehr in unsere Zeit hinein. Es ist nur noch eine Erinnerung an alte Zeiten."

„Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!" Ja, vergiss es nicht! Im Kreuz ist Heil, Frieden, Gnade Gottes, Leben, ewiges Leben. Halte ein in deinem Rennen, bleibe stehen vor dem Kreuze Jesu, und sieh, was Er dir Gutes getan hat! Amen.