Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer

Text-Erklärung:

Das Lied beschreibt die Liebe Gottes als etwas Weites, Offenes und Geborgenes – sie ist wie Gras und Ufer, wie Wind und ein Zuhause. In Gottes Liebe erleben wir Freiheit: Wir dürfen uns entfalten, Entscheidungen treffen und unseren eigenen Weg wählen. Zugleich wird eine Sehnsucht nach dieser Freiheit ausgedrückt, die hilft, sich selbst zu finden und Neues wachsen zu lassen. Doch die Wirklichkeit ist davon oft entfernt: Zwischen den Menschen stehen Mauern aus Angst, Misstrauen und Selbstsucht, die uns gefangen halten und den Blick zueinander erschweren. Diese Gefangenschaften entstehen aus den eigenen Ängsten und trennen uns voneinander. Die Hoffnung des Liedes liegt darin, dass nur Gott als guter Richter uns wirklich von diesen inneren und äußeren Fesseln befreien kann. Seine befreiende Liebe gilt allen Menschen, unabhängig von Herkunft oder Zugehörigkeit. Erst durch Gottes befreiende Liebe ist echte Gemeinschaft und Freiheit für alle möglich.

Geschichte des Liedes:

Im Jahr 1965 verfasste Christa Weiß für den Deutschen evangelischen Kirchentag den Text des Liedes „Die ganze Welt hast Du uns überlassen“. Inspiriert von diesem Lied verfasste der schwedische Pfarrer Dieter Anders Frostenson den Liedtext “Guds kärlekär som stranden och som gräset“ (= Gottes Liebe ist wie der Strand und das Gras), welcher von Lars Åke Lundberg neu vertont wurde. 1970 übersetzte Ernst Hansen dieses Lied mit den Worten „Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer“ ins Deutsche.

Wegen der Verwendung des Wortes „Rasse“ in einer der 4. Strophe des Liedes empfiehlt die EKD, diese Liedzeile nicht unüberlegt zu singen. Ernst Hansen hat den Begriff „Rasse“ aus dem schwedischen Original übernommen.