10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Johannes 16,33

"Dieses habe ich zu euch geredet, auf dass ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Drangsal; aber seid gutes Mutes, ich habe die Welt überwunden."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen

"In der Welt habt ihr Angst."

Fragst du nach dem Grund dieser göttlichen Anordnung, lieber Leser? Schau über dich hinauf zu deinem himmlischen Vater und siehe, wie rein und heilig Er ist. Weißt du, dass du eines Tages Ihm gleich sein wirst? Wirst du ohne Mühe seinem Ebenbilde gleich werden können? Wirst du nicht müssen durchläutert werden im Ofen der Trübsal, damit du gereiniget werdest? Wird es dir etwas Leichtes sein, aus deinem Verderben los zu kommen und vollkommen gemacht zu werden, gleichwie dein Vater im Himmel vollkommen ist? Und dann, lieber Christ, wende deinen Blick unter dich. Weißt du, was für Feinde dir auflauern? Du warst einst ein Knecht und Untertan Satans; und kein König lässt gern seine Untertanen fahren. Meinst du, der Satan werde dich unangefochten lassen? Nein, er wird sich jederzeit an dich machen, denn er "gehet umher wie ein brüllender Löwe und suchet, welchen er verschlinge." Darum mache dich auf Trübsal gefasst, lieber Christ, wenn du unter dich blickst. Und weiter schau um dich. Wo bist du? Du stehst in Feindesland als ein Fremdling und Flüchtling. Die Welt ist nicht dein Freund. Wenn sie es wäre, denn wärest du Gottes Freund nicht; denn wer der Welt Freund ist, ist Gottes Feind. Zähle darauf, dass du überall Feinden begegnest. Wenn du schläfst, so wisse, dass du auf dem Schlachtfelde ruhst; wenn du umhergehst, so nimm dich bei jedem Gebüsch vor einem Hinterhalt in acht. Gleichwie die Moskitos, wie man sagt, die Fremden heftiger belästigen als die Einheimischen, so werden auch die Trübsale dieser Welt dir am härtesten zusetzen. Endlich schaue in dich, in dein eignes Herz, und siehe zu, was du da findest. Sünde und Selbstsucht wohnen noch immer darin. Ach! wenn du keinen Satan hättest, der dich versucht, keine Feinde, die dich anlaufen, und keine Welt, die dich lockt, so fändest du in dir selber Böses genug, was dir Kummer und Kreuz bereitet, denn "das Herz ist ein trotziges und verzagtes Ding, wer kann es ergründen?" So mache dich denn auf Trübsal gefasst, aber verzweifle nicht daob, denn Gott ist mit dir, um dir zu helfen und dich zu stärken. Er hat gesagt: "Ich bin bei dir in der Not, ich will dich herausreißen und zu Ehren machen."Hab' Geduld, bis die Huld Deines Vaters eilet Und das Herz dir heilet.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
Zitate von John F. MacArthur anzeigen

ANGRIFF AUF DIE GEMEINDE

Wir sollten uns nicht darüber wundern, wenn die Gemeinde unter Beschuss gerät, denn Christus hat es vorhergesagt. Weil die Welt, das Fleisch und der Teufel hinter diesen Angriffen stecken, hat Jesus uns aufgefordert: „Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt“ (Mt 26,41). Petrus warnt: „Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann“ (1Petr 5,8). Paulus erinnert uns daran, vorbereitet zu sein: „Wir aber, die dem Tag gehören, wollen nüchtern sein, bekleidet mit dem Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und als Helm mit der Hoffnung des Heils“ (1Thes 5,8).

Es kann schwierig sein, dein christliches Zeugnis aufrechtzuerhalten, wenn die Versuchungen eher unterschwellig als offensichtlich sind. Ich erinnere mich daran, einen Pastor in Russland gefragt zu haben: „Ist es schwierig, in diesem Land eine Gemeinde zu leiten?“ Er antwortete: „Nein, denn ich weiß, wo jeder steht. Aber wie kann jemand eine Gemeinde in Amerika leiten, wo Kompromisse und „political correctness“ zur Tagesordnung gehören?“ Manch so genannter Christ sucht die Anerkennung der Welt und ist nicht bereit, für Christus seinen Mann zu stehen.


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Solches habe ich mit euch geredet, dass ihr in mir Frieden habet."

Je älter einer in seinem Christenleben wird, desto mehr weiss er von dem Frieden in Jesu zu sagen. Dieser im Glauben alle Tage beanspruchte Friede wird ein Kennzeichen für die Ausreifung des Verhältnisses zu Gott. Nur aus solchem Frieden heraus' kann man freudig und gelassen leben, wenn auch genug Tage im äußerlichen Leben kommen, von denen wir sagen müssen, sie gefallen uns nicht. Wie es im Herbst bisweilen nach Regen tagen einen klaren Sonnentag gibt, wo die Luft besonders rein und die Fernsicht besonders deutlich ist - so wirkt der Friede Jesu auf die von Kampf und Tränen müde gewordene Seele. Aber das ist nicht nur Stimmung, das ist bleibender, selten nur gestörter Besitz. - Wer davon hört und nichts davon erlebt hat, der fragt vielleicht: Was soll ich tun, dass ich das auch bekomme? "Solches habe ich mit euch geredet", sagte Jesus zu seinen Jüngern, "dass ihr in mir Frieden habet." Das soll die naturgemässe Wirkung seiner Worte sein, wenn man sie richtig auffasst und im Glauben sich aneignet. Übergib all das schmerzende, stechende Sorgen Jesus; trau seinem Wort wirklich die Wunderwirkung zu und blick nicht mehr auf dich, sondern auf ihn, und du wirst von Tag zu Tag mehr erfahren von der Wirklichkeit des Friedens, den er uns zugesagt hat.

Lieber Herr Jesus, hülle mich in diesen Frieden ein, wie durch Panzer und Schild. Lass ihn in mir quellen und wachsen, dass ich gar nicht mehr aus seiner dauernden Gegenwart herausgeworfen werde. Du bist mein Friede. Amen.


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen

Wandelt uns nicht eine Art Heimweh an, wenn uns der Heiland verspricht, daß wir in ihm Frieden haben sollen? In einer Welt voll Unfrieden, voll Angst, voll Krieg, voll Zwietracht, in einer Welt, wo Satan seinen Thron aufgeschlagen hat, verspricht uns der Heiland, daß wir in ihm sollen Frieden haben. Ach, wie mancher muß sein ganzes Leben im Unfrieden zubringen! Wie mancher möchte mit dem Psalmisten sagen: Es wird meiner Seele lange, zu wohnen unter denen, die den Frieden hassen. Aber siehe da, was der Heiland sagt: In mir habt ihr Frieden; ihr braucht euch nicht so abzumühen und abzukümmern, suchet nur mich, ruhet nur nicht, bis ihr mich gefunden habt, so werdet ihr Frieden finden für eure Seelen. Und so ist es auch. Gewiß, mein Freund hat solche edlen Gaben, die alle Welt mir nicht verschaffen kann. Schau an die Welt, schau ihren Reichtum an, er kann ja nicht die müden Seelen laben, mein Jesus tut's, er tut's im Überfluß, wenn alle Welt zurückestehen muß.

Lasset uns diese Gnade nicht versäumen, lasset uns hier nicht schlafen und träumen, sondern wacker sein, daß wir hierin nicht dahintenbleiben. Sollen wir denn allein das haben, unter dem die ganze Menschheit seufzt, die Angst (in der Welt habt ihr Angst)? Ach nein, wir wollen auch den Frieden, der der ganzen Welt angeboten ist in Jesu, unserem Herrn, den Frieden, durch welchen wir dann die kurze Angst dieser Tage überwinden können. Denn wer den Frieden findet und besitzt in dem Überwinder der Welt, der hat genug auf Zeit und Ewigkeit, der kann das ihm zugeschiedene Teil Plage wohl tragen, ja, er erkennt dann in dieser Plage eine heilsame Vorübung auf die Ewigkeit. Schließen wir uns also recht an an den Freund unserer Seelen; lassen wir die gekreuzigte Liebe nicht aus dem Gesicht; je öfter wir vor Jesu Gnadenthron treten, desto offener wird uns der Zugang zu ihm, desto lieblicher geht er uns auf als der helle Morgenstern, desto tiefer kommen wir in seinen Frieden hinein und können das, um was sich die Menschen so sehr plagen, das Sichtbare und Vergängliche, für nichts achten und auf das Unsichtbare sehen. Liebe und übe, was Jesus dich lehret, und was er dich heißet, dasselbige tu! Hasse und lasse, was sein Wort verwehret, so findest du Frieden und ewige Ruh! Ja, selig, die also sich Jesu ergeben und gläubig und heilig nach seinem Wort leben!

Jesu, du Herzog der Friedensheerscharen, o König des Friedens, ach zeuch uns nach dir, daß wir den Friedensbund treulich bewahren, im Wege des Friedens dir folgen allhier! Ach, laß uns doch deinen Geist kräftig regieren und dir nach im Frieden zum Vater hinführen.


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Durch Sein Überwinden hat uns der Herr den Sieg gegeben über Sünde und Verdammnis, die auf dem sündigen Menschen lasten. Der Glaube an das sühnende Opfer Jesu Christi, unseres Herrn, führt uns in der Tat zum Überwinden der Sünde und der Verdammnis, die mit ihr zusammenhängt. «So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind» (Römer 8,1).

Durch Sein Überwinden gibt Er uns auch den Sieg über unseren Widersacher, den Teufel, und über seine Werke. Auf dem Schlachtfeld von Golgatha ist nichts unvollendet, kein Feind unbesiegt geblieben. Der Sieg, den Christus dort errang, erstreckt sich auf das ganze Reich der Finsternis, auf alle bösen Geister, auf absolut alles. Wenn wir das Kreuz betrachten, offenbart uns der Heilige Geist die Bedeutung der Wunden unseres Retters, die Bedeutung Seiner Leiden, Seiner Todesnot und Seines Kampfes, in dem Er der Schlange den Kopf zertrat. Er lehrt uns verstehen, was das Wort «Es ist vollbracht» alles in sich schließt. Es war ein Siegesruf!

Durch Sein Überwinden offenbart uns der Herr auch, daß Er alles auf Sich nahm, was Sünde in uns und um uns ist. Unser Fleisch mit seinen Begierden und Lüsten, alles ererbte Sündige und der Einfluß der Welt, unter dem wir vielleicht ganz unbewußt gestanden haben – alles ist mit Ihm gekreuzigt worden. Der göttliche Überwinder schenkt Seinen Kindern und Erben den Sieg über das alles. Wir dürfen ihn in aller Glaubenseinfalt annehmen.

Er hat auch unsere Sorgen und Schwachheiten aufs Kreuz hinaufgetragen, damit wir nicht mehr von ihnen bedrückt würden. Wenn wir unter schweren Lasten zu unterliegen drohen, sollte doch das Loblied erklingen: «Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!» (1. Korinther 15,57).

Wie viele Christen lassen sich von ihren Lebensumständen überwältigen und von ihrem Temperament mit fortreißen! Sie leben ohne den auf Golgatha errungenen Sieg, als ob das Kreuz uns nicht von allem erlöst hätte, was unserem geistlichen Leben schadet! Dieser Sieg ist vollständig. Seine Wirkungskraft währt noch immer, und der Glaube eignet sich diese Gabe an, die Gott uns anbietet.


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen

Die Welt, sagt Jesus seinen Jüngern, ist gegen euch; sie unterstützt euch nicht, sondern drängt euch in die Ecke und leistet euch entschlossen Widerstand. Daran haben die Jünger damals, als Jesus es ihnen vor seinem Abschied sagte, nicht gezweifelt. Sie erlebten damals, dass sich alle gegen Jesus verbündeten, die Priester und die Lehrer, die Frommen und das Volk, die Juden und die Römer; mit einem Wort, „die Welt“ war gegen ihn. Damals war dies buchstäblich wahr. Wie steht es aber heute? Gibt es nicht christliche Völker? Sind sie auch der kleinere Teil der Menschheit, so sind sie doch der regsamere und mächtigere Teil derselben. Ist es nun nicht mehr richtig, dass die Welt denen widerstehe, die sich zu Jesus halten? Gilt dies heute nur von einem Teil der Welt, etwa von der heidnischen Welt? Die Erfahrung der Christenheit lehrt aber, dass Jesus nicht nur damals recht hatte, sondern recht hat und recht behalten wird bis zum jüngsten Tag. Auch in unseren christlichen Völkern besteht ein schroffer Gegensatz zwischen dem, was Jesus ist und dem, was wir Menschen sind, zwischen dem, was Jesus über Gott sagt, und dem, was wir über Gott sagen, zwischen dem, was Jesus gebietet, und dem, was wir für uns wünschen und für richtig halten. Zwischen diesen beiden Wegen gibt es keinen Ausgleich und darum bleib das Wort Jesu immer wahr: Keiner sieht euch gern, ihr seid alle unbequem; darum bemüht sich jedermann, dass ihr nichts erreicht. Was wollen wir tun? Wollen wir Frieden schließen und die Waffen niederlegen und zu den anderen sagen: ihr habt recht, Auferstehung gibt es nicht; der Mensch stirbt, und Geist Gottes gibt es nicht; denn das seelische Leben verläuft einzig nach seiner natürlichen Gesetzmäßigkeit, und von der Liebe reden nur die Toren; wer vorankommen will, muss seine Fäuste gebrauchen? Jesus sagt uns aber: habt keine Angst. Haben wir denn die Macht, die Welt zu überwinden? Das wäre wahnsinnige Selbstverblendung. Aber Jesus sagt: Ich habe die Welt überwunden und habe alle ihre Einreden zunichte gemacht und alle ihre Angriffe abgeschlagen. Auch wenn es nicht nur menschliche Waffen waren, mit denen sie focht, sondern die satanische Macht sie in Bewegung brachte, blieb ich unerschüttert, Gott treu bis zum Kreuz, Gott gewiss in der Gottverlassenheit, Gott zum Dienst ergeben, auch als er seinen Sohn nicht schonte. Ich bin Sieger und das genügt für euch. Nun steht fest und bleibt in Mir.

Herr, mach uns Deines Sieges froh. Du bist der Unüberwindliche. Du warfst es in deiner irdischen Gestalt und bist es jetzt in deiner himmlischen Herrlichkeit und wirst es in deiner neuen Offenbarung sein. Lass es uns schauen, dass die Welt nichts gegen uns vermag, weil Du Dich zu uns hältst und das Lichtlein unseres Glaubens mit Deinen schützenden Händen deckst. Amen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
Zitate von Hermann Bezzel anzeigen

In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

So gewiss auf die Passionszeit, welche der Unschuldige und Heilige um Menschenschuld und Weltsünde durchlitten hat, nicht einer frommen, tiefsinnigen Sage zufolge, sondern wie es die Weltgeschichte erfordert und die Heilsgeschichte bezeugt, der österliche Sieg und der Triumph der Allmacht über Angst und Not, Tod und Hölle glorreich, gnadenvoll, majestätischen Glanzes, „wie ein Held zu laufen den Weg“, gefolgt ist, so gewiss soll die Angst nicht das letzte Wort haben, sondern Siegesfreude am offenen Grabe erschallen und das Recht auf Leben an des Lebens Tatsache erstatten. Wo österliches Leben anhebt . . ., da wird Angst in Segen, Sorge in Sieg gewandelt. Vom Sol invictus (unbesiegte Sonne) haben einst die Dichter und Heiden gesungen. Wer Ostern kennt, der redet von der Unbesiegbarkeit dessen, der die Welt überwunden hat, und ruft hinein in die Ratsstuben, in die Kriegsheere und in die Paläste der Mächtigen wie in die Hütten der Enterbten: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben!“ denn das letzte Wort bleibt nicht der Angst, sondern dem Sieg über sie.