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Predigten zu Matthäus 28,20

"und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Ich bin bei euch alle Tage."

Es ist doch recht gut, dass einer da ist, der immer derselbe bleibt und allezeit bei uns ist. Gut ist's, dass mitten in den gewaltigen Wogen des Lebensmeeres ein unerschütterlicher Fels dasteht. O meine Seele, hänge dein Herz nicht an vergängliche Schätze, die der Rost und die Motten fressen, sondern hange mit ganzer Seele an Dem, der dir ewiglich treu bleibt. Baue dein Haus nicht auf den beweglichen Flugsand einer Welt voller Täuschungen, sondern gründe deine Hoffnung auf diesen Fels, der inmitten rauschender Regengüsse und gewaltig wogender Fluten ruhig, unerschütterlich feststeht. Meine Seele, o, ich beschwöre dich, birg deine Schätze in der einzigen sichern Schatzkammer; versorge dein Perlen-Geschmeide da, wo du sie nie und nimmer verlieren kannst. Vertraue all dein Vermögen Christo an; schenke deine ganze Liebe ungeschmälert seiner Person, gründe all deine Hoffnung auf sein Verdienst, setze deine ganze Zuversicht auf sein allmächtiges Blut, suche alle deine Wonne und Freude im Umgange mit Ihm: so kannst du jede Gefahr verlachen, und jedes Unfalls spotten, und kein Verderben wird dich anrühren. Bedenke, dass nach und nach alle Blumen aus dem Lustgarten dieser Welt verwelken, und dass der Tag kommt, wo davon nichts übrig bleibt als die dunkle, kalte Erde. Die schwarze Lichtputze des Todes wird in kurzem dein Lebenslicht auslöschen. O, wie lieblich ist's dann, dass dir die Sonne scheint, wenn dein Lichtlein ausgegangen ist! Bald wogt die dunkle Flut zwischen dir und allem was dein ist; dann vermähle dein Herz Dem, der dich nie verlässt; vertraue dich Ihm, der mit dir geht durch den schwarzen, schwellenden Strom der Todeswellen, und der dich sicher ans himmlische Ufer geleitet und dich bei Ihm wohnen lässt in den himmlischen Wohnungen ewiglich. Gehe hin, du betrübtes Kind der Leiden, erzähle all dein Anliegen dem Freunde, der mehr liebt und fester beisteht denn ein Bruder. Vertraue alle deine Sorgen Dem an, der dir nimmer kann geraubt werden, der dich nie verlässt; und der nie zugibt, dass du Ihn verlässt, nämlich: "Jesus Christus, gestern und heute, und derselbe auch in Ewigkeit." "Siehe, ich bin bei euch alle Tage," das ist genug für meine Seele, und mag sonst auch alles mich verlassen. "Ach, komm, du süsser Herzensgast, Mein Herz heißt dich willkommen!"


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Siehe, ich bin bei euch alle Tage."

Der Herr Jesus steht mitten unter seiner Gemeinde; Er wandelt mitten unter den goldenen Leuchtern; seine Verheißung ruft uns zu: "Siehe, ich bin bei euch alle Tage." Er ist gegenwärtig so gewiss bei uns, als einst mit seinen Jüngern am Meer bei Tiberias, da sie Kohlen gelegt sahen und Fische darauf und Brot. Zwar nicht körperlich, aber deshalb nicht minder wahrhaftig ist Jesus bei uns. Und das ist eine selige Wahrheit, denn wo Jesus ist, wird die Liebe angefacht. Von allen Dingen in der Welt, die ein Herz können in Flammen setzen, kommt nichts der Gegenwart Jesu gleich! Ein Blick von Ihm überwältigt uns so sehr, dass wir ausrufen möchten: "Wende Deine Augen von mir, denn sie machen mich brünstig." Sogar der Geruch von Aloe und Myrrhen und Kezia, welche von seinen duftenden Kleidern herniedertriefen, stärken den Kranken und Schwachen. Wenn wir nur einen Augenblick unser müdes Haupt an seinen liebevollen Busen lehnen, und seine göttliche Liebe in unsre armen kalten Herzen aufnehmen können, so bleiben wir nicht mehr kalt, sondern glühen wie Seraphim, sind jeder Anstrengung gewachsen und vermögen jedes Leiden zu ertragen. Wenn wir wissen, dass Jesus bei uns ist, entfaltet sich jede unsrer Fähigkeiten zur höchsten Kraft, und jede Tugend erstarkt in uns, und wir widmen uns dem Dienst des Herrn und seines Reichs mit ganzem Herzen, von ganzer Seele und aus allen unsern Kräften; darum ist die Gegenwart Jesu Christi über alles begehrenswert. Die Macht seiner Gegenwart erweist sich vor allen bei denen, die Ihm ähnlich geworden sind. Wenn dich verlangt, Christum zu sehen, so musst du Ihm gleich werden. Trachte durch die Kraft des Heiligen Geistes, eins zu werden mit Christo in allen deinen Wünschen und Absichten und in deiner Handlungsweise, so wirst du sicherlich auch bald mit seinem Umgange begnadigt werden. Bedenke, dass du seine Gegenwart haben und geniessen kannst. Es ist seine Wonne, bei uns zu sein. Wenn Er nicht zu uns kommt, so geschieht es nur, weil wir Ihn durch unsre Gleichgültigkeit daran hindern. Auf unser ernstliches Gebet will Er sich uns offenbaren und gestattet in Gnaden, dass wir Ihn mit unsern Bitten und Tränen festhalten; denn das sind die goldenen Ketten, die Jesum an sein Volk fesseln.


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe."

Manche Bekehrte gleichen gewissen Insekten, die das Erzeugnis eines sehr warmen Tages sind und sterben, wenn die Sonne untergeht. Sie leben wie die Salamander im Feuer, aber in einer vernünftigen Temperatur hauchen sie ihr Leben aus. Ich habe keine Freude an einem Glauben, der einen heißen Kopf nötig hat oder ihn erzeugt. Ich begehre die Frömmigkeit, die auf Golgatha gedeiht und nicht auf dem Vesuv. Der größte Eifer für Christus verträgt sich mit gesundem Verstand und mit Vernunft. Raserei, Geschrei, Fanatismus aber sind Erzeugnisse eines falschen Eifers, der mit "Unverstand" verbunden ist. Wir sollen Menschen für die Kammer des Königs vorbereiten und nicht für das ausgepolsterte Zimmer im Irrenhaus. Es tut mir leid, solch eine Warnung aussprechen zu müssen. Aber wenn ich an die tollen Einfälle wilder Erweckungsprediger denke, darf ich nicht weniger und könnte noch sehr viel mehr sagen.

Wie ist es nun mit dem wirklichen Gewinnen einer Seele für Gott? Ich glaube, dass eins der Hauptmittel darin besteht, die Menschen in der Wahrheit Gottes zu unterrichten. Unterweisung durch das Evangelium ist der Anfang aller wahren Arbeit an Menschenseelen. Mit Lehren beginnt das Werk der wirklichen Seelengewinnung. Das Evangelium ist gute Botschaft. Wenn man einige Prediger hört, könnte man jedoch denken, es sei eine Prise Schnupftabak, um die Leute aufzuwecken. Aber es ist eine Botschaft, es ist Belehrung über Dinge, welche die Menschen wissen müssen. Wenn wir die Menschen nicht unterweisen, mögen wir zwar rufen: "Glaubet! Glaubet!" Aber was sollen sie glauben? Jede Ermahnung setzt eine entsprechende Unterweisung voraus, sonst bedeutet sie nichts. "Entrinnet!" Wem denn? Also setzt diese Aufforderung die Lehre von dem kommenden Gericht über die Sünde voraus. Als Diener des Herrn haben wir die Menschen mit der Wahrheit so bekannt zu machen, dass sie dieselbe verstehen, glauben und anwenden können.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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DEN GEHORSAM IM AUGE BEHALTEN

Du kannst kein Jünger sein, ohne ein Leben im Gehorsam zu führen. Ein starkes Verlangen, dem Herrn Jesus Christus zu folgen, ist eines der Erkennungsmerkmale echter Jünger. Dein Gehorsam gegenüber Gott wird vor allem auch dadurch erkennbar, dass du andere in den Geboten Gottes unterweist und sie anhältst, ihnen zu gehorchen.

Über den Heiligen Geist sagte Jesus: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Joh 14,26). Durch das Wort Gottes hat der Heilige Geist diese Lehren jedem Gläubigen zugänglich gemacht, und jeder Christ ist aufgefordert, sich den Weisungen Gottes im Gehorsam unterzuordnen.

Nur ein echter Bekehrter wird Gott gehorchen. Wenn du dich so verhältst, wie es in Röm 6,13 geschrieben steht – „Stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit“ –, dann stellst du dadurch deinen echten Gehorsam aus Glauben unter Beweis.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Siehe, Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende."

Das war der Abschiedsgruss Jesu an seine Jünger bei seiner glorreichen Himmelfahrt. Jedes Wort hat eine tiefe Bedeutung. Siehe -, merkt auf, es ist etwas Großes, was ich euch verkündige. Ich -, Jesus, der sein Leben für euch gelassen hat. Bin -, eine immerwährende Gegenwart. Bei -, ganz nahe, an eurer Seite. Euch -, ihr meine Jünger, die ihr an mich glaubt. Alle Tage -, so oft die Sonne wieder aufgeht, dürft ihr es neu erfassen: Jesus, die Sonne der Gnade ist da. Am guten Tage wie am bösen Tage ist Immanuel bei euch. Bis an der Welt Ende -, an jedem Ort, zu jeder Zeit, überall und immerdar.

Aber darf jeder von uns sich diese Verheißung zueignen? Siehe, eine große unausgesprochene, aber heilige Bedingung ist da. Das Wort galt damals und gilt heute noch denen, die im Glauben Jesu angehören. Ihnen ist die Verheißung so gewiss, dass sie darauf bauen im Leben und im Tod. Millionen von Menschen haben sie wahr erfunden. Auf einsamen Krankenlagern, in Verfolgung und Gefängnis, in Trauer und Not, auf Schlachtfeldern verwundet und verlassen, hat man von bebenden Lippen das Zeugnis vernommen: Ich bin nicht allein; denn Jesus ist bei mir.

Und ob mir will das Herze brechen, Und ob ich einsam walle hier, Ob mich der Trübsal Dornen stechen, Du hältst, o Jesu, Dein Versprechen: Du bist bei mir!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Wir haben in uns einen optimistischen Geist

Als ernste Christen müssen wir dem Heute begegnen als Kinder des zukünftigen Tages. Wir müssen den Unsicherheiten dieser Welt in der Sicherheit der kommenden Welt entgegentreten! Die politischen, sozialen und ökonomischen Verwerfungen unserer Tage bestätigen nur die ewig gültige Weisheit Jesu Christi, und sie beweisen die Glaubwürdigkeit des prophetischen Wortes. Christen mögen in den schwierigsten Zeiten leben – immer wissen sie in sich einen optimistischen Geist. Sie stehen auf der Seite des Siegers und können nicht verlieren! Die Verheißung des Herrn, »Siehe, ich bin bei euch!«, macht eine endgültige Niederlage unmöglich. Keinem Menschen, der reinen Herzens ist, kann etwas Böses widerfahren. Er mag sterben – aber was ist der Tod für einen Christen? Nicht der Tod, sondern die Sünde sollte unsere größte Sorge sein. Ganz gewiss wird der Himmel mit gewaltigem Geräusch vergehen, und die Erde und die Werke auf ihr werden verbrennen. Früher oder später ist es so weit. Aber was kümmert uns das? Erwarten wir nicht nach Seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt? Passen wir auf, dass unser geistliches Wohlsein nicht mit den Neuigkeiten und Veränderungen dieser Welt steht und fällt! Wir, die wir uns auf Jesus stützen und der wachsamen Liebe unseres himmlischen Vaters vertrauen, hängen nicht von diesen Dingen ab, was unseren Frieden angeht. Für Kinder der neuen Schöpfung heißt es: Je dunkler die Nacht, umso heller scheint der Glaube und umso eher kommt der Morgen!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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»Ich werde euch nicht verlassen!«

Menschen ohne Gott leiden und sterben allein, sei es in Kriegen oder unter anderen Umständen. Alles allein! Aber man kann nicht sagen, dass ein echter Nachfolger des gekreuzigten Jesus Christus, sei er Mann oder Frau, als Missionar oder als Bote der Wahrheit jemals allein ausgezogen ist!

Im Laufe der Kirchengeschichte gab es sehr viele Märtyrer Christi - aber keiner davon war auf dem Missionsfeld allein. Jesus Christus hält Seine Verheißung, dass Er sie bei der Hand nehmen und im Triumphzug durch die Welt führen wird.

Wir können dies zusammenfassen, wenn wir feststellen, dass Jesus Christus uns nur darum bittet, uns Seiner Herrschaft zu unterstellen und seinem Kommando zu gehorchen. Wenn der Geist Gottes unter unseren jungen Menschen die Frage aufrichtet, wie sie ihrer missionarischen Verantwortung nachkommen können, so macht sie Christus dessen gewiss, dass Er mit Seiner Gegenwart und Macht bei ihnen ist, wenn sie sich vorbereiten, hinauszu- gehen: »Mir ist gegeben alle Gewalt! Ich bin nicht mehr im Grab. Ich werde dich beschützen. Ich werde dich unterstützen. Ich werde vor dir hergehen. Ich werde dein Zeugnis und deinen Dienst wirkungsvoll machen. Darum gehe hin und mache Jünger unter allen Völkern - Ich werde dich nie verlassen!«


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Seine Gegenwart erfahren

Versuche nicht, Gottes Vorstellungen im Blick auf deine Jüngerschaft und dein geistliches Reifen zu verkürzen. Wenn du und ich bereits bei unserer Bekehrung für den Himmel bereit gewesen wären, hätte Gott uns sofort nach Hause geholt.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Gott für sich selbst existiert. Sein heiliges Wesen ist von der Art, dass wir Ihn mit unserem Verstand nicht begreifen können. Er ist aus einer Substanz, aus der kein anderes Wesen ist. Darum können wir Gott nur dann kennen, wenn Er sich selbst offenbart! Ich habe herausgefunden, dass das eine Tatsache ist: Jeder erlöste Mensch braucht die geistliche Demut, die man nur durch die offenkundige Gegenwart Gottes bekommen kann.

Diese geheimnisvolle, gnädige Gegenwart ist die Atmosphäre ewigen Lebens. Sie ist die Musik, die Dichtkunst des Lebens eines Christen. Sie ist die Schönheit und das Wunder, dass ein Mensch Christi Eigentum ist - ein wiedergeborener Sünder, erneuert, neu geschaffen, Gott Herrlichkeit zu bringen! So von Gott umgeben zu leben, ist nicht nur schön und erstrebenswert, es ist auch unbedingt nötig!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Wir haben es gewiss schon erlebt, dass sich ein Mensch in seltsamer Abhängigkeit an andere bindet. Das kann allerlei Gründe haben. Aber es wird immer so sein, dass so ein Mensch allein nicht recht fertig wird und die anderen braucht zur Hilfe, zur Stütze, zum Trost.

Nun bindet sich hier der auferstandene Herr Jesus an Seine Jünger. Aber wir dürfen daraus nicht schließen, dass Er uns nötig habe oder irgendwie auf uns angewiesen sei.

Ja, aber warum bindet Er sich denn so an uns? Ein Beispiel soll es uns erklären: Da war ein junger Mensch zum ersten Mal von Hause weg. Beim Abschied hat ihm sein Vater gesagt: „Ich kann dich in den ersten vier Wochen nicht besuchen, weil meine Arbeit mich hier festhält." Es ist noch keine Woche verflossen. Der junge Mensch steht am Haustor. Wenn er's auch nicht merken lassen will, er hat mächtig Heimweh. Er findet sich nicht leicht zurecht in der Fremde und leidet innerlich Not.

Auf einmal hört er Schritte. Er sieht auf – da kommt sein Vater. „Vater, Du hier?" fragt er glücklich. „Du wolltest doch nicht … warum kommst Du?" Da sagt der Vater nur schlicht: „Ich habe gemerkt, dass mein Junge mich braucht." Darum bindet sich Jesus an uns, und darum will Er allezeit bei uns sein, weil Er weiß, dass Seine Jünger Ihn brauchen. Wie sollten wir auch fertig werden ohne Ihn? „Ohne dich, wo käme / Kraft und Mut mir her? / Ohne dich, wer nähme / meine Bürde? Wer?" Gott sei Dank! Er ist bei uns alle Tage! Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Der Herr Jesus führt Seine Leute, die Er sich erkauft und erworben hat, nicht aus der Welt heraus. Er sendet sie vielmehr als Seine Zeugen in die kalte, gottfeindliche Welt hinein.

Schon im hochpriesterlichen Gebet vor Seinem Sterben sagt Jesus: „Ich bitte nicht, dass du sie von der Welt nehmest, sondern dass du sie bewahrest vor dem Argen.“ Und ehe Er gen Himmel fuhr, gab Er Seinen Jüngern den Auftrag: „Gehet hin in alle Welt!' Ja, Christen sollen sich nicht nur in ihrem Christenstand behaupten in dieser Welt. Sie sollen vielmehr die Fahnen Jesu vorantragen. Sie sollen für den Herrn Jesus zeugen. „… und lehret alle Völker!"

Den Jüngern Jesu kann dabei angst und bange werden. Wie sollen sie denn diese Aufgabe erfüllen in einer Welt, die den Heiland immer wieder neu kreuzigt? Sollte die Gemeinde Jesu dazu nicht alle Weltweisheit besitzen? Müssten die Jünger Jesu nicht, um ihre Aufgabe zu erfüllen, Meister der Taktik sein? Müssten sie nicht über die glänzendste Redegabe verfügen, wenn sie ihrer Aufgabe gerecht werden wollen? O nein! Wenn das alles nötig wäre, dann wären die ersten Jünger wohl kaum geeignet gewesen zu Aposteln. Der Herr Jesus gab ihnen eine andere Ausrüstung mit. Er versprach ihnen: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." Und das glaubten die Jünger. Sie gingen in die feindliche Welt hinein in der fröhlichen Gewissheit, dass Jesus bei ihnen stehe. Und wo heute im Reiche Gottes Siege erfochten und Kämpfe ausgekämpft werden, da kann es nur geschehen in der Gewissheit: „Der Herr selbst ist gegenwärtig.“ Amen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Hat vordem der Herr in Galiläa und Judäa und den angrenzenden Ländern gewirkt, so wissen wir jetzt, da wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, er mitten unter ihnen weilt. Jetzt ist uns der Himmel näher gerückt, die Heimat nah. Die ganze Zeit der christlichen Kirchengeschichte ist nichts anderes als der Einschlag des himmlischen Meisters in das Gewebe seiner armen Jünger, als die großartige Einwirkung des Siegers in die Arbeit seiner streitenden Bekenner. Jesus arbeitet mit ihr, mit uns. Hausvater! welch ein Glück, der Herr im Himmel nimmt an deinem Segen teil, er regiert dein Tagewert, er macht deine Erdenarbeit zu einem göttlichen Dienst, er verwendet sich für deine Mühen. Du Hausmutter, die du seufzest: Wie erziehe ich meine Kinder, dass sie der Heimat treu bleiben, der irdischen und der himmlischen? – siehe, Jesus steht bei dir! Er stärkt dein Wort, er leiht dir seine Kraft, er klärt dein Vorbild, deine Art, deinen Rat, damit du in dem schweren Erziehungswerk nicht allein bist. Jesus wirkt mit dir!