Das Jahr geht still zu Ende    

1) Das Jahr geht still zu Ende,
nun sei auch still, mein Herz.
In Gottes treue Hände
leg ich nun Freud und Schmerz
und was dies Jahr umschlossen,
was Gott der Herr nur weiß,
die Tränen, die geflossen,
die Wunden brennend heiß.

2) Warum es so viel Leiden,
so kurzes Glück nur gibt?
Warum denn immer scheiden,
wo wir so sehr geliebt?
So manches Aug gebrochen
und mancher Mund nun stumm,
der erst noch hold gesprochen:
du armes Herz, warum?

3) Dass nicht vergessen werde,
was man so gern vergisst:
dass diese arme Erde
nicht unsre Heimat ist.
Es hat der Herr uns allen,
die wir auf ihn getauft,
in Zions goldnen Hallen
ein Heimatrecht erkauft.

4) Hier gehen wir und streuen
die Tränensaat ins Feld,
dort werden wir uns freuen
im sel'gen Himmelszelt;
wir sehnen uns hienieden
dorthin ins Vaterhaus
und wissen's: die geschieden,
die ruhen dort schon aus.

5) O das ist sichres Gehen
durch diese Erdenzeit:
nur immer vorwärts sehen
mit sel'ger Freudigkeit;
wird uns durch Grabeshügel
der klare Blick verbaut,
Herr, gib der Seele Flügel,
dass sie hinüberschaut.

6) Hilf du uns durch die Zeiten
und mache fest das Herz,
geh selber uns zur Seiten
und führ uns heimatwärts.
Und ist es uns hienieden
so öde, so allein,
o lass in deinem Frieden
uns hier schon selig sein.

Text-Erklärung:
Das Lied reflektiert den stillen Jahresabschluss und ermutigt dazu, sowohl Freud als auch Leid vertrauensvoll in Gottes Hände zu legen. Es beschäftigt sich mit dem Schmerz des Abschieds, dem Leid und dem kurzen Glück, das das Leben oft bereithält, und fragt nach dem Sinn dieser Erfahrungen. Der Text erinnert daran, dass unsere eigentliche Heimat nicht auf dieser Erde ist, sondern dass Gott uns durch Jesus im Himmel eine ewige Heimat bereitet hat. Im irdischen Leben säen wir Tränen, doch im Himmel werden wir Freude und Trost finden; die Verstorbenen ruhen dort bereits aus. Das Lied ruft dazu auf, zuversichtlich und hoffnungsvoll voranzuschreiten, auch wenn der Tod den Blick verdunkelt, und bittet Gott um Trost und um die Fähigkeit, über das Grab hinauszuschauen. Schließlich wird Gott um Begleitung und Herzenskraft für die Lebensreise gebeten, damit auf dem oft einsamen Weg sein Frieden spürbar bleibt und schon jetzt Seligkeit erfahrbar wird. Das zentrale Thema ist die christliche Hoffnung auf Heimat und Trost bei Gott über das Leiden dieser Welt hinaus.
Text: (1867)
Melodie: Befiehl du deine Wege
Alternative Melodie: Herzlich tut mich verlangen
Bibelstelle: Psalm 126,5-6
CCLI-Nr.: 4908038

Das Lied "Das Jahr geht still zu Ende" ist in 22 Liederbüchern enthalten:

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