Die Nacht ist vorgedrungen    

Aus Bibel- und Kirchenliedzitaten hat der deutsche Dichter Jochen Klepper ein Lied geformt, das die Dunkelheiten des menschlichen Lebens ebenso intensiv spüren lässt wie das Wunder des weihnachtlichen Lichtes. Er hat in seinen Versen persönliche Erfahrungen ausgedrückt, aber so, dass Singende nach ihm sich mit ihren eigenen Ängsten und Hoffnungen darin wieder finden können. Mit seinen sprachlichen wie musikalischen Anklängen an den Barock stellt sich das Lied bewusst in die Tradition evangelischen Gemeindegesangs. (Andreas Marti)

Text-Erklärung:

Das Lied thematisiert die Hoffnung, die mit dem Beginn eines neuen Tages und dem Kommen des „hellen Morgensterns“ verbunden ist – einer Metapher für Jesus Christus. Es richtet sich an Menschen, die Leid und Angst erlebt haben, und verkündet, dass mit Christus neues Licht und Trost auch ihre Dunkelheit vertreibt. Gott selbst ist als Kind und Knecht in die Welt gekommen, um Sühne zu leisten und den Menschen Rettung zu bringen, sofern sie an ihn glauben. Das Heil, das durch Christus geschenkt wird, ist für alle Menschen bestimmt und war schon immer Teil von Gottes Heilsplan. Trotz weiterer Not und Schuld in der Welt begleitet der Stern der göttlichen Gnade die Menschen und bringt Licht in alle Dunkelheit. Gottes Licht und Nähe sind stärker als alle Finsternis; die Rettung stammt allein von Gott. Schließlich wird deutlich gemacht, dass Gott gerade im Dunkel gegenwärtig ist und niemanden aufgibt – wer dem Sohn vertraut, wird am Ende gerechtfertigt und erlöst werden. Das Lied ist somit eine Einladung zu Hoffnung, Glauben und getrösteter Zuversicht in Gottes rettendes Handeln.