Bachsätze haben etwas Erhabenes. Sie wirken beruhigend, wenn sie gleichmäßig dahinfließen. Außerdem sind sie nicht allzu schwer zu blasen. Für die gottesdienstliche
Praxis sind sie nicht weg zu denken. Also, warum sollte man nicht zu den Melodien, wo es keine Bachsätze gibt, neue komponieren? Nicht umsonst gehört es ja auch zu
den gängigen Übungen im Tonsatzunterricht, einen vierstimmigen Satz im Bachstil zu schreiben. Natürlich werden es immer nur Stilkopien sein. Keiner kann sich mit dem
Maestro vergleichen. Ich habe es trotzdem gewagt und zu 52 gebräuchlichen Liedern aus dem Evangelischen Gesangbuch neue Bachsätze geschrieben.
Ganz bewusst sind manche Arrangements sehr schlicht gehalten, andere dagegen mit vielen Achteldurchgängen versehen – je nach den Bedürfnissen und Möglichkeiten
der Chöre. Bei einem Großteil der Bearbeitungen ist der Cantus firmus rhythmisch oder melodisch verändert, ohne dass dadurch der Erkennungswert des Chorals verloren
geht. Dies war auch bei Bach so üblich.
Da alle Sätze in den Tonarten des EG stehen, können sie als Bläservorspiele für den Gemeindegesang verwendet werden. Einige sind auch als Begleitsatz geeignet, wenn die Melodie nicht oder nur geringfügig verändert wurde. Dies ist durch einen entsprechenden Vermerk beim jeweiligen Stück gekennzeichnet. Außerdem ist eine parallele Notenausgabe mit Liedtext für Kirchenchöre erhältlich (Carus 2.098/50). Es ist also auch möglich, die Sätze zusammen oder im Wechsel mit einem Vokalchor zu musizieren.