Psalmenkommentar von Charles Haddon Spurgeon

PSALM 36 (Auslegung & Kommentar)


Überschrift

Vorzusingen, d. h.: dem Sangmeister zur Einübung und Aufführung im Tempelgottesdienst übergeben. Es war eine gute Einrichtung, dass ein vom Herrn dazu befähigter Mann mit der Leitung des Gesangs im Haus Gottes betraut war. Was jedermanns Aufgabe ist, darum kümmert sich niemand. (Ein Psalm) Davids, des Herrn Knechts. Die Beifügung dieses Titels mag darauf hinweisen, dass dieser Psalm ausdrücklich im Munde eines solchen schicklich ist, der es sich zur Ehre rechnet, Jahwes Knecht zu heißen. Das Lied beschreibt in der Tat im zweiten Teil, wie selig es ist, dem Herrn zu dienen. Alle mögen in dasselbe einstimmen, die das leichte Joch des Herrn Jesus tragen. Der Psalm stellt den grellen Gegensatz zwischen den Gottlosen und den Gerechten ins Licht und preist in herzinniger Weise den edlen Herrn, dem die Frommen dienen; so drängt er, wenn auch indirekt, auf freudigen Gehorsam gegen einen so guten Meister und verurteilt aufs Schärfste alle Empörung gegen ihn.

Einteilung. V. 2-5 beschreibt David die Abtrünnigen; V. 6-10 rühmt er die herrlichen Eigenschaften Gottes; V. 11.12 wendet er sich betend an den Herrn und im letzten Vers schaut sein Glaube wie in einer Vision den endgültigen Sturz aller Übeltäter.


Auslegung

2. Es ist aus Grund meines Herzens von der Gottlosen Wesen gesprochen,
dass keine Gottesfurcht bei ihnen ist.
3. Sie schmücken sich untereinander selbst,
dass sie ihre böse Sache fördern und andere verunglimpfen.
4. Alle ihre Worte sind schädlich und erlogen;
sie lassen sich auch nicht weisen, dass sie Gutes täten;
5. sondern sie trachten auf ihrem Lager nach Schaden,
und stehen fest auf dem bösen Weg,
und scheuen nichts Böses.


2. Eine Eingebung (ein Orakelspruch) des Frevels wird dem Gottlosen im Innern seines Herzens zuteil. (Grundtext nach einigen Handschriften.1 Dieses Wort lässt uns einen tiefen Blick tun in die Macht, die die Sünde im Herzen des Gottlosen ausübt. Gottes Orakel verachtet und verwirft er; dafür hat er ein anderes Orakel in seinem Herzen, das ihm nichts als Empörung gegen Gott eingibt. Der Frevel ist sein Gott, der ihm seine Eingebungen zuflüstert. Hinter der Sünde steht der Geist der Bosheit und man hat den Teufel mit Recht den "Affen Gottes" genannt. Mit Prophetenstimme redet die Sünde zu dem Menschen, der ihr sein Herz öffnet, treibt ihn durch ihre heillosen Eingebungen von einem Rechtsbruch zum andern und redet ihm alle Anwandlungen der Furcht Gottes aus. Fast alle Handschriften lesen: "im Innern meines Herzens." Diese Lesart ist sehr unverständlich; aber Davids Sprache ist oft, wo er von dem Verderben der Gottlosen redet, schwierig und hart, - ganz dem finsteren Thema angemessen. Vielleicht ist dann zu übersetzen: Die Eingebung des Frevels an den Gottlosen lautet im Innern meines Herzens so: Es gibt keinen Schrecken Gottes vor seinen Augen. Der Rechtsbruch spricht zum Gewissenlosen: "Es gibt keinen Schrecken Gottes", darum sei nie Furcht Gottes vor deinen Augen." Dieser Orakelspruch des Lasters wird aber hier angeführt, nicht wie er für den Lasterhaften selbst, sondern wie er im Herzen des frommen Sängers, also nach dessen Urteil, lautet. Der Heilige Geist gibt uns Licht über das, was im Innern der Gottlosen vorgeht, so dass wir es ihnen oft besser sagen können, als sie selbst es erkennen. Die Sünden der Menschen reden laut zu den Ohren der Gottesfürchtigen. Es ist klar, dass Menschen, die es wagen, beharrlich und vorsätzlich zu sündigen, vor dem großen Richter aller Welt keine Furcht haben und für alle Schrecken Gottes, für seine Gerichte, blind sind. Mögen Leute, die in Ungerechtigkeit leben, noch so sehr die Religion im Munde führen, so wird unser Herz doch, wenn wir ihre ruchlosen Handlungen sehen, zu dem Schluss gedrängt, dass sie keinerlei Religion haben. Gewissenlosigkeit ist der Spross einer atheistischen Wurzel. Ist Gott überall und fürchte ich ihn, wie kann ich es wagen, seine Gesetze vor seinen Augen zu brechen? Das muss ein verwegener Hochverräter sein, der in des Monarchen eigenem Schloss Empörung anstiftet. Was für theoretische Anschauungen schlechte Menschen auch vorgeben mögen, sie können doch mit den Gottesleugnern nur in eine Klasse gerechnet werden, da sie tatsächlich ebenfalls solche sind. Die Augen, die jetzt keine Furcht Gottes vor sich haben, werden einst in Ewigkeit die Schrecken der Hölle vor sich haben.

3. Denn. (Grundtext) Dieser Vers enthält den Beweis für den Satz, den der vorhergehende aufgestellt hat. Gottesfürchtige Menschen erkennen und beklagen ihre Sünden; wo das Gegenteil der Fall ist, können wir sicher sein, dass keine Gottesfurcht vorhanden ist. Denn er schmeichelt sich in seinen Augen. (Grundtext2 Er hält sich selbst für einen gar feinen Gesellen, der die größte Achtung verdiene. Er bringt sein Gewissen zum Schweigen und betört sein Urteil bis zu dem Grad, dass er sich für ein Muster von Trefflichkeit ansieht; wenn nicht in Bezug auf die Tugend, so doch, weil er gescheit genug ist, sich nicht durch Gesetze knechten zu lassen, die anderen eine Fessel sind. Er ist ein Mann von starkem Geist und hellem Verstand, ein Philosoph und Freidenker, der alles religiöse Gewinsel hasst. Die Knechte Gottes (V. 1) sind nach seinem Urteil beschränkte und unmännliche Leute. Von allen Arten der Schmeichelei ist diese, durch die man sich selbst betrügt, die unsinnigste und gefährlichste. Auch der törichtste Vogel legt keine Schlingen für sich selbst und der betrügerischste Winkeladvokat führt sich nicht selbst hinters Licht. Seinen Weg dem eignen Gewissen glatt machen (das bedeutet das Zeitwort ursprünglich) heißt, sich selber den Weg zur Hölle glätten. Es geht auf der abschüssigen Bahn zum ewigen Verderben leicht genug abwärts: Man braucht nicht noch aus ihr eine Gleitbahn zu machen, wie es solche tun, die sich selber schmeicheln. Hinsichtlich des Findens seiner Schuld, des Hassens. Dieser Schluss des dritten Verses geht, wie es scheint, dem Sinn nach dem Schluss des zweiten parallel. Kein Schrecken Gottes ist vor seinen Augen; ja er schmeichelt sich, Gott werde seine Schuld nicht finden, sie nicht zum Zweck der Bestrafung ermitteln, noch werde der Rächer alles Bösen seinen Hass ihn fühlen lassen. Aber sieht der Jäger den Strauß nicht, weil dieser den Kopf in den Sand steckt? Der Gottlose findet doch zuletzt seinen ihm gebührenden Lohn, wie die englische Bibel nach der Vulgata hier übersetzt: Er schmeichelt sich selbst in seinen Augen, bis dass seine Schuld als hassenswert herausgefunden wird. Moder und Fäulnis riechen nach und nach zu stark, als dass sie verborgen bleiben könnten. Es kommt die Zeit, wo der Aussatz nicht mehr verheimlicht werden kann. Endlich kann das morsche Haus nicht mehr gestützt werden und bricht seinem Bewohner über dem Kopf zusammen; so gibt es auch eine Grenze für die Selbstschmeichelei eines Menschen. Seine Schuld wird in ihrer ganzen Abscheulichkeit enthüllt und er kann seine Rolle, die er so trefflich spielt, nicht zu Ende führen. Tritt dies nicht in diesem Leben ein, so wird der Tod der Narretei ein Ende machen, den Sünder entlarven und der ewigen Schmach und Schande überliefern.
  Diese Selbstschmeichelei beweist klar die gottesleugnerische Gesinnung der Sünder; denn die einfache Erwägung, dass Gott sie sieht, würde ihnen solche Selbstschmeicheleien sehr schwer, wo nicht unmöglich machen. Der Glaube an Gott hat wie das Licht (Eph. 5,13) eine offenbar machende Kraft, so dass wir unsere Sünde und Verdorbenheit erkennen. Die Gottlosen aber sind in tiefer Finsternis; denn sie können selbst das nicht sehen, was so offenbar in ihnen und um sie her ist, dass es ihnen ins Gesicht starrt.

4. Die Worte seines Mundes sind Unheil und Trug. (Wörtl.) Diese beiden Höllenhunde jagen in der Regel miteinander und was der eine nicht fängt, bekommen der andre. Wenn die Heillosigkeit nicht durch Bedrückung den Sieg erlangen kann, gewinnt ihn der Trug durch Täuscherei. Wessen Herz so vergiftet ist, dass es sich selber schmeichelt, dessen Zunge wird auch giftig sein. Das offene Grab seines Rachens (Ps. 5,10) enthüllt den Moder des Innern. Gottesfürchtige Leute wägen gewissenhaft ihre Worte und wenn sie aus Schwachheit fehlen, suchen sie nicht nach Entschuldigungen und noch weniger prahlen sie mit ihren Gottlosigkeiten; daraus aber, dass gottlose Leute böse und listige Reden für nichts Schlimmes halten, ersehen wir klar, dass Gott nicht in ihren Herzen regiert. Er hat’s aufgegeben, klug zu sein, gut zu handeln. (Wörtl.) Er hat den guten Weg ganz und gar verlassen. Gottesfürchtige Seelen gehen auf dem rechten Wege von Kraft zu Kraft (Ps. 84,8); die aber ohne Gott dahinleben, vergessen bald das wenige Gute, das sie einst gewusst haben. Wie könnten die Menschen so abtrünnig werden, wenn sie den höchsten Richter fürchteten? Ist es nicht deshalb weil sie Gott mehr und mehr vergessen, dass sie schließlich auch die heuchlerische Verehrung Gottes fahren lassen, die sie in früheren Tagen übten, um sich selber zu schmeicheln?

5. Unheil sinnt er auf seinem Lager. (Wörtl.) Nicht zu friedlichem Schlummer legt er sich auf sein Lager, sondern um frevelhafte Anschläge auszubrüten. Sein Bett ist ein Treibbeet für giftige Unkrautpflanzen. Die Gottesfürchtigen sinnen über ihren Gott nach und wie sie ihm dienen können; aber wenn Menschen alle ihre Gedanken und ihr ganzes Erfindungsvermögen auf das Böse richten, erweisen sie damit in der augenscheinlichsten Weise, dass sie tatsächlich Gottesleugner sind. Wer auf seinem Lager ruhend Pläne schmiedet, wie er sündigen könne, hat den Teufel zum Bettgenossen. Gott ist fern von ihm. Er tritt (stellt sich) auf einen Weg, der nicht gut ist. (Grundtext) Er nimmt da seinen festen Stand. Wenn er ausgestanden ist, sucht er entschlossen und ausdauernd das Unheil auszuführen, das er auf seinem Lager ersonnen hat. Er wählt den Weg, der die dem guten Wege gerade entgegengesetzte Richtung hat; denn er hat sein Herz darin geübt, den Schmutz zu lieben, indem er es sich zur Gewohnheit gemacht hat, mit seiner Einbildung im Unreinen zu schwelgen. Und scheut nichts Böses. Es liegt ihm so fern, das Böse zu verachten und zu verabscheuen, dass er vielmehr daran seine Freude hat und es auf alle Weise begünstigt. Er hasst nie etwas Schlechtes, weil es schlecht ist, vielmehr sinnt er dem Argen nach, nimmt es in Schutz und übt es aus, soviel er kann.
  Welch ein Bild geben uns diese wenigen Vers von dem Menschen, der ohne Gnade dahinlebt! Die Stumpfheit seines Gewissens, die Leichtfertigkeit seiner Rede, die Geflissenheit, womit er aufs Unheilstiften ausgeht, die Bedachtsamkeit und Beharrlichkeit, mit der er den bösen Weg erwählt und einhält, und vor allem seine gottesleugnerische Gesinnung, dies alles ist uns hier getreu nach dem Leben gezeichnet.
Herr, hilf, dass es nicht unser Bild sei!


6. Herr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist,
und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen.
7. Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes,
und dein Recht wie eine große Tiefe. Herr, du hilfst Menschen und Vieh.
8. Wie teuer ist deine Güte, Gott,
dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!
9. Sie werden trunken von den reichen Gütern deines Hauses,
und du tränkst sie mit Wonne als mit einem Strom.
10. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,
und in deinem Licht sehen wir das Licht.

Von der Gemeinheit der Bösen wendet der Psalmdichter seine Betrachtung der Herrlichkeit Gottes zu. Der dunkle Grund hebt das lichte Bild des Gottes unsers Heils desto mehr.

6. Herr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist. Gleich dem ätherischen Blau umspannt das Erbarmen des Ewigen die ganze Erde und sendet ihr freundliches Lächeln auf das ganze Weltall hernieder. Der Grundtext besagt eigentlich: Himmelhoch (vergl. 1. Mose 11,4) ist deine Güte oder Gnade. Himmelhoch überragt sie die höchsten Gipfel der menschlichen Herausforderungen und sie erhebt sich weit über all die Nebeldünste der Sünden des sterblichen Geschlechts. Oben in den Höhen ist doch blauer Himmel, auch wenn wir ihn im Nebel Londons nicht sehen können, und die Gnade leuchtet in stiller Ruhe über all dem Getöse und all dem Rauch dieser armen Welt. Finsternis und Wolken gehören nur dem niederen Dunstkreis der Erde an; der Himmel ist allezeit klar und heiter und erglänzt im Licht unzähliger Sterne. Gottes Gnade verharrt unverändert in der Weite ihrer Ausdehnung und in ihrer unvergleichlichen Geduld trotz all der Empörung der Menschen. Können wir die Himmel messen, so können wir auch die Schranken der Güte des Herrn angeben. Zumal für die Seinen, die ihm dienen, hat er in der durch Jesus vollbrachten Erlösung eine Gnade entfaltet, die höher ist als der Himmel und weiter als das Weltall. O dass der Gottesleugner Augen hätte, dies zu sehen, wie ernsthaft würde er begehren, ein Knecht Jahwes zu werden! Deine Treue (reicht) bis an die Wolken. (Grundtext) Weit über all unser Verstehen erhaben ist die Wahrheit und Treue Gottes. Er vergisst, verdreht, versäumt und bricht nie eines seiner Worte. Unsre Trübsale sind wie die Wolken; aber Gottes Treue umgibt sie von allen Seiten. Auch wenn wir uns unter dunkeln Wolken befinden, sind wir im Bereich der göttlichen Treue; wenn wir einst über die Wolken emporsteigen, werden wir solcher Versicherung nicht mehr bedürfen. Jedes seiner Worte, seien sie Drohungen oder Verheißungen, Voraussagungen oder Bundeszusagen, hat der Herr genau eingehalten; denn Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue (4. Mose 23,19).

7. Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes: so fest und unbeweglich, so hoch und erhaben. Sowenig der gewaltigste Orkan die Alpenriesen zum Wanken bringen kann, so wenig wird die Gerechtigkeit Gottes je von den Umständen erschüttert; der Allerhöchste ist allezeit gerecht. Wer kann den Richter aller Welt bestechen oder wer durch Drohungen ihn bewegen, das Recht zu verkehren? Nicht einmal, um seine Auserwählten zu retten, ließ der Herr es zu, dass seine Gerechtigkeit verletzt werde. So überwältigend uns beim Anblick der Alpenwelt die Ehrfurcht vor dem Höchsten ergreifen kann, ist diese doch nicht von fern gleich der heiligen Scheu, die die Seele erfüllt, wenn sie den Sohn Gottes als Opfer geschlachtet sieht, um die Gerechtigkeit des unbeugsamen Gesetzgebers zu heiligen. Vor dem Pfad eines jeden ungeheiligten Menschen, der vom Himmel träumt, türmen sich die Anden3 der göttlichen Gerechtigkeit auf, die kein unwiedergeborener Sünder je erklimmen kann. In den Bergesschluchten schlummern die Lawinen und dort erproben die jungen Blitze ihre nackten Schwingen, bis plötzlich der Sturm mit Wucht von den schaurigen Gipfeln niederbraust; so hat der Herr in den erhabenen Gebirgen seiner Gerechtigkeit auf den großen Tag seines Zornes schreckliche Kriegsrüstung angehäuft, womit er seine Widersacher überwältigen wird. Deine Gerichte sind eine große Flut oder (wie) die große (brausende) Tiefe (1. Mose 7,11), die bei der Sintflut hervorbrach und die Welt überflutete. Gottes Walten mit den Menschenkindern kann nicht von jedem dünkelhaften Menschen, der auf jedes Warum das Darum sehen möchte, mit dem Senkblei ergründet werden. Der Herr lässt sich von uns nicht ausfragen, warum er dies und warum jenes tue. Er hat seine Gründe für alles, aber es beliebt ihm nicht, sie unseren törichten Gedanken darzulegen. Unermesslich weit wie das Weltmeer und schrecklich und unwiderstehlich wie dieses sind die Fügungen der göttlichen Vorsehung. Zu einer Zeit erscheinen sie sanft und friedlich wie die See, wenn sie spiegelglatt im heiteren Sonnenschein vor uns liegt; zu einer anderen Zeit brausend und tosend wie das sturmgepeitschte, bis in den innersten Grund aufgewühlte Meer, aber allezeit wunderbar erhaben und voller Geheimnisse. Kannst du zu des Meeres Quellen dringen und auf dem Grund der Tiefe wandeln (Hiob 38,16)? Dann könntest du auch daran denken, die Ratschlüsse des Ewigen zu ergründen. Doch wie sich im Ozean der Himmel widerspiegelt, so strahlt auch die Güte Gottes in all den Ordnungen seiner Herrschaft auf Erden wider, und über der großen Tiefe wölbt tröstlich sich der Friedensbogen des göttlichen Bundes; denn der Herr ist treu in all seinem Tun.
  Herr, du hilfst Menschen und Vieh. Wie sich beim Gericht der Sintflut Gottes Erbarmen an Menschen und Vieh verherrlichte, so gehen auch heute noch Gericht und Gnade Hand in Hand. All die Riesenmengen der Geschöpfe, der vernünftigen und der unvernünftigen, ernährt die gütige Hand des Ewigen. Die Tausende von Tieren in Wald und Flur, die Vögel ohne Zahl, die unermessliche Menge der Fische, die fast unendlichen Heere der Insekten, alle verdanken ihr Fortbestehen der sich unaufhörlich betätigenden göttlichen Macht. In welchem Licht zeigt das unseren Gott! Und was für ein verkommenes Geschöpf muss der Mensch sein, der von einem sich überall so deutlich erweisenden Gott keine Spur wahrnimmt und vor ihm keine Scheu empfindet!

8. Wie teuer ist deine Güte (hier wohl besser: Gnade), Gott! Nun treten wir ins Allerheiligste. Gottes Wohlwollen, Güte und Gerechtigkeit geben sich allerorts zu schauen; aber die ganze Kostbarkeit der Gnade des Herrn erkennen nur die, deren Glaube den Vorhang gelüftet hat und in die lichte Gegenwart des Herrn getreten ist. Sie schauen die höchste Entfaltung der Liebe, das Erbarmen Gottes gegen die Sünder. Teuer ist diese; kein Edelstein und keine Perle kommen je an Kostbarkeit der Empfindung der Liebe Gottes gleich. Diese ist ein Brillant, wie ihn die Engel tragen. Der Könige Schatzkammern sind armselige Haufen von Kieselsteinen im Vergleich zu den Schätzen des göttlichen Erbarmens. David vermochte den Wert der Gnade Gottes nicht auszusagen; darum bricht er mit dem Ausruf ab und überlässt es unserm Gefühl und unserer Fantasie und, besser noch, unserer Erfahrung, das Weitere auszufüllen. Er ruft aus: "Wie teuer!", weil er uns nicht die Hälfte davon sagen kann. Die folgenden Sätze geben einige Proben von dem Reichtum und der Vielseitigkeit der göttlichen Gnade. Dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben. Das Bild ist wunderbar lieblich. Der Herr überschattet die Seinen, wie eine Henne ihre Küken oder ein Adler seine Jungen mit den Fittichen deckt; und wir schlüpfen, gleich den Küken, unter die schirmenden Flügel und fühlen uns wohl geborgen. Ach, dass derer mehr wären unter den Menschenkindern, die die Vortrefflichkeit dieses himmlischen Schirmorts kennen würden. Es hat Jesu Tränen ausgepresst, zu sehen, wie die Menschen sich weigern, an diesem Bergungsort Zuflucht zu suchen; unsere Tränen mögen mit Recht dasselbe Übel beweinen.

9. Sie werden trunken (laben sich zur vollen Sättigung) von den reichen Gütern (wörtl. von dem Fett) deines Hauses. Wie die Priester stets an Gottes Tisch aßen und auch die Israeliten bei den Heilsopfern (Luther nennt sie Dankopfer) sozusagen Gottes Haus- und Tischgenossen waren, so sollen alle, die durch den Glauben in Gottes Gemeinschaft eingegangen sind, in sein Haus aufgenommen werden als Priester des Höchsten und an den reichen Gütern des Hauses Gottes teilhaben. Jetzt ist die Gnadengegenwart des Herrn nicht mehr auf irgendeinen besonderen Ort beschränkt; so können wir denn, wenn wir anders an den Herrn glauben, wo immer unser Wohnort sei, unser Heim als ein Zimmer in dem großen Hause des Herrn ansehen und wir werden uns allezeit, sowohl für das natürliche als auch für das geistliche Leben, mit reichen, die Seele wahrhaft sättigenden Gütern versorgt finden, wenn wir durch den Glauben in der Nähe Gottes leben. Wir dürfen die Gemeinde der Heiligen als das Haus Gottes im besonderen Sinne (1. Tim. 3,15) ansehen; die Gläubigen finden in der Tat in dem lebendigen Gottesdienst die reichste geistliche Nahrung. Glücklich die Seele, die sich so recht an dem Mark des Evangeliums erlabt; nichts vermag die Seele so zu sättigen. Und tränkest sie mit dem Strom deiner Wonnen. (Wörtl.) Wie sie Paradiesesfrüchte zur Speise haben, so sollen sie auch vom Paradiesesstrome4 trinken. Gottes nie endende Liebe gewährt uns ständig reiche Erfrischung, die uns die Gnade durch den Glauben trinken lässt. Der Herr bringt uns nicht nur zu diesem nie versiegenden Strome, sondern er selber tränkt uns aus demselben; darin sehen wir, wie herablassend Gottes Liebe ist. Der Himmel wird diese Worte in ihrem vollsten Sinn erfüllen; aber die auf den Herrn trauen, genießen einen Vorgeschmack schon hier auf Erden. Deiner Wonnen. Die Glückseligkeit, mit der die Gläubigen erfüllt werden, ist die des seligen Gottes (1. Tim. 6,15) selber; geheiligte Seelen freuen sich mit der selben Art der Freude, die der Herr selber in sich hat. "Solches rede ich zu euch", sprach Jesus zu seinen Jüngern, "dass meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde." (Joh. 15,11.)

10. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens. Dieser Vers besteht aus ganz schlichten Worten; aber gleich dem ersten Kapitel des Evangeliums Johannes ist er sehr tief. Von dem Herrn als einer ganz unabhängigen, in sich selbst alle Fülle bergenden Quelle geht alles geschöpfliche Leben aus, durch ihn wird es erhalten, von ihm allein kann es zur Vollendung geführt werden. Das Geschöpf hat Leben, aber die Quelle des Lebens ist einzig der Schöpfer. Auch von dem geistlichen Leben ist dies, und zwar im umfassendsten und tiefsten Sinne, wahr. Der Geist ist’s, der da lebendig macht; in uns ist nichts als Tod. Und in deinem Licht sehen wir (das) Licht. Das Licht ist’s, was das Leben heiter und herrlich macht. Ein Leben in der Finsternis ist ein Jammerleben und eher Tod als Leben zu nennen. Der Herr allein kann leibliches, geistiges und geistliches Leben geben; er allein auch kann das Leben licht und wonnig machen. Was die geistlichen Dinge betrifft, so wirft die Erkenntnis Gottes ein Licht auf alles andere. Wir bedürfen keiner Kerze, um die Sonne zu sehen; wir nehmen sie durch ihren eignen Glanz wahr und sehen dann alles andere im Lichte ihrer Strahlen. Wir erkennen Jesus nicht mittels unseres eignen Lichts, vielmehr uns selber kraft des Lichtes, das von ihm ausstrahlt. Nicht ein uns von Natur innewohnendes Verständnis führt uns dazu, das Licht des Geistes zu empfangen; unsere Vernunft dämpft vielmehr oft die heiligen Strahlen des himmlischen Lichts. Einzig und allein durch sein eignes Licht erleuchtet der Heilige Geist die dunklen Winkel der Gottlosigkeit in unseren Herzen. Anmaßende Toren sind es, die von Gelehrsamkeit und Menschenwitz Erleuchtung der Herzen erwarten; ein einziger Lichtstrahl vom Thron Gottes ist besser, als der Mittagsglanz aller geschöpflichen Weisheit. Herr, lass mir deine Sonne scheinen; mag dann, wer will, sich an den Talglichtern des Aberglaubens und den Irrlichtern einer verderbten Philosophie erfreuen. Der Glaube empfängt beides, Leben und Licht, von Gott; darum stirbt er nicht und seine Augen werden nicht dunkel.


11. Breite deine Güte über die, die dich kennen,
und deine Gerechtigkeit über die Frommen.
12. Lass mich nicht von den Stolzen untertreten werden,
und die Hand der Gottlosen stürze mich nicht.
13. Sondern lass sie, die Übeltäter, selbst fallen,
dass sie verstoßen werden und nicht bleiben mögen.


11. Erhalte deine Gnade denen, die dich kennen. (Grundtext) Wir begehren nicht mehr, als dass die Gnade Gottes, wie wir sie bisher erfahren haben, über uns auch ferner walte. Herr, ziehe diese Gnade hinaus (wörtl.), lass sie Tag für Tag fortwähren über die, die deine treue Liebe, deine Milde, deine Unveränderlichkeit und Allmacht kennen gelernt haben. Wie sie vom Herrn gelehrt sind, den Herrn zu kennen, so fahre fort, sie zu unterweisen und zur Vollendung zu führen. In diesem Gebet bittet das Herz des Gläubigen genau um das, was das Herz Gottes zu geben bereit ist. Es ist gut, wenn unsre Bitten das Spiegelbild der Verheißungen sind. Und deine Gerechtigkeit über die Frommen. Wie du nie im Stich gelassen hast, die redlichen Herzens (Grundtext) sind, so bleibe in derselben Weise ihr Beschützer und Rächer. Das Schlimmste, was ein Gottesmensch befürchten kann, ist, von Gott verlassen zu werden; daher die Bitte. Aber diese Furcht ist grundlos; daher die Seelenruhe, die der Glaube in uns wirkt. Wir mögen aus diesem Vers lernen, dass wir die Fortdauer der Gnade, trotzdem dass sie uns durch Gottes Bund zugesichert ist, dennoch zum Gegenstand des Gebets machen sollen. Der Herr will um dies köstliche Gut gebeten sein.

12. Lass mich nicht von den Stolzen untertreten werden, wörtl.: Lass nicht den Fuß der Hoffart (abstr. pro concr.) über mich kommen. Der Beter wendet nun sein Gebet in eine besondere, persönliche Bitte für sich selber. Hoffart, hochmütige Überhebung, ist des Teufels Sünde. Wohl mögen gute Menschen vor den Stolzen sich fürchten; denn der Schlangen-Same kann es nicht lassen, die Frommen in die Ferse zu stechen. Übermütigen Spöttern wäre es eine Lust, wenn sie die Gottseligen untertreten und zerstampfen könnten; gegen ihre Bosheit erhebt hier das Gebet seine Stimme. Kein Fuß soll uns in den Staub treten, keine Hand uns übermächtig werden, solange Jahwe auf unserer Seite ist. Und die Hand der Gottlosen stürze, Grundtext: verjage mich nicht. Lass mich nicht wie ein Flüchtling in die Irre gejagt, noch wie ein ausgewurzelter Baum von meiner Stätte hinweggerissen werden. Rohe Gewalt suchte mit Hand und Fuß, mit allen ihr zu Gebot stehenden Mitteln, den Psalmdichter zu stürzen; aber er flieht zu seinem allmächtigen Schutzherrn und singt im Voraus ein Triumphlied über die Niederlage seiner Feinde.

13. Da sind gefallen die Übeltäter. (Grundtext) Der Glaube sieht sie bereits auf dem Kampfplatz liegen. Da, vor unseren Augen, liegen Sünde, Tod und Hölle hingestreckt. Beschaut euch die vernichteten Feinde! Sie sind umgestoßen. Unser Kriegsheld hat sie aus ihrer überlegenen Stellung vertrieben und in den Staub gestoßen. Der Herr Jesus hat bereits alle Feinde seines Volkes auf ihr Angesicht gestürzt und zu Gottes Stunde wird alle Sünder dasselbe Los treffen. Und Vermögen sich nicht wieder zu erheben. Die Niederlage sowohl der gottlosen Menschen als auch aller bösen Mächte wird endgültig, völlig und unwiderruflich sein. Gott sei gepriesen: Die Mächte der Finsternis mögen jetzt noch so stolz tun, die Zeit eilt doch herbei, wann Gott dem Recht zum Sieg verhelfen und dem Bösen einen solchen Sturz bereiten wird, dass alle Hoffnungen der Hölle für immer vernichtet sein werden, während diejenigen, die auf den Herrn trauen, auf ewig ihn preisen und über seinem heiligen Namen fröhlich sein werden.


Erläuterungen und Kernworte

Zur Überschrift. Des Herrn Knechts. David stellt diesen seinen Ehrentitel nur zwei Psalmen, diesem und dem achtzehnten, vorweg. In beiden Psalmen beschreibt er, wie Gott an den Gerechten und den Gottlosen handelt und es ist sehr angemessen, dass er so von Anfang an seinen Platz unter denen einnimmt, die dem Herrn dienen. C. H. Spurgeon 1870.
  Zum ganzen Psalm. Ein Psalm von David, dem Knecht Jahwes, als eine göttliche Offenbarung darüber, wie er die Menschen und wie er Jahwe kennen gelernt hat - oder von der Abtrünnigkeit der Menschen und von Jahwes ewiger Gnade und Treue. Prof. Johannes Wichelhaus † 1858.
  Da der Schluss zum Anfang zurückkehrt, ist die Vermutung Bickells, dass der Psalm aus zwei voneinander unabhängigen Bruchstücken zusammengesetzt sei, abzuweisen. Der verbindende Gedanke zwischen dem ersten und zweiten Teil ist der, dass die Gnade und Treue Jahves den Untergang der gewalttätigen Frevler gewährleistet. Prof. Friedr. Bäthgen 1904.


V. 2. Würden es die Menschen wohl wagen, mit frommem Schein und totem Formenwesen Gottes zu spotten oder ihm durch offenbare Gottlosigkeit ins Angesicht zu schlagen, wenn sie ihn fürchteten? Würde es jemand wagen zu sündigen, während die Gerichte Gottes noch vor seinen Augen rauchen, wenn er Gott und dessen Zorn fürchtete? Dürften die Menschen, mit ungezählten herrlichen Gnadenerweisungen vor ihren Augen, sündigen, wenn sie vor dem Herrn und seiner Güte Ehrfurcht hätten? Könnte irgendjemand, sei es einem andern, sei es sich selber, mit der Hoffnung schmeicheln, dass seine Sünde ungestraft bleiben werde, wenn er den Herrn und seine Wahrhaftigkeit fürchtete? Könnte es irgendjemand mit seinen Versprechungen, Aussagen, Beteuerungen und Eiden leicht nehmen oder andere durch dieselben zu verstricken suchen, wenn er den Herrn und seine Treue fürchtete, den Herrn, der seinen Bund und seine Verheißung hält auf immer und ewig? Alle diese Missetaten der Gottlosen rufen laut: Es ist keine Gottesfurcht bei ihnen. Joseph Caryl † 1673.


V. 3. Der Grund, warum der Gottlose von sich selber so gut denkt, ist, dass er in allen seinen Tücken Gott für nichts hält (Ps. 10,4). Er hat in Bezug auf sich selbst alle Furcht abgeworfen, weil er vor Gott keine Furcht hegt. John Jamieson † 1838.
  Er schmeichelt sich selber. (Grundtext) Die einen schmeicheln sich mit der geheimen Hoffnung, dass es gar nichts Derartiges gebe, wie jene andere Welt, von der die Frommen reden; andere, dass der Tod noch in weiter Ferne sei und sie später noch Gelegenheit genug haben würden, das Heil zu suchen. Wieder andere schmeicheln sich selber, dass sie ja einen sittlichen und ehrbaren Wandel führen und darum nicht verdammt werden würden. Noch andere nehmen aus den Vorzügen, in deren Genuss sie leben, Veranlassung, sich selber falsche Hoffnungen vorzugaukeln. Sie leben ja an einem Ort, wo das Evangelium mit Kraft verkündigt wird, und in frommen Kreisen, wo schon so manche bekehrt worden sind; so wird es für sie, so denken sie, viel leichter sein, selig zu werden. Andere schmeicheln sich mit ihren Vorsätzen. Sie nehmen sich vor, noch ein wenig ihrer Freiheit zu genießen, dann aber ernstlich anders zu werden. Wiederum gibt es Leute, die sich damit schmeicheln, dass sie für ihre Seligkeit viel tun und schon getan haben, und die daher hoffen, dass sie diese erlangen werden, während sie doch weder tun, was sie tun sollten, noch was sie in ihrem jetzigen, natürlichen Zustand tun könnten, daher es auch sehr unwahrscheinlich ist, dass sie je zu einer wirklichen Bekehrung kommen werden. Dann sind wieder andere, die die Seligkeit durch ihr eignes Ringen zu erarbeiten hoffen. Sie leben in dem Wahn, dass sie selber nach und nach in sich Reue und Abkehr von der Sünde und Liebe zu Gott und Jesus Christus zu Stande bringen würden. Ihr Eifer ist aber nicht sowohl ein ernstes Suchen und Fragen nach Gott, als vielmehr ein Streben, selber das zu tun, was Gottes Werk ist. Endlich gibt es Leute, die in Sünden leben und sich dennoch schmeicheln, dass sie schon bekehrt seien. Sie beruhigen sich mit einer falschen Hoffnung, indem sie sich überreden, dass ihnen alle Sünden vergeben seien, dass Gott sie liebe, dass sie beim Sterben in den Himmel gehen würden und sich um nichts mehr zu bekümmern brauchten. Sie gehören zu denen von Laodicäa (Off. 3,17) und werden wie diese von Gott aus seinem Munde ausgespien werden. Jonathan Edwards † 1758.
  In seinen eignen Augen. Er hat Gott nicht in heiliger Scheu vor seinen Augen, darum stellt er sich selbst vor seine Augen in unheiliger Selbstbewunderung. Wer sich aus Gott nichts macht, macht viel aus sich selbst. Wer Gott nicht anbetet, betet sich selber an. Unsere Augen müssen sich auf etwas richten; wenn sie darum nicht Gott bewundern, bewundern sie das eigne Ich. C. H. Spurgeon 1870.


V. 4. Er hat’s aufgegeben, klug zu sein, gut zu handeln. (Grundtext) Das wenige Licht, das er einst hatte, hat er verloren, und die guten Gewohnheiten und Handlungen, die er einst in Heuchelei ausübte, hat er von sich geworfen; auch will er nicht besser handeln lernen. John Trapp † 1669.
  Wir sehen hier bei dem Abtrünnigen eine Umkehr zur Gottlosigkeit statt der Umkehr zu Gott. Wie die wahre Buße eine Abkehr von den toten Werken ist, so ist diese Umkehr eine Abkehr von besseren zu schlimmen Werken. Timothy Cruso † 1697.


V. 5. Auf ihrem Lager. Mit nicht geringem Fleiß sucht Michael Ayguanus in seinem um 1400 erschienenen Kommentar die Stellen der Schrift auf, die von einem Bett handeln, und sagt uns, es gebe sechs verschiedene Betten der Gottlosigkeit: das Bett der Schwelgerei, das der Habsucht, der Ehrsucht, der Raubsucht, der Gefühllosigkeit und der Grausamkeit, und für jedes derselben weiß er ein Beispiel aus der Schrift anzuführen. John Mason Neale 1860.
  Er stellt sich auf einen Weg, der nicht gut ist. (Grundtext) Er fällt nicht nur in Sünde (das kann auch bei einem Frommen der Fall sein), sondern er tritt absichtlich auf einen bösen Weg und steht dann fest darauf, entschlossen, ihn nicht zu verlassen, noch sich von ihm abbringen zu lassen. Es ist schlimm genug, von der Sünde überfallen oder auch nur, wie der Apostel Gal. 6,1 sagt, von einem Fehler übereilt zu werden; aber mit der Sünde einen Bund eingehen und all sein Dichten und Trachten darauf richten, wie man ihr dienen könne, ist schlimmer als schlimm. Joseph Caryl † 1673.
  Hochmütige Sünder bilden sich fest ein, sie gingen den richtigen Weg. Der Satan macht sie so blind, dass sie nicht erkennen, auf welch falschem Wege sie sind und was das Ende des Weges ist. Nach ihrer Meinung gehen sie schnurstracks dem Himmel zu, während sie mit der Eilpost zur Hölle fahren. Der Teufel dient ihnen stets sehr gefällig mit frischen Pferden. Zu einer Zeit setzt er sie aufs Ross der Trunkenheit und wenn sie eine Station weit auf solchem viehischen Wesen geritten sind, kann er sie auf dem Hengst der Unzucht reiten lassen. Dann wieder bedient er sie mit der Mähre der Habsucht und wenn sie des Schneckengangs dieses Pferdes müde sind, lässt er sie aufs hohe Ross des Ehrgeizes steigen; und um sie noch mehr zu wilder Jagd zu reizen, lässt er sie auf dem Feuer sprühenden Wappen des ruhelosen Haders reiten. Des Teufels Stall ist wohl besetzt; für jede sündige Anlage und Neigung hat er das passende Pferd. Jedermanns Lieblingssünde ist ein Ross aus Satans Stall, das der Satan ihm aufgezäumt hat und das bestimmt ist, ihn zur Hölle zu tragen. Der Weg ist einer, der Posthalter ist einer, man findet ihn auf jeder Station, er hilft selber jedem aufs Pferd und diese Pferde sind alle von einer Rasse, obwohl nicht von einer Farbe. Wohl dem, den Gott auf diesem bösen Ritt aus dem Sattel hebt, und doppelt glücklich ist, wer diese breite Straße ganz verlässt und den schmalen Weg zum Himmel wählt. William Struther 1633.
  Und scheuen kein Arges. Sie sind weit davon entfernt, irgendein Mittel, mag es noch so sündhaft sein, zu verschmähen, wenn sie damit nur ihren Zweck erreichen. J. J. Stewart Perowne 1864.


V. 6. Wer auf der Menschen Bosheit allein sieht, möchte kleinmütig werden und kann sich der ängstlichen Gedanken nicht erwehren, wohin es die Erdenverderber noch bringen werden. Aber wer auf Gottes Güte und Wahrheit sieht, kann sich und andere trösten. Es hat bei Gottes noch so langem Zusehen nicht Gefahr, dass ihm einer seine Gerechtigkeit untergräbt oder seine Güte und Wahrheit von der Erde verdrängt. Karl Heinrich Rieger † 1791.


V. 6.7. In diesen zwei Versen geht es immer von der Höhe in die Tiefe herunter, Himmel, Wolken, Berge, Tiefen, Menschen, Vieh. Fr. Chr. Oetinger 1775.


V. 7. Wie die Berge Gottes, die nicht Menschenhand, sondern Gott hingepflanzt hat (vergl. die Zedern Gottes Ps. 80,11, die Bäume Jahwes Ps. 104,16, die Aloen 4. Mose 24,6, den Garten Gottes 1. Mose 2,8; 13,10) und die daher auch kein Mensch bewegen kann. Christopher Wordsworth 1868.
  Deine Gerichte (Grundtext) sind eine große Tiefe. Der Menschen Sünden sind eine Tiefe, und die Geheimnisse der Bosheit werden Tiefen Satans genannt (Off. 2,24); aber Gottes Gerichte sind die größte Tiefe von allen, sie sind unergründlich. Vergl. Röm. 11,33. William Greenhill † 1677.


V. 8-10. Die Ausdrücke dieser Verse, die den Reichtum der auf die Gerechten herabströmenden Segnungen anzeigen, scheinen vom Tempel hergenommen zu sein, von dem jene Segnungen ausgehen sollten. Unter dem Schirm des Tempels, unter den Flügeln der Cherubim im Allerheiligsten, sollen die Frommen Zuflucht finden. Alles, den Überfluss der fetten Opfer, die Ströme von Öl, Wein, Wohlgerüchen usw., auch das Licht des goldenen Leuchters finden wir angedeutet. Samuel Burder 1839.


V. 8-11. So hart und herb die Anfangsverse sich geben, so wohllautend und wahrhaft köstlich ist die Schilderung der Seligkeit und Herrlichkeit, die Jahwe besitzt und gewährt, im mittleren Teil des Psalms: ein Stück edelster alttestamentlicher Mystik! Lic. Hans Keßler 1899.


V. 9. Man beachte zuerst, wie ausgezeichnet Gott die Seinen versorgt: mit dem Fett seines Hauses und mit Wasser aus dem Strom seiner Wonnen. Die Fettstücke galten bei den Juden, wie bei allen Völkern des Altertums, als die besten Teile des Tiers und mussten daher nach dem mosaischen Gesetz Gott als Opfer dargebracht werden. So wurde Fett gleichbedeutend mit dem Besten. Wie Gott von uns erwartet, dass wir ihm das Beste geben, was wir haben, so gibt er uns sein Bestes. Das Fett bedeutet hier die auserlesenste geistliche Kost. Es ist kein Wunder, dass David, nachdem er an solcher Tafel gesessen, so fröhlich singen konnte. "Wie an Mark und Fett ersättigt sich meine Seele und mit Jubellippen rühmt mein Mund." (Ps. 63,6 Grundtext) Aber obwohl Gott die Seinen mit so vornehmer Kost bewirtet, um ihren Hunger zu stillen, welch besondere Sorgfalt verwendet er erst darauf, ihren Durst zu löschen! Du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen. Hat das Kind in Gottes Haus denn, wenn sein Vater eine so fürstliche Tafel hält, irgendwelchen Grund, diese kostbaren Speisen stehen zu lassen und Land auf, Land ab nach Brocken und Überresten betteln zu gehen? Wie entehren solche sowohl ihren Vater als auch sich selber! Aber beachte zweitens, lieber Leser, die Fülle dieser auserlesenen Speise, dieses köstlichen Tranks. Sie werden trunken, d. i. sie laben sich zur vollen Sättigung an den reichen Gütern des Hauses Gottes und ein nimmer versiegender Strom der Wonnen ist’s, aus dem sie trinken. Der Strom fließt über und fließt immer; wir mögen schöpfen, so viel wir wollen, er wird nie leer. Er wird von reichen Quellen gespeist; so ist’s kein Wunder, dass er allezeit voll ist. Wer an solchem Strome wohnt, darf nicht über Mangel klagen. Gottes Kinder sollen nicht nur ihre Notdurft, sondern eine überströmende Fülle geistlicher Freude haben. Das Gefäß ihrer Seele soll bis zum äußersten Rand gefüllt sein mit dem Lebenswasser jenes Stromes, dessen Bäche die Stadt Gottes erfreuen (Ps. 46,5 Grundtext). Wahrlich, wer vom Brot die Fülle (Lk. 15,17), genug und übergenug, und vom Brot vom feinsten Weizen im Haus seines Vaters haben kann, der braucht nicht nach der groben Kost der Welt zu verlangen. Unser himmlischer Vater hält kein solch armseliges Haus und er lässt seine Kinder nicht solche Hungerleider sein, dass sie die Bissen, die die Welt ihnen hinwirft, verschlingen müssten, um sich zu sättigen. George Swinnock † 1673.
  Deines Hauses. Dies steht mit Nachdruck; es bedeutet: das, was du für deine Hausgenossen bereitet hast. Es handelt sich hier nicht um das Gute, das Gott allen Menschen austeilt, sondern um das, was er den Seinen darreicht. Johann Piscator † 1626 u. H. Moller 1639.


V. 10. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens und in deinem Licht sehen wir das Licht. Diese Worte gehören zu den herrlichsten des ganzen Alten Testamentes. Die Fülle ihrer Bedeutung vermag kein Kommentar je zu erschöpfen. Sie sind in der Tat der Kern und der Keim mancher der tiefsten Lehren St. Johannis. J. J. Stewart Perowne 1864.
  Alles Leben strömt von Ihm, dem absolut Seienden und Seligen, aus; je inniger man ihm also verbunden ist, in desto volleren Zügen trinkt man Leben aus dem Urquell des Lebens. Und wie Gott der Lebensquell ist, so ist er auch der Lichtquell. Außer Gott sehend, sehen wir nur Finsternis, dagegen in das Lichtmeer Gottes vertieft, werden wir von göttlicher Erkenntnis erleuchtet und von geistlicher Freude durchleuchtet. Prof. Franz Delitzsch † 1890.
  In der Gemeinschaft mit Gott allein öffnet sich die wahre und unversiegliche Quelle von Leben und Licht. Gott hat nicht nur beides in sich selbst allem in unzertrennlicher Verbindung; er allein ist auch zugleich Leben und Licht im höchsten Sinne und in ewiger Vollkommenheit. Und aus freier Liebe teilt er beides mit in heiliger Wechselwirkung zu seligster Vollendung (Joh. 1,4). Karl B. Moll † 1878.
  Die Welt rühmt sich sehr ihres Lichtes und was die natürlichen Dinge betrifft, hat sie einigen Grund dazu; aber wie von alters her die Welt in ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, so ist’s auch heute. Wenn wir Gott kennen, muss diese Erkenntnis in uns durch seine Offenbarung angezündet sein. Dies halte ich für den Sinn der Stelle. Das Wort Licht bedeutet am Schluss des Verses die wahre Erkenntnis Gottes und am Anfang des Satzes das einzige Mittel, diese zu empfangen, nämlich die göttliche Offenbarung. Was die Sonne und die Sterne für die physische Welt sind, das ist die Offenbarung für die geistige Welt. - Es gibt viele Dinge, über die sich kein Zweifel erheben kann. Dennoch sollen wir anstreben, sie nicht in unserem, sondern in Gottes Licht zu sehen. Viele begnügen sich damit, die Dinge in dem Licht zu sehen, in das große und vortreffliche Männer sie gestellt haben; aber wenn diese auch Engel wären, sind sie doch nicht das wahre Licht. Auch sie sehen alles nur von einzelnen Seiten. Und wenn auch, was sie sagen, wahr ist, so steht doch, wenn wir es lediglich auf ihr Wort hin annehmen, unser Glaube aus Menschenweisheit und nicht auf Gottes Kraft (1. Kor. 2,5). Die Erkenntnis oder der Glaube, die nicht auf dem Grunde des göttlichen Wortes stehen, werden an dem Tag, an dem alles erprobt wird, nicht bestehen. Andrew Fuller † 1815.


V. 11. Lass deine Gnade fortwähren denen, die dich kennen. (Grundtext) Wenn Gott anfängt, seinen Knechten Gnade auszuteilen, hört er nicht so bald auf. Als Rahel ihren ersten Sohn gebar, nannte sie ihn Joseph, was bedeutet: Er füge hinzu! Denn sie sprach: Der Herr wolle mir noch einen Sohn dazu geben. Diese Glaubensbitte erhörte der Herr. So magst auch du, wenn Gott dir einen Segen gibt, ihn Joseph nennen: Er wird dir noch mehr hinzufügen. Abraham empfing von Gott einen Segen nach dem andern; desgleichen Mose eine Fülle der Gnaden: Gott redete mit ihm von Angesicht zu Angesicht, wie ein Freund mit seinem Freund redet; der Herr ging mit ihm durch die Wüste, ja er ließ alle seine Gnade und Herrlichkeit vor ihm vorübergehen. William Greenhill † 1677.
  Das Kennzeichen eines gottseligen Menschen besteht in der Verbindung des Glaubens an Gott und der Gemeinschaft mit Gott (die dich kennen) mit dem aufrichtigen Eifer, ihm zu gehorchen (die geraden Herzens sind, wörtlich). David Dickson † 1662.


V. 13. Da sind gefallen die Übeltäter. Es ist, als zeigte der Psalmsänger mit seinem Finger auf den Ort, wo die Frevler erschlagen liegen. Dieselbe Ausdrucksweise finden wir in Ps. 14,5. Oder man kann das "da" hier und Ps. 14,5 auch zeitlich fassen: dann. Daniel Creßwell † 1844.
  Der Dichter schaut, wie Jesaja (26,14), die ganze Sippschaft der Bedrücker der Gemeinde Jahwes in ein Leichenfeld ohne Auferstehungshoffnung verwandelt. Prof. Franz Delitzsch † 1890.


Homiletische Winke

V. 2. Die Orakel oder Eingebungen der Sünde.
  Die Gottesfurcht. Was ist sie? Wie wirkt sie? Die Folgen ergeben sich, wo sie fehlt? Was sollen wir aus letzterem lernen?
  Aller Übertretung liegt die Leugnung Gottes zu Grunde.
V. 3. Die Künste, Beweggründe, Hilfsmittel, Erfolge und Strafen der Selbstschmeichelei, und die Entdeckung, womit sie endet.
  Über die Betrüglichkeit des Herzens in Bezug auf die Begehung von Sünden.
V. 4. Böse Worte. Zwei Arten derselben (Unheil und Trug) als Muster aus vielen.
V. 4b. Das Verhältnis zwischen der wahren Weisheit und dem Tun des Guten.
V. 5. Rastloser Eifer im Bösen, ein Zeichen tiefer Verderbtheit.
  Der Missbrauch der Ruhe zu gottlosen Zwecken, ein sicheres Merkmal eines gewohnheitsmäßigen Sünders. Nathanael Marshall 1731.
  Der Sünder auf seinem Lager, in seinem Wandel und in seinem Herzen;
  man ergänze: bei seinem Sterben und in seinem ewigen Schicksal.
V. 5b. Wege, die nicht gut sind.
V. 6.7. Vier herrliche Bilder von Gottes Güte und Treue und von seiner Gerechtigkeit gegen die Frommen und die Gottlosen. Dem Prediger bietet sich hier eine Fülle hochpoetischer und doch naturwahrer Bilder.
V. 7. Gottes Gerichte wie die tiefe Flut: 1) Sie sind oft unergründlich (Hiob 38,16); 2) sie bergen große Schätze, 3) sie wirken viel Gutes. (Das große Weltmeer ist eine der größten Segnungen für unsere Welt, obwohl die Unwissenheit es für ganz unnütz, für eine unfruchtbare salzige Wüste hält.) 4) Ja, sie sind selber das Rettungsmittel für die Gegenstände der Güte Gottes. (Die Flut trug die Arche mit Menschen und Vieh.)
V. 7c. Gottes Güte auch gegen die niederen Geschöpfe wie gegen den Menschen.
V. 8. Gottes Gnade über alle Maßen teuer und doch umsonst zu haben.
  Der Gegenstand, die Gründe, die Natur und die Erfahrungen des Glaubens.
V. 8.9. Gott der Schirmherr und der Wirt der Seinen.
V. 9a. Die Güter des Hauses Gottes. Worin sie bestehen, wie auserlesen sie sind und wie reichlich vorhanden und für wen sie bereitet sind.
V. 9b. Der himmlische Paradiesesstrom. Seine Quelle. Seine Wasser. Wer sind die Glücklichen, die aus ihm trinken? Und wer reicht ihnen diese Labung?
V. 10a. Alles Leben, das leibliche, geistige und geistliche, geht von Gott aus und wird von ihm erhalten, wiederhergestellt, gereinigt und vollendet. In ihm ist es, aus ihm fließt es freiwillig und reichlich, allezeit frisch und klar, ihm sollte darum auch unser Leben geweiht sein.
V. 10b. Licht und was es heißt, das Licht sehen. Das göttliche Licht und wie es das Mittel ist, wodurch wir das Licht sehen. Die Erfahrung, von der der Vers redet, und die Pflicht, die er andeutet.
V. 11. 1) Der Charakter der Gerechten; sie kennen Gott und sind aufrichtigen Herzens. 2) Das Anrecht, das sie genießen; Gottes Gnade und Gerechtigkeit. 3) Ihr Gebet: Lass fortwähren usw.
  Die Notwendigkeit des täglichen Zuflusses der Gnade.
V. 13. Ein Blick auf den Umsturz aller bösen Mächte, Grundsätze und Menschen.

Fußnoten

1. Der bei M)un:, Orakelspruch, stehende Genetiv ist stets der des Urhebers, also des Sprechenden; der Frevel ($apIe erscheint demnach hier personifiziert als Sprecher, und das l: vor ($frf führt (vergl. Ps. 110,1) den Angeredeten ein. Dann ist aber das folgende ybIili breqebI:, im Innern meines Herzens, sehr schwer zu erklären. Die alten Übersetzungen und sogar einige wenige Handschriften lesen ObIli ,seines Herzens, was einen klaren Sinn ergibt, aber doch vielleicht nur eine Korrektur ist.

2. Der ganze Vers ist äußerst unverständlich. Wer ist Subjekt und auf wen bezieht sich wylf)"? Gott verfährt glatt (sanft) gegen ihn (den Gottlosen) in dessen Augen (d. h. nach dessen Wahn, Hupfeld), oder: Der Frevel führt glatte Reden gegen ihn (den Gottlosen) in seinen Augen (d. h. ihm wohlgefällige, Delitzsch), oder: Der Gottlose schmeichelt ihm (Gott? oder sich selbst?) in seinen Augen. Wir folgen in der Auslegung der letzten Erklärung, mit reflexiver Fassung des wylf)" (1. Mose 8,9b, 1. Samuel 14,52), trotz ihrer Zweifelhaftigkeit, da sie von vielen Auslegern und so auch von der engl. Bibel angenommen ist und bei ihr der zweite Versteil, der in den einzelnen Ausdrücken zwar klar, in seiner Beziehung aber sehr schwierig ist, noch am ehesten erklärt werden kann: Denn der Gottlose schmeichelt sich selbst in seinen (eignen) Augen hinsichtlich des Findens seiner Schuld, des Hassens.

3. Die Kordilleren Südamerikas, die eine ununterbrochene Mauer von 1.000 geogr. Meilen Länge bilden und bis zu 6.550 Meter aufsteigen, neben dem Himalaja das höchste Gebirge der Erde.

4. Es steht hier, nur in Plural, dasselbe Wort Eden gleich Wonne, das in 1. Mose 2,8 das Wonneland bezeichnet, in dem Gott den Paradiesgarten pflanzte.